BLKÖ:Jabloński, Martin

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 10 (1863), ab Seite: 7. (Quelle)
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Jabloński, Martin (Maler, geb. zu Glogow in Galizien zu Anfang dieses Jahrhunderts). Besuchte die Schulen in Rzeszow und kam dann nach Lemberg, wo ihn, weil er Talent für die Kunst verrieth, der Vater zu einem Maler in die Lehre gab. Dieser aber, ein Stümper, betrog ihn um die besten Jahre seiner Bildungszeit. Erst der Kreis-Ingenieur Wandrusky, der sich väterlich des strebenden Jünglings annahm, leitete ihn auf seinen weiteren Kunststudien. Nun begab er sich auf Reisen, besuchte Warschau, Krakau, Wien, und studirte in den Gallerien dieser Städte fleißig die Werke großer Künstler. Diesen Reisen und seinem eigenen Fleiße verdankt J. vornehmlich, was er als Künstler geworden. Seit 1820 malte er Porträte, Altarbilder und bis zum Jahre 1853 war die Zahl der ersteren bis 1600, der letzteren bis 120 gestiegen; außerdem malte er Kirchen, Capellen, selbst Gemächer des hohen Adels und restaurirte geschickt Altarbilder. Von seinen Altarbildern sind anzuführen in der Pfarrkirche zu Sambor: „Die Geburt Christi“; – für die Dominikanerkirche zu Lemberg ein „Christus am Kreuze“, die „HH. Vincenz Ferrius“; – „Thomas von Avignon“; – „Hyazinth“; für eine andere Kirche in Lemberg „Die Bergpredigt“ (18′ H. und 15′ Br.); unter den von ihm gemalten Kirchen sind zu nennen: Die Kirche St. Onufry und die ruthenische Pfarrkirche, beide in Lemberg. Auch mit der Lithographie beschäftigte er sich und gab die von Stęczinski aufgenommenen Landschaften Galiziens unter dem Titel: [8] „Okolice Galicy“ in 10 Heften mit 80 Ansichten heraus. Die Wirren des Jahres 1848 unterbrachen die Fortsetzung. Im Jahre 1850 errichtete er in Lemberg eine eigene Lithographie, aus welcher mehrere Ansichten von Krakau, Lemberg, die Brustbilder der polnischen Könige in 24 Blättern, ein Werk über polnische Trachten u. dgl. m. hervorgingen. Was Jabloński’s Gemälde betrifft, so loben Kenner ihre Zeichnung und ihr Colorit; letzteres ist frisch und in der Composition offenbart sich unverkennbar Talent und Originalität. Bei den Lithographien ist die Unzulänglichkeit der Hilfsmittel nur zu sehr sichtbar, was aber weniger auf Rechnung des Künstlers, als vielmehr auf jene der artistischen Verhältnisse in Lemberg zu setzen ist.

Tygodnik lwowski. Pismo literackie, d. i. Lemberger Wochenblatt. Literarische Zeitschrift (Lemberg. 4°.) Jahrg. 1850, Nr. 24, S. 198: „O malarzach lwowskich“, d. i. Von den Lemberger Malern. – Dziennik literacki, d. i. Literarisches Tageblatt (Lemberg, 4°.) 1853, Nr. 3, S. 24. – Dodatek tygodniowy przy Gazecie lwowskiej, d. i. Wochenbeilage zur Lemberger Zeitung, 1852, Nr. 37, S. 147. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1838, Fleischmann, 8°.) Bd. VI, S. 381.