BLKÖ:Vlassits (Vlasich, Wlassich, Vlasić), das ungarische Geschlecht

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vlassics, Andreas
Band: 51 (1885), ab Seite: 111. (Quelle)
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Die Vlassits, auch Vlasich, Wlassich und Vlasić geschrieben, sind ein ungarisches Geschlecht, welches von König Karl III. 1718 den Adel erhielt. Auf die Freiherrenwürde, welche mit dem Feldmarschall-Lieutenant Franz von Vlassits in die Familie kam, hatte derselbe durch das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens, welches er sich 1814 erkämpfte, statutengemäß Anspruch. Er erhielt aber den Freiherrenstand aus des Kaisers Franz II. eigener Bewegung 1832 zugleich mit der geheimen Rathswürde. Ueber die Familie fehlen uns alle näheren Angaben. Im „Genealogischen Taschenbuche der freiherrlichen Häuser“ finden wir sie nicht angeführt, und die Angaben Iván Nagy’s in dessen Werke über ungarische Adelsfamilien („Magyarország családai“ u. s. w.) sind auch sehr dürftig. Außer den beiden ersten Empfängern des Adels im Jahre 1718, Peter und Georg Vlassits, gedenkt Nagy noch eines Johann Vlassits, der 1774 als Pfarrer zu Szerdahely, dann als Domherr zu Vasvár lebte und 1787 Pfarrer zu Német-Gömse und Domherr zu Szombathely wurde; ferner eines Joseph Vlassits, der 1787 Erzdiakon von St. Fejérvári und Domherr war; endlich eines Kanzleirathes Michael Vlassits, der 1787 vorkommt und wohl identisch sein dürfte mit dem galizischen Gubernialrathe Vlasics, welchem Kaiser Joseph II., für einen mit Eifer und Umsicht verfaßten Reisebericht auf Antrag des Staatsrathes im Jahre 1787 ein namhaftes Geldgeschenk verabfolgen ließ, ein Umstand, insofern bemerkenswerth, als dieser Kaiser eben kein großer Freund besonderer Ermunterungen war und dieselben nur in den seltensten Fällen gewährte.