BLKÖ:Ungnad, Andreas

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Weißenwolf, Anton
Band: 54 (1886), ab Seite: 179. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Andreas Ungnad in Wikidata
GND-Eintrag: 1226012833, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Ungnad, Andreas|54|179|}}

II. Besonders hervorragende Sprossen des Grafengeschlechtes Weißenwolf.

1. Andreas Ungnad, ein Sohn Johanns (II.) aus dessen Ehe mit Margarethe Lochner, lebte im sechzehnten Jahrhundert. Damals nannten sich die Sprossen dieses Geschlechtes mit Vorliebe Ungnad und bedienten sich des Namens Weißenwolf erst wieder mit der Erhebung in den Reichsgrafenstand 1646. Als unter dem berühmten Salzburger Erzbischof Matthäus Lang (1519–1540) im Jahre 1525 der Bauernaufruhr im Salzburgischen ausbrach und eine ungeahnte Ausdehnung nahm, sah sich dieser Kirchenfürst genöthigt, zur Niederwerfung der Rebellion Hilfe von Außen zu suchen, und thatsächlich stellte der schwäbische Bund eine solche bei, die Herzoge Wilhelm und Ludwig von Bayern schickten einiges Kriegsvolk und der Pfleger von Radstadt, Christoph Graf, unterhandelte mit den Kärnthnern und Steirern, worauf Franz von Thanhausen mit erzherzoglich österreichischen Hilfstruppen über Tamsweg und Mosheim bis Mauterndorf vordrang. Unter diesen Hilfstruppen führte ein Fähnlein Andreas Ungnad, welches beim Vorrücken auf den Tauern die Vorhut bildete. Aber kaum waren Thanhausen und Andreas Ungnad bis zum Tauern vorgedrungen, als die Bauernrebellen, die sich hinter Verhauen und Schlupfwinkeln verborgen gehalten hatten, aus ihren Hinterhalten hervorsprangen und die Truppen überfielen. Viele Officiere wurden getödtet, ein großer Theil der Leute fiel in Gefangenschaft, [180] Andreas Ungnad aber entkam nur durch List. [Zauner (Judas Thaddäus). Chronik von Salzburg (Salzburg 1803) Bd. V, S. 67 und 68.] –