BLKÖ:Vogtner, Sylvester

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 51 (1885), ab Seite: 228. (Quelle)
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Vogtner, Sylvester (Franciscanermönch, geb. zu Gratz in Steiermark am 22. Mai 1750, gest. am 13. Februar 1813). Nachdem er die Humanitätsclassen beendet hatte, trat er 1775 zu Gratz in den Franciscanerorden, in welchem er seine Studien fortsetzte, und zwar im Ordensconvent zu Egenburg in Niederösterreich die philosophischen und 1770–1773 in Wien die theologischen. Im letztgenannten Jahre empfing er die Priesterweihe. Von 1776–1785 bekleidete er abwechselnd die Lehrämter der Humaniora, der Philosophie, der Moral, der h. Schrift und des geistlichen Rechtes in dem Franciscanerkloster zum h. Hieronymus in Wien. 1784–1786 führte er die Aufsicht über die das öffentliche Studium der Theologie am k. k. Lyceum zu Gratz besuchenden Ordenszöglinge. 1787 aus dem Orden scheidend, kam er als Caplan und Katechet in der Vorstadtpfarre Karlau zu Gratz in Verwendung. 1790 wurde er Katechet an der k. k. Hauptmusterschule genannter Stadt, 1804 ordentlicher Professor der Religionswissenschaft an dem k. k. Gymnasium daselbst. Als solcher starb er, seit 1807 förmlich säcularisirt, im Alter von 63 Jahren. Er schrieb das katechetische Werk: „Die Religion in Erklärungen und Gesprächen nach der Anleitung des in den k. k. Staaten eingeführten Katechismus, praktisch abgehandelt“ 4 Theile (Gratz 1793; 2. Aufl. 1796; 3. Aufl. 1802; 4. Aufl. 1806, Kienreich, gr. 8°.). Die wiederholten Auflagen sprechen für die praktische Brauchbarkeit dieses Handbuches, das sich besonders bei den Seelsorgern großer Beliebtheit erfreute.

Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat (Wien, 4°.) 1813, S. 109: „Nekrolog“. – Steiermärkische Zeitschrift. Redigirt von Dr. G. F. Schreiner, Dr. Albert von Muchar, C. G. Ritter von Leitner, Anton Schrötter (Gratz, 8°.). Neue Folge, VII. Jahrg., 1. Heft, S. 54. – Winklern (Joh. Bapt.). Biographische und literarische Nachrichten von Schriftstellern und Künstlern, welche in dem Herzogthume Steiermark geboren sind u. s. w. (Gratz 1810, Ferstl, 8°.) S. 246.