BLKÖ:Trojan Ritter von Bylanfeld, Franz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 47 (1883), ab Seite: 236. (Quelle)
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Trojan Ritter von Bylanfeld, Franz (Staatsbeamter, geb. zu Prag am 20. Mai 1816). Er besuchte das Gymnasium der Prager Altstadt, an welchem damals Jungmann Bd. X, S. 318] und Franz Joh. Swoboda [Bd. XLI, S. 64] ihre ersprießliche Thätigkeit entfalteten, bezog dann die Prager Hochschule und ging 1838 nach Wien, wo er die rechtswissenschaftlichen Studien beendete und darauf bei der k. k. Cameral- und Gefällenverwaltung Stellung fand. Später diente er in verschiedenen Bergstädten. Im Jahre 1849 trat er in Ungarn zur politischen Sphäre über und wurde 1851 Vorstand der Altsohler Gespanschaft, 1853 aber Statthaltereirath zu Neusohl. Bei dem Umschwunge der politischen Verhältnisse in Oesterreich, der die Vertreibung aller deutschen Beamten in Ungarn zur Folge hatte, ging auch Trojan seines Postens verlustig und in sein Vaterland Böhmen zurückgekehrt, wurde er im Jahre 1861 Kreisvorstand zu Jungbunzlau, von wo er 1864 in gleicher Eigenschaft nach Saaz kam. Nach einiger Zeit daselbst zum Bezirkshauptmann ernannt, ging er in gleicher Stellung 1870 nach Pilsen, gegenwärtig lebt er als Hofrath im Ruhestande. In früheren Jahren war Trojan auf schöngeistigem Gebiete in čechischer Sprache schriftstellerisch thätig; so brachte das Unterhaltungsblatt „Květy“, d. i. Blüten, schon im Jahre 1835 etliche poetische Beiträge seiner Feder, wie: „Die Waisen“ (Sirotkowe), „Der Ring“ (Prstének), „Gesang auf dem Meere“ (Zpěw na moři), „Der letzte Gesang“ (poslední zpěw); im Jahre 1838: „Die Vergeltung“ (Odplata), „Cäcilia“, „Der Waldhüter“ (Hajný); – die „Wčela česka“, d. i. Die böhmische Biene, „Der Altstädter Thurm“ (Staromestská wěž), „Gesang des Königs der Wälder“ (zpěw krále lesů), „Der Verwundete“ (Raněný), „Ludmilla“ u. A. Außerdem veröffentlichte er selbständig: „Wina lásky, půwodní powidka z nejnowějsích [237] čas“, d. i. Die Schuld der Liebe, Original-Erzählung aus neuester Zeit (Prag 1837, J. Pospišil, 12°.) und gab Zschokke’s Erzählung: „Der todte Gast“ in čechischer Uebersetzung unter dem Titel: „Mrtwy host“ (ebd. 1837, 12°.) heraus. In Würdigung seines, wie es im Diplom heißt, „besonders verdienstlichen patriotischen und gemeinnützigen Wirkens“ erhielt er mit ah. Entschließung vom 10. October 1874 den Orden der eisernen Krone dritter Classe, welchem statutengemäß mit Diplom ddo. Wien 20. Februar 1875 die Erhebung in den österreichischen Ritterstand mit dem Prädicate von Bylanfeld folgte.

Wappen. Quadrirter Schild. 1 und 4: in Blau ein goldener Dreiberg, darüber ein goldener Stern; 2 und 3: in Roth ein natürlicher wachsamer Kranich. Auf dem Schilde ruhen zwei gekrönte Turnierhelme; auf dem rechten erhebt sich ein vorn blauer, mit einem goldenen Sterne belegter, hinten goldener Flug; aus der Krone des linken wächst ein silberner doppelschwänziger Löwe. Helmdecken. Des rechten Helms: blau-golden; des linken roth-silbern.
Familienstand. Franz Trojan Ritter von Bylanfeld ist seit 6. Februar 1855 mit Auguste geborenen Fluck von Raggamb vermält. Aus dieser Ehe stammen: Emilie (geb. 28. Juli 1856), Wilhelm (geb. 18 October 1857), Pauline (geb. 18. Februar 1859), Edmund (geb. 24. Mai 1860), August (geb. 28. Mai 1862).