BLKÖ:Vračan (Vrachan), Joseph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 51 (1885), ab Seite: 309. (Quelle)
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Vračan, auch Vrachan geschrieben, Joseph (croatisch-illyrischer Schriftsteller, geb. zu Agram 6. Februar 1786, Todesjahr unbekannt). Er widmete sich dem geistlichen Stande und wurde nach Beendigung der theologischen Studien Cooperator zu Zajezda, dann Altarist zu Warasdin und Katechet der Nationalschulen daselbst. Hierauf trat er zum Lehramte über und wirkte als Grammaticalprofessor zu Warasdin. Bald aber kehrte er wieder in die Seelsorge zurück und wurde am 3. November 1815 Pfarrer zu Ludbrog im Kreuzer Comitate. Auch fungirte er eine Zeit lang als Vicearchidiakon im Districte Koprivnic und als Gerichtstafelbeisitzer des Warasdiner und Kreuzer Comitates. Zuletzt war er Domherr in Agram. Im Druck gab er heraus: „Szveti Bernard, igrokaz iz Diachkoga na Horvatzki preztavljen“, d. i. Der h. Bernhard, Theaterstück …… (Agram 1815, 8°.); – „Razlaganye szvetech Evangeliumov, chetiri ztrani“, d. i. Erklärung der heiligen Evangelien, vier Theile (Warasdin 1823, 8°.), nach den Perikopen für Sonn- und Feiertage des Jahres; – „Veszela domorodna peszma jpo színu domorodnem zpevana na den vpelyanya na ztoliczu Biskupie Zagrebechke G. Alexandra Alagavich“, d. i. Patriotisches Festlied für den Tag der ehrenvollen Berufung des Herrn Alex. Alagavic auf den Bischofsstuhl in Agram (Agram 1830, 4°.), und dann noch zwei Gelegenheitspredigten, nämlich eine Dankrede anläßlich der Befreiung des Papstes Pius VII. (1814) und eine Leichenpredigt auf die Gräfin Anna, Gemalin des Grafen Franz Draskovic (1823). Vračan’s Tod fällt nach 1830, da er in diesem Jahre noch den neuen Agramer Bischof A. Alagavic mit einer Festhymne begrüßte.

Paul Joseph Šafařík’s Geschichte der südslavischen Literatur. Aus dessen handschriftlichem Nachlasse herausgegeben von Joseph Jireček (Prag 1865, Tempský, gr. 8°.). II. Illyrisches und croatisches Schriftthum. S. 299, 3253, 330, 358, 361.