BLKÖ:Weingartner von Münzberg, Johann Michael Edler von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Weingartner, Johann
Band: 54 (1886), ab Seite: 38. (Quelle)
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Weingartner von Münzberg, Johann Michael Edler von (k. k. Hauptmünzmeister, geb. zu Krems in Niederösterreich am 28. September 1762, gest. zu Gratz am 21. November 1843). Nachdem er die montanistischen Studien zurückgelegt hatte, trat er 1785 bei der k. k. Bergwerksproductenverschleiß-Direction zu Wien in den Staatsdienst und rückte stufenweise vor bis zum Wardeinsadjuncten bei dem k. k. Hauptmünzamte in Wien. Er wurde dann zum Münzwardein in Prag und 1810 zum wirklichen Münzmeister daselbst mit dem Charakter eines k. k. Bergrathes befördert. Schon als subalterner Münzbeamter hatte er sich in hervorragender Weib bemerkbar gemacht und sich besonders bei der Goldeinlösung im Jahre 1786 und bei der Kupferausmünzung 1801–1803 durch Sachkenntniß, beharrlichen Eifer und Verläßlichkeit hervorgethan. Als er dann zu höheren Stellungen gelangte, leistete er bei dem Einlösungs-, Punzirungs- und Ausmünzungsgeschäfte in Prag dem Staate die ersprießlichsten Dienste. Als Münzwardein zu Prag leitete er wegen eingetretener Gebrechlichkeit des damaligen Münzmeisters mehrere Jahre hindurch mit bestem Erfolge die Geschäfte desselben. Seine Tüchtigkeit im Amte veranlaßte, daß er wiederholt mit außerordentlichen Sendungen und mit der Ausführung ganz besonderer Aufträge betraut wurde, welche er in verdienstlichster Weise bewerkstelligte, wie z. B. 1815–1816 anläßlich seiner Mission in das Küstenland und in das lombardisch-venetianische Königreich in Sachen der Regelung des Münzwesens in jenen Provinzen. So erfolgte denn schon mit ah. Diplom ddo. 20. November 1820 seine Erhebung in den österreichischen Adelstand mit dem Prädicate von Münzberg und wenige Jahre danach seine Ernennung zum niederöster. Regierungsrath und Hauptmünzmeister in Wien. In dieser Stellung nahm er hervorragenden Antheil an den Reformen des österreichischen Münzwesens, und insbesondere verdankt ihm das k. k. Hauptmünzamt zu Wien den namhaften Aufschwung in technischer und künstlerischer Richtung, welcher sich in den Erzeugnissen dieser Anstalt seit jener Zeit bemerkbar macht. Ueberhaupt hat sich Weingartner durch gründliche Berufskenntnisse, durch umfassende Erfahrungen in der Münzverfassung auswärtiger Staaten und im commerciellen Fache in Verbindung mit [39] einem strengrechtlichen Charakter und einer unbedingten Hingebung für die Interessen des Dienstes den allgemeinen Ruf eines ausgezeichneten Münzbeamten erworben. Nach 52jähriger Dienstleistung trat er 1837 unter gleichzeitiger Bekanntgebung der ah. Zufriedenheit mit seinen dem Staate geleisteten Diensten in den bleibenden Ruhestand über, den er noch einige Jahre genoß, bis er zu Gratz, wohin er sich 1839 zurückgezogen hatte, nahezu 80jährig starb. Ueber seinen Familienstand siehe die Quelle.

Genealogisches Taschenbuch der Ritter- und Adelsgeschlechter (Brünn, Buschak und Irrgang, 32°.) I. Jahrgang (1870), S. 448; III. Jahrg. (1878) S. 787 und VIII. Jahrg. (1883) S. 562.