BLKÖ:Thurn-Taxis, Karl Theodor

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 45 (1882), ab Seite: 75. (Quelle)
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29. Karl Theodor (geb. zu Prag am 17., nach Anderen 27. Juli 1797, gest. in München 21. Juni 1868), ein Sohn des Fürsten Maximilian Joseph aus dessen Ehe mit Maria Eleonora geborenen Prinzessin Lobkowitz, wurde, kaum zwei Jahre alt, von seinem Taufpathen, dem Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz, zum Oberstinhaber des fürstlich Thurn-Taxis’schen Familien-Regiments[WS 1] ernannt. Im Elternhause trefflich erzogen, trat er im Sommer 1814 als Gemeiner in das Chevauxlegers-Regiment König in Augsburg ein. Bei Ausbruch des Feldzuges 1815 nahm ihn Fürst Wrede als Adjutant in sein Hauptquartier, wo sich der neunzehnjährige Jüngling bald so bewährte, daß König Maximilian I. ihm die eben vacant gewordene Stelle des Commandeurs seines in Ansbach stationirten Regiments verlieh. Bis 1830 bekleidete Karl Theodor diesen Posten, dann wurde er Generalmajor und kam nach Würzburg. 1838 rückte er zum Generallieutenant vor. Als solcher commandirte er 1843 in Ansbach und im April 1848 die 4. Division in Würzburg und wurde noch im letzteren Jahre zum Commandanten des zweiten Armeecorps der bayrischen Armee ernannt. 1849 führte er ein bayrisches Corps zur Wiederherstellung der Ordnung und Ruhe in der Pfalz, wo aber vor ihm bereits preußische Truppen eingedrungen waren, obgleich er alles gethan hatte, dies um einige Tage zu verzögern. Er besetzte nun alle wichtigen Punkte, nahm dir allgemeine Entwaffnung vor und stellte bald die Ruhe vollkommen her. Als am 21. Juni die badenschen Insurgenten sich von Waghäusel gegen Mannheim am Rhein hinab zurückzogen, begab er sich sofort zur Beobachtung an den Rheinübergang. Auf den Punkt, wo er mit seinem Generalstabe sich befand, feuerte die badensche Artillerie mit Shrapnelgranaten, und eine der gefallenen Kugeln fiel dicht hinter ihm nieder, ohne jedoch ihm und seiner Umgebung Schaden zu thun. Das bayrische Geschütz, welches er nun spielen ließ, brachte bald das feindliche zum Schweigen. Am 6. August 1850 theilte König Max II. bei seiner Anwesenheit in Würzburg dem Fürsten persönlich dessen Beförderung zum General der Cavallerie mit. In dieser Stellung wurde derselbe noch im October Commandant der Bundestruppen in Kurhessen; [77] in der Folge Commandant des ersten Armeecorps zu München und Mitglied der Kammer der Reichsräthe. Zuletzt trat er als General der Cavallerie in Disposition. Am 20. October 1827 hatte er sich mit Juliane Karoline geborenen Gräfin Einsiedel vermält. Aus dieser Ehe überlebten den General ein Sohn, welcher den Stamm fortpflanzte, und zwei Töchter. Ueber den Familienstand vergleiche die Stammtafel. [Münich (Friedr.). „Fürst Theodor von Thurn-Taxis“. Biographie (1869). – Illustrirte Zeitung (Leipzig, J. J. Weber, kl. Fol.) Bd. XV (1850), Nr. 389, S. 371. – Oesterreichischer Soldatenfreund. Von Hirtenfeld (Wien, 4°.) 1859, S. 684. – Galerie denkwürdiger Persönlichkeiten der Gegenwart (Leipzig, Weber) Sp. 27. Tafel 35. – Porträte. 1) Lithogr. von Teplitz (Fol.). Kniestück als Inhaber des 2. Chevauxlegers-Regiments. Mit Wappen. – 2) Lithogr. von D. Haitz, 1840 (Fol.). Hüftbild als General.] –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Familien-Reigments.