BLKÖ:Weber (Veber), Adolf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 53 (1886), ab Seite: 167. (Quelle)
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2. Weber (Veber), Adolf (Schulmann und Fachschriftsteller, geb. zu Buccari, einer königlichen Freistadt im Fiumaner Comitate Croatiens im Jahre 1825). Er widmete sich der priesterlichen Laufbahn und beendete die theologischen Studien im erzbischöflichen Seminar zu Agram. Später für das Lehramt sich entscheidend, erhielt er ein solches 1852 am Gymnasium genannter Stadt. Indessen rückte er in der geistlichen Laufbahn immer weiter vor und wurde Domherr des Agramer erzbischöflichen Capitels, Referent des erzbischöflichen Consistoriums und Synodalexaminator. Er zählt zu den verdientesten Schulmännern Croatiens, unter dem und durch den zum großen Theile sich die Reform des croatischen Schulwesens in vortheilhaftester Weise vollzogen hat. Insbesondere wirkte er durch Verfassung trefflicher Schulbücher, deren er mehrere auf verschiedenen Gebieten, theils allein, theils im Vereine mit Anderen herausgegeben, und zwar: „Čitanka ilirska za nižu gimnaziju“, d. i. Illyrisches Lesebuch für Untergymnasien (Wien 1852, Pichler, 8°.); – „Latinska slovnica za nižu gimnaziju“, d. i. Lateinisches Lesebuch für Untergymnasien [168] (Wien 1853, 8°.), – „Latinska čitanka za drugi gimnazialni razred kano priprava za čitanje Kornelija Nepota“, d. i. Lateinisches Lesebuch für die zweite Gymnasialclasse gleichsam als Vorbereitungsbuch zur Lesung des Cornelius Nepos, 2 Theile (Wien 1854, 8°.), ist nach Schinnagl’s Lesebuch und lateinischem Wörterbuche bearbeitet; – „Zemljopis austrijanske carevine“, d. i. Erdbeschreibung des Kaiserthums Oesterreich (Wien 1854), auch Bearbeitung nach einem deutschen Handbuch; – „Čitanka ilirska za gornje gimnazije knjiga pěrva šađeržavajuča izglede iz hěrvatske literature od pěrvoga njezina početka do godine 1835“, d. i. Illyrisches Lesebuch für Obergymnasien. Erster Band, enthaltend Musterstücke der croatischen Literatur von ihren ersten Anfängen bis zum Jahre 1835 (Wien 1856, k. k. Schulbücherverlag, gr. 8°.); Weber arbeitete dieses vortreffliche Lesebuch, welches sozusagen die ersten Keime der croatisch-illyrischen Literargeschichte enthält, in Gemeinschaft mit A. Mažuranić [Bd. XVII, S. 198] und Matthias Mesić [Band XVII, S. 422] aus; – „Čitanka ilirska za III. i IV. razred dolnje gimnazije“, d. i. Illyrisches Lesebuch für die 3. und 4. Classe der Untergymnasien (Wien 1857), nach dem čechischen Lesebuch des Joseph Jireček [Bd. X, S. 183]; – „Put na Plitvice“, d. i. Reise nach Plitvica (Agram 1860, L. Gajj, 8°.), einer durch sieben etagenförmig über einander gelegene Seen und durch ihren wildromantischen Charakter besonders merkwürdigen Gegend; – „Skladnja ilirskoga jezika za nižu gimnaziju“, d. i. Syntax der illyrischen Sprache für Untergymnasien (Wien 1859); – „Razmatranje jednoga austrijanca o carskom listu pisanu 9 Rujna g. 1857“, d. i. Betrachtungen eines Oesterreichers über das kaiserliche Schreiben vom 9. September 1857 (Agram 1860, Gaj), Uebersetzung der Schrift von Jos. Wenzig; – „Prevodi klasikah latinskih“, d. i. Uebersetzungen lateinischer Classiker (Agram 1860, 8°.); – „Pan Podstoli, prevod iz poljskoga po Krasickom“, d. i. Der Herr Untertruchseß, übersetzt aus dem Polnischen des Grafen Ignaz Krasicki (Agram 1850, 8°.); – „Listovi o Italiji“, d. i. Blätter über Italien (Agram 1861, A. Jakic); – „Iridion, poljski napisao Sigismund Graf Krasinski“, d. i. Iridion, Gedicht des Grafen Sigismund Krasinski, aus dem Polnischen (Agram 1864, 8°.) und „Junakinja Mila. Pesma u osam razdělah“, d. i. Die Helden Mila. Gedicht in acht Gesängen (Agram 1865, Galoc, 8°.). Außerdem veröffentlichte Weber noch mehrere geschichtliche, philosophische, theologische und philologische Abhandlungen, einige Novellen, theils Originale, theils Uebersetzungen, in den verschiedenen Fach-, schöngeistigen und politischen Blättern seines engeren Vaterlandes Croatien. Er bedient sich öfter bei Herausgabe seiner Werke des Pseudonyms Tkalčević [nicht zu verwechseln mit dem Maria Theresien-Ritter Joh. Freiherrn Tkalcsevich [Bd. XLV, S. 205]. Die südslavische Akademie in Agram hat Weber unter ihre wirklichen Mitglieder aufgenommen.

Ilirska čitanka za gornje gimnazije. Kniha druga, d. i. Illyrisches Lesebuch für Obergymnasien, 2. Band (Wien 1860, Schulbücherverlag, gr. 8°.) S. 390. – Novi Pozor, d. i. Der neue Beobachter (Wiener croatisches Blatt) 1868, Nr. 308, im Feuilleton: „Ad. Veber i naše škole“, d. i. Adolf Weber und unsere Schulen. – [169] Křížek (Vacslav). Anthologie Jihoslovenská, d. i. Südslavische Anthologie (Prag 1864, A. Storch, gr. 8°.) S. 297.