BLKÖ:Trampsch, Hugo

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 46 (1882), ab Seite: 265. (Quelle)
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Trampsch, Hugo (gemeiner Soldat, geb. zu Sternberg in Mähren um das Jahr 1840). Nur ein Gemeiner, aber ein Held. Trampsch diente im k. k. Infanterieregimente König der Belgier Nr. 27. Dasselbe befand sich im Feldzuge des Jahres 1864 gegen Dänemark in der zweiten Infanteriebrigade Generalmajor Nostitz-Drzewicki eingetheilt und nahm unter Anderem am Gefechte bei Oversee am 5. Februar g. J. rühmlichsten Antheil. Einer der Bravsten unter den Braven war Hugo Trampsch. Beim ersten Sturme sah er sich im Handgemenge plötzlich mitten in einer dänischen Abtheilung. Aufgefordert sich zu ergeben, stieß er einen dänischen Officier mit dem Bajonnete nieder. Nun das Gewehr mit dem Kolben zur Parade im Kreise herumschwingend, schlug er sich durch die von allen Seiten auf ihn andringenden Feinde durch, schloß sich, da er im Kampfe die Verbindung mit seiner Compagnie verloren hatte, der nächsten stürmenden Colonne (8. Compagnie) an, machte mit ihr den Angriff auf den Bilschauer Krug mit und erregte durch seine Tapferkeit die Bewunderung seiner Kameraden. Am Schlusse des Treffens trug er den verwundeten Corporal Treiber allein bis zum Verbandplatze und erfüllte somit ungeachtet der nach solchem Kampfe eintretenden Erschöpfung mit großer körperlicher Anstrengung eine schöne kameradschaftliche That. Hugo Trampsch wurde mit der silbernen Tapferkeitsmedaille zweiter Classe ausgezeichnet. Welch blutiger Kampf aber bei Oversee – die Dänen nennen ihn das Gefecht bei dem Sonkelmarker See – stattgefunden, erhellt aus den dienstlichen Verlustlisten, die bei dem österreichischen Armeecorps 27 Officiere und 626 Mann, bei den Dänen 18 Officiere und 954 Mann ausweisen. Der Sieg war auf Seite der Oesterreicher.

Der Kamerad. Illustrirter österreichischer Militärkalender für 1865 (Wien, J. Dirnböck, 8°.) S. 134.