BLKÖ:Viczay von Loos und Hédervár, die Grafen, Genealogie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vida, Karl
Band: 50 (1884), ab Seite: 265. (Quelle)
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Zur Genealogie der Grafen Viczay von Loos und Hédervár. Die Viczay, ursprünglich Osl genannt, sind ein altes magyarisches Adelsgeschlecht; ein Osl tritt schon zu Beginn des dreizehnten Jahrhunderts als Comes auf. Sein gleichnamiger Sohn, der um 1238 lebte, hatte drei Söhne: Belud, Nicolaus und Johann. Ersterer behielt den alten Geschlechtsnamen Osl, und dieser Zweig starb mit Beluds Urenkeln aus. Der zweite Sohn, Johann von Hefling geheißen, gründete einen Zweig, der 1419 mit des Stifters Enkel Georg erlischt. Nicolaus, welcher der Erste den Namen Vicza annahm, pflanzte seinen Stamm dauernd fort. Zwar bildete sein Enkel Peter einen neuen [266] Zweig, doch auch dieser erlosch mit dessen Urenkel Caspar, während seines Enkels Thomas Nachkommenschaft noch gegenwärtig blüht. Auf unserer Stammtafel, welche mit dieses Thomas Ururenkel Blasius beginnt, erscheinen Letzterer und seine Gemalin Katharina Deghy als die Stammeltern des Geschlechtes. Von den drei Namen Viczay, Loos und Hédervár ist der Stammname Viczay der älteste, er reicht ins dreizehnte Jahrhundert, in welchem er, wie oben erwähnt, von des zweiten Osl Sohne Nicolaus angenommen wurde. Der Beiname Loos stammt von einer Besitzung im Wieselburger Comitate und führt in die zweite Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts zurück. Ein Michael Viczay, Oheim jenes Blasius, mit dem unsere Stammtafel anhebt, nahm ihn der Erste an, und von ihm führte eine Nebenlinie des Hauses den Namen der Viczay von Loos. Dieselbe erlosch aber schon zu Ende des sechzehnten Jahrhunderts, und die Besitzung Loos vererbte sich an den von Blasius gegründeten Hauptstamm. Der dritte Name Hédervár, der jüngste, rührt von Katharina, Tochter Stephan Hédervár’s, her, welche, mit Johann von Viczay vermält, demselben das große Besitzthum Hédervár, welches seitdem bei den Viczay blieb, zugebracht hat und im Jahre 1680 gestorben ist. Was die Würden dieses Geschlechtes betrifft, so war schon ein Thomas Viczay Obergespan des Oedenburger Comitates, später finden wir noch Georg, den Sohn des mehrerwähnten Blasius, im Jahre 1581 als Vicegespan desselben Comitats. Die Freiherrenwürde brachte Adam von Viczay 1645 in die Familie, und sein Urenkel Jacob Christian (Jób) (geb. 1701, gest. 1734) erlangte mit Diplom ddo. Laxenburg 14. Mai 1723 den Grafenstand. Die Viczay sind mit den vornehmsten Familien Ungarns, mit den Apponyi, Draskovich, Perényi, Sándor., Széchényi, Eszterházy, Zichy und Anderen verschwägert, aber wir begegnen auch Namen des alten Adels von Tirol und Böhmen, wie Khuen von Belásy, Lichnowski, Pötting, Clary, Mengen, unter den angeheirateten Schwiegersöhnen und Schwiegertöchtern. Ueber die Grenzen des Vaterlandes wurde der Name Viczay durch den berühmten Sammler Grafen Michael bekannt [vergleiche die besondere Lebensskizze S. 264], dessen Sammlungen einen europäischen Ruf erlangten und wiederholt von ausländischen Gelehrten beschrieben wurden. Leider ward die ungemein reichhaltige, über 25 000 Stück der kostbarsten Münzen und Medaillen des griechischen und römischen Alterthums zählende Sammlung nach des Grafen Michael Tode durch Verkauf in alle Winde zerstreut. Die Familie ist im Mannesstamme erloschen, und es lebt nur noch der letzte weibliche Sproß, Gräfin Antonie (geb. 5. Februar 1812), verwitwete Paul Graf Eszterházy, wiedervermälte Adolph von Mengen. [Nagy (Iván). Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1865, Moriz Ráth, gr. 8°.) Bd. XII, S. 172. – Historisch-Heraldisches Handbuch zum genealogischen Taschenbuch der gräflichen Häuser (Gotha 1855, Justus Perthes, 32°.) S. 1037. – Vasárnapi ujság, d. i. Sonntagsblatt (Pesth, 4°.) 1857, S. 88 [mit der Ansicht des Grabsteines des ersten Freiherrn Adam von Viczay in Hédervár].

Wappen. Quadrirter Schild. 1 und 4: in Gold eine aus einer schwebenden goldenen Krone aufstehende schwarze aus dem Flügel herausschauende Adlerklaue. 2 und 3: in Silber vier blaue Querbalken. Auf dem Schilde ruht eine Grafenkrone, aus welcher ein rechtsgekehrter Turnierhelm sich erhebt. Auf der Krone desselben steht die oben beschriebene Adlerklaue mit Flügel. Helmdecken. Rechts schwarz mit Gold, links blau mit Silber unterlegt.

[267]
Stammtafel der Grafen Viczay von Loos und Hédervár.
Blasius
1549, † 1581.
Katharina Deghy.
Georg 1531
1) Margarethe Kavassy.
2) Elisabeth Bolka.
Stephan.
Anna Ladányi, wiedervermälte Ferd.
Vattay.
Magdalena,
vm. Emmerich Megyery.
Joseph. Thomas.
Christine Zennyesi, wiedervermälte
Christoph Hagymássy.

Anna.
Sandrin.
Ursula Hagymássy.
Helene,
vm. Christoph Hagymássy.
Adam, 1645 Baron.
1) Susanna Török.
2) Katharina Körtvélyessy.
Eva,
vm. Paul Eszterházy.
Judith,
vm. Sigmund
Szántóházy.
Margarethe.
Johann.
Katharina Héderváry
† 1680.
Maria,
Paul Cömöthey.
Ursula.
Adam 1685.
Elisabeth Perényi.
Elisabeth,
vm. Anton Amadé.
Barbara,
vm. Johann Cikulini.
Therese,
Aebtissin.
Jacob Christian (Jób), 1723 Graf,
geb. 15. März 1701, † 1734.
Eszther Ebergényi.
Anton. Rebecca,
vm. Lázár Apponyi.
Anna,
vm. Ladislaus
Schloßberg.
Barbara
geb. 1726. † 1731.
Ladislaus Joseph
geb. und † 1729.
Michael.
Therese Gräfin Draskovich.
Anna,
vm. Ignaz Graf Széchényi.
Josepha,
vm. Stephan Freiherr Perényi.
Eszther.
vm- Anton Freiherr Sándor.
Michael {S. 264]
geb. 26. Juli 1756, † 18. März 1831.
N. N.
Julianna
geb. 1752, † 1786,
vm. Wenzel Graf Pötting.
Michael
geb. 22. Juni 1777, †.
Elisabeth Freiin Dittmeyer von Rustfelden,
verwitwete Gräfin Clary
geb. 22. März 1781.
Franz
geb. 24. Juli 1780, † 1836.
Amalie Gräfin Zichy
† 23. Juli 1819.
Karoline
geb. 10. October 1789,
vm. Anton Graf Khuen[WS 1].
Karl
geb. 29. März 1802, †.
Maria Gräfin Khuen-Belásy
geb. 2. April 1811, † 1848.
Adolph
geb. 12. August 1804,†.
Leocadia Gräfin Lichnowska
Hederich
geb. 2. August 1807, †.
Alexandrine Gräfin Zichy
geb. 27. November 1821, † 5. October 1854.

Julius Karl
geb. 1854, †.
Antonie
geb. 5. Februar 1812,
vm. 1) Paul Graf Eszterházy
† 11. Mai 1837,
2) Adolph von Mengen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Anna Gräfin Khuen (korrigiert nach Viczay család [ungarische Wikipedia]).