BLKÖ:Villata von Villatburg, Franz Ritter von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Villata, Guido von
Band: 51 (1885), ab Seite: 1. (Quelle)
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Villata von Villatburg, Franz Ritter von (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, geb. in Mailand am 7. Mai 1781, gest. zu Innsbruck 11. September 1843). Kaum fünfzehn Jahre alt, trat er als Freiwilliger in die damalige lombardische Legion, in welcher er sich schon im sechzehnten Jahre so auszeichnete, daß er zum Lieutenant im ersten Regimente der Jäger zu Pferde avancirte. 1802 rückte er zum Oberlieutenant, 1803 zum Adjutantmajor in der königlichen Garde vor. Im Feldzuge gegen Preußen erkämpfte er sich 1806 die eiserne Krone und wurde Capitän bei den Dragonern derselben Garde, in welchem ausgezeichneten Corps das Avancement weit langsamer vor sich ging, als in der Linie. 1811 zum Escadronscommandanten bei dem obgenannten Jäger-Regimente befördert, über welches sein älterer Bruder als Oberst befehligte, wurde er 1812 Major und für seine ausgezeichnete Haltung in der Schlacht bei Culm (30. August 1813) Oberst dieses Regiments. Nach Auflösung der italienischen Armee im Jahre 1814 erfolgte Villata’s Uebernahme in das k. k. österreichische Heer, und zwar in seiner Eigenschaft als Oberst, eine Auszeichnung, welche nur als Würdigung seiner hervorragenden militärischen Dienstleistung unter den italienischen Waffen angesehen werden muß, weil sonst der Uebertritt nur in geringerer als der bekleideten Charge gewährt wurde. Zunächst, 1815, in das Regiment Kaiser-Kürassiere Nr. 1 als zweiter Oberst eingetheilt, dann 1817 in gleicher Eigenschaft in das 2. Kürassier-Regiment und 1818 in das 1. Dragoner-Regiment als Commandant desselben übersetzt, stieg er 1828 zum Generalmajor auf, als welcher er das Commando der Székler-Brigade in Siebenbürgen erhielt. Als im genannten Jahre an der Grenze dieses Landes die Pest auftauchte, traf er bei Aufstellung des Cordons die zweckmäßigsten Anstalten, und in der That, als dieser in drei Monaten aufgelassen ward, zeigte sich die Seuche, deren Verschleppung auf solche Weise völlig verhindert worden war und welche im Ganzen nur eilf Opfer gefordert hatte, als vollkommen erloschen. 1835 wurde Villata Feldmarschall-Lieutenant und Divisionär in Hermannstadt, kam 1838 in gleicher Eigenschaft nach Kaschau in Oberungarn und 1842 als Militär-Commandant von Tirol und Vorarlberg nach Innsbruck, nachdem er schon 1840 zum zweiten Inhaber des 2. Kürassier-Regiments, damals Erzherzog Franz d’Este Herzog von Modena, ernannt worden war. Das Abaujvárer und Zempliner Comitat aber hatten den General zum Honorar-Gerichtstafelbeisitzer erwählt. Im October 1842 traf Villata in Tirol ein, aber nicht lange blieb es ihm [2] vergönnt, in dieser letzten Dienstleistung zu wirken, um die Mitte des folgenden Jahres befiel ihn ein Leiden, welchem er bald darauf erlag.

Wiener Zeitung, 1843, Nr. 235.