BLKÖ:Weiß, Joseph (geb. 1843)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Weis, Johann
Band: 54 (1886), ab Seite: 151. (Quelle)
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15. Joseph Weiß (geb. zu Staad in Böhmen am 14. Februar 1843). Für den militärischen Beruf bestimmt, erhielt er seine erste Ausbildung im Cadeteninstitute zu Eisenstadt in Ungarn, aus welcher Anstalt er 1858 in die Wiener-Neustädter Militärakademie übertrat. Aus dieser wurde er im September 1862 als Lieutenant minderer Gebühr zu Nagy-Infanterie Nr. 70 eingetheilt. Als anläßlich der Thronbesteigung des Erzherzogs Ferdinand Max als Kaiser Maximilian I. von Mexiko sich in Oesterreich ein [152] mexikanisches Freiwilligencorps bildete, trat auch Weiß im November 1864 in kaiserlich mexikanische Dienste, rückte in denselben Ende Mai 1865 zum Lieutenant höherer Gebühr und noch im September desselben Jahres zum Oberlieutenant vor. In den nun zum Schutze des Kaiserreichs gegen die heimischen Rebellen stattfindenden Kämpfen zeichnete er sich zu wiederholten Malen aus. So erkämpfte er sich für sein hervorragend tapferes Verhalten bei Tecuicuilco am 11. October 1865 die broncene Militär-Verdienstmedaille, dann für seine bei Aquadulce am 2. März 1866 bewiesene Tapferkeit das Ritterkreuz des Guadeloupeordens. Als nach der tragischen Katastrophe in Mexiko Jene, die dem Kaiser dahin gefolgt waren, in ihre Heimat zurückkehrten, trat auch Weiß conventionsmäßig als Lieutenant minderer Gebühr bei seinem früheren Regimente Nr. 70 wieder ein und kam für längere Zeit im militär-geographischen Institute zu Wien in Verwendung, Doch sagte ihm dies auf die Dauer nicht zu, er quittirte seinen Dienst und widmete sich als Sänger der Bühne. Im Jahre 1870 war er Mitglied des Theaters della Scala in Mailand. Seine ferneren Schicksale kennen wir nicht. –