BLKÖ:Traun, Ferdinand Ernst

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Traun, Franz Anton
Band: 47 (1883), ab Seite: 20. (Quelle)
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18. Ferdinand Ernst (geb. 1647, gest. 11. Jänner 1685), ein Sohn des Grafen Ernst [S. 19, Nr. 5] von der noch blühenden Meißauer Linie aus dessen Ehe mit Katharina Ursula geborenen Freiin von Werbern. Nach dem 1668 erfolgten Tode seines Vaters trat er das große von diesem errichtete Fideicommiß an und hielt sich meistens auf dem in der Nähe von Wien gelegenen Schlosse Pockfluß auf. Außer der Kämmererswürde bekleidete er keine öffentlichen Aemter. Das Schloß Petronell in Niederösterreich ließ er mit großem Kostenaufwande – wie ein zeitgenössischer Schriftsteller schreibt: iusianus sumtibus – prächtig erbauen, mußte aber das Mißgeschick erleben, daß es die Türken bei ihrem zweiten Einbruche in Oesterreich, 1683, gänzlich verwüsteten. Kurz vorher war ihm die Ehre zutheil geworden, den auf der Fahrt zur Heerschau in Kittsee begriffenen Kaiser Leopold I. mit dem Kurfürsten Max Emanuel von Bayern und dem ganzen Hofstaate auf das kostbarste zu bewirthen. Am 3. Mai Abends langte der Kaiser auf Schloß Petronell an. Am folgenden Tage fand dem Monarchen zu Ehren eine große Jagd statt, und nach eingenommenem Mittagsmahle setzte derselbe seine Reise fort. Graf Ferdinand Ernst hatte sich am 22. Juli 1668 mit Juliana, einer Tochter des Grafen Caspar Frangipan vermält. Der Sohn Joseph aus dieser Ehe (geb. 11. Juli 1677) starb schon 1690, erst dreizehn Jahre alt, und das Majorat ging auf die Nachkommenschaft des Grafen Ehrenreich Oheims des Grafen Ferdinand Ernst, über. –