BLKÖ:Vodička, Franz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vodička (Schreibart)
Band: 51 (1885), ab Seite: 125. (Quelle)
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Vodička, Franz (čechischer Schriftsteller, geb. zu Červená Lhota in Mähren am 15. December 1812). Das Gymnasium und die theologischen Studien beendete er in Olmütz, wo er auch die Priesterweihe erlangte. Vom Jahre 1838 an übte er die Seelsorge als Caplan zu Wiesenberg, von 1843 ab als solcher zu St. Moriz in Olmütz, wo er auch einige Zeit an der Universität Pastoraltheologie vortrug. 1853 wurde er zum Pfarrer in Przemislovice, 1868 aber zum Dechanten in Kanitz ernannt. Im folgenden Jahre als Abgeordneter in den mährischen Landtag gewählt, schloß er sich der bekannten Declaration der čechisch-mährischen Abgeordneten vom 22. August 1868 an und ging dann mit noch 29 anderen Declaranten seines Mandates verlustig. Am 23. Juni 1870 erfolgte indessen nichtsdestoweniger im nämlichen Wahlbezirk seine Wiederwahl, bei welcher Gelegenheit er über den Regierungscandidaten den Sieg davon trug. Neben seinem Seelsorgerberufe und politischer Agitation widmete Vodička seine Muße der Schriftstellerei und gab im Druck heraus: „Nevěsta Krista Pána. Modlitby a rozjímání pro nábožné pohlawí ženské“ d. i. Die Braut Christi. Gebete und Betrachtungen für fromme Christinnen (Olmütz 1859, Holzel, 8°.); zweite vermehrte Aufl. (ebd. 1865, 8°., 520 S.) und ein Auszug daraus (ebd. 1865, 376 S.); – „Tisíceletá památka svatých apoštolů slovanských Cyrilla a Methoda“, d. i. Tausendjähriges Andenken der heiligen Slavenapostel Cyrill und Methodius (Olmütz 1863, Holzel, kl. 8°.); – „Hora Oliwetská. Modlitby a rozjímáni k potřebě mužského pohlawí“, d. i. Der Oelberg. Gebete und Betrachtungen für fromme Christen (ebd. 1865, Holzel, 8°.); – auch gab er eine čechische Uebersetzung von J. Deharbe’s „Katholischem Katechismus“ unter dem Titel: „Katolický katechismus s připojeným nákresem historie náboženství“ (ebd. 8°.) heraus, von welcher bis 1860 drei Auflagen erschienen.

Šembera (Alois Vojtěch). Dějiny řeči a literatury česko-slovenské. Věk novější, d. i. Geschichte der čechoslavischen Sprache und Literatur. Neuere Zeit (Wien 1869, gr. 8°.) S. 306.