BLKÖ:Troyer, Johann Caspar

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 47 (1883), ab Seite: 253. (Quelle)
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14. Johann Caspar, der in der zweiten Hälfte des siebzehnten und zu Beginn des achtzehnten Jahrhunderts (1684–1704) lebte, kommt gleichfalls nicht auf unserer Stammtafel vor, auf welcher ihm keine feste Stelle eingeräumt werden könnte. Bei der Willkür der Chronikenschreiber, die Personen bald mit einem, bald mit zwei Taufnamen, und diese wieder mit wechselnder Stellung, so daß man den eigentlichen Rufnamen nicht bestimmen kann, zu bezeichnen, entwickeln sich Schwierigkeiten. die trotz aller Urkunden nicht zu lösen sind. So kann unser Johann Caspar in verschiedenen Urkunden als Johann, dann als Caspar, ferner als Johann Caspar oder endlich als Caspar Johann angeführt werden, ohne daß sich mit Sicherheit angeben ließe, daß alle vier Namen auch eine und dieselbe Person betreffen. Tagelanges Forschen, Vergleichen erschwerte mir oft die Arbeit bei Zusammenstellung der Stammtafeln, ohne mich schließlich zu einem sicheren Resultat zu führen. Obiger Johann Caspar Troyer war Chorherr zu Innichen, einem 1785 von Kaiser Joseph II. aufgehobenen, von Kaiser Leopold II. aber im Jahre 1790 restituirten Stifte, und Pfarrer zu Sillian, beides Orte im Pusterthale, Er stiftete bei seiner Pfarre die dritte Curatie, nämlich die zu Winnbach, etwa eine Stunde von Sillian gelegene. Johann Caspar spendete 3000 fl., wozu dann noch die Kirchen zu Winnbach, Vierschach und Klettenham nebst den dortigen Gemeinden ihrerseits beitrugen. Der Anfang zur Stiftung wurde zwar schon [254] 1678 gemacht, aber erst 1685 Simon Apollonio zunächst als Provisor, dann als erster Curat eingesetzt. Die Ausfertigung des Stiftbriefes erfolgte 1697, und noch im Jahre 1704 setzte der Stifter zur Verbesserung der Einkünfte 1000 fl. hinzu. Das Patronatsrecht überließ er dem Stifte Innichen mit der Beschränkung, daß zunächst auf die Verwandten des Stifters und nach deren Abgang auf Angehörige der Curatie oder Pfarre Rücksicht zu nehmen sei. [Sinnacher (Franz Anton). Beyträge zur Geschichte der bischöflichen Kirchen Säben und Brixen in Tyrol (Brixen 1824 u. f.) Bd. VIII, S. 755. – Staffler (Johann Jacob). Das deutsche Tirol und Vorarlberg, topographisch mit geschichtlichen Bemerkungen (Innsbruck 1847, Felician Rauch, 8°.) Bd. II, S. 377.] –