BLKÖ:Jeszenák von Királyfia, Johann (I.) und Paul (I.)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 10 (1863), ab Seite: 171. (Quelle)
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Jeszenák von Királyfia, Johann (I.) und Paul (I.) (zwei Brüder, geb. in Ungarn; Johann gest. 1776; Paul geb. 1684, gest. 1762). Sie entstammen einer alten ungarischen Adelsfamilie, deren bereits im 15. Jahrhunderte Erwähnung geschieht. Beide waren ausgezeichnete ungarische Rechtsgelehrte. Paul war Plenipotentiar des Prinzen Eugen von Savoyen und anderer ungarischer Magnaten, und zeichnete sich auf den Landtagen 1715, 1723 und 1729, besonders aber auf jenem von 1723 als warmer Vertheidiger der pragmatischen Sanction aus, so daß ihm schon Lehotzky (Stemmata II, 195) nachrühmt: „Signanter enim Paulus Jeszenák occasione regni Comitiorum, annis 1715, 1723, 1729 celebratorum, ubi de stabilienda [172] sexus feminei Domus Nostrae Austriacae perpetua successione agebatur eximiam indefessamque navavit operam“. – Der zweite, Johann war Rechtsanwalt des Fürsten Nikolaus Eßterhazy und anderer Magnaten, erwarb ein ansehnliches Vermögen, welches er aber zu einem großen Theile für edle Stiftungen verwendete. Außer zwei beträchtlichen Majoraten für seines Bruders Söhne Johann den Jüngeren und Paul den Jüngeren, für jenen mit 100.000, für diesen mit 89.000 fl., und ansehnlichen, im Ganzen die Summe von 178.000 fl. erreichenden Legaten für andere Verwandte, machte er eine Stiftung von 15.000 fl. für arme Advocaten zu Pesth ohne Unterschied der Religion; eine von 30.000 fl. zur Erhaltung von Kirchen und Schulen; eine von 16.000 fl. zur Besoldung ihrer Religionsagenten zu Wien und Preßburg und eine von 10.000 fl. zu einem Convicte für das Preßburger evangelische Gymnasium. Selbst die Kaiserin Maria Theresia und ihren Sohn Kaiser Joseph II. bedachte er mit 3000 Stück Ducaten. Ueber den heutigen Stand der Familie und das unglückliche Ende des einen ihrer Nachkommen siehe die Quellen.

Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és leszármazási táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1859, Moriz Ráth. 8°.) Bd. V, S. 333. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, II. Section, 15. Theil, S. 476. – Arneth (Alfred Ritter von), Maria Theresia’s Regierungsjahre[WS 1] (Wien 1863, 8°.) Bd. I, S. 282, 283, 304. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Regiegierungsjahre.