BLKÖ:Lampi, Johann Baptist Ritter von (Sohn)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 14 (1865), ab Seite: 61. (Quelle)
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Lampi, Johann Baptist Ritter von [der Sohn] (Maler, geb. zu Trient 5. März 1775, gest. zu Wien im Jahre 1837). Der ältere Sohn des berühmten Bildnißmalers Johann Baptist L. [62] [s. d. Vorigen]. War acht Jahre alt, als er mit seinem Vater im Jahre 1783 in Wien ankam, wo er die Akademie der bildenden Künste besuchte und an derselben die beiden Meister Füger [Bd. V, S. 1][WS 1] und Maurer zu Lehrern hatte. Nachdem er, 19 Jahre alt, die Akademie verließ, arbeitete er noch ein paar Jahre unmittelbar unter seines Vaters Anleitung, und ging 1796 nach St. Petersburg, wo er dreizehn Jahre blieb und mit Aufträgen überhäuft wurde. Nach seiner Rückkehr lebte er in Wien, wo er noch viele Arbeiten ausführte. L. war Bildniß- und Historienmaler und viele seiner Arbeiten befinden sich im Ausland, vornehmlich in Rußland, Polen, England und Preußen. Von seinen zahlreichen Bildnissen sind anzuführen: Kaiser Franz, den er viermal in Lebensgröße malte, und zwar nach Laibach, in den Bundessaal nach Frankfurt, für den Magistratssaal in Wien, wofür ihn die Wiener Commune mit der großen Salvator-Medaille auszeichnete, und für den Fürsten Metternich; Papst Pius VII., für den päpstl. Nuntius Severoli; Freiherr von Sonnenfels, und nach seiner Rückkehr aus Rußland für den Wiener Magistratssaal die sämmtlichen Regenten Oesterreichs. Von seinen anderen Arbeiten sind zu nennen: „Die ruhende Venus“, 1826 gemalt, jetzt in der kais. Belvedere-Gallerie; – „Tyroler und Tyrolerin“; – „Schweizer und Schweizerin“; – „Die Schlafende“ und „Die Träumende“; damals von dem Herzog Ferdinand von Württemberg angekauft, jetzt beide in einer Warschauer Gallerie; – „Das Mädchen mit dem Hunde“, nach Rußland; – „Das Mädchen mit dem Schafe“ und eine „Madonna“, beide in der Mailänder Gallerie. In der Pfarrkirche zu Romeno in Tirol befindet sich ein Altarbild „Mariä Himmelfahrt“, welches L. in Gemeinschaft mit seinem Vater ausgeführt hat. Bei weitem der größte Theil seiner Arbeiten besteht aber aus Bildnissen, und hat er die Porträte von vielen fürstlichen Personen seiner Zeit gemalt. Die Kunstakademie zu St. Petersburg hat L. zu ihrem Ehrenmitgliede, die Wiener Akademie im Jahre 1813 zum Mitgliede ernannt. Der Wiener Magistrat aber hat ihm nach Vollendung der Regentenbilder für den Rathsaal das Ehrenbürger-Diplom verliehen. – Sein Sohn Johann Franz L. widmete sich auch der Kunst, welche sein Großvater, Vater und Oheim mit solcher Meisterschaft übten. Aber mit sich selbst zerfallen und ohne sittlichen Halt, kam er bei allem Talente in der Kunst nicht über das Gewöhnliche hinaus und fand in den Jahren sonst voller Manneskraft ein klägliches Ende. In den Jahres-Ausstellungen in der Akademie der bildenden Künste bei St. Anna waren in den J. 1840,1845, 1847 und 1850 mehrere seiner Arbeiten, Bildnisse, Studienköpfe u. dgl. m. zu sehen.

(Hormayr’s) Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien, 4°.) XVI. Jahrg. (1825), S. 426. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1838, Fleischmann, 8°.) Bd. VII, S. 258. – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Professor Fr. Müller, fortges. von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1856, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) Bd. II, S. 547. – Rastawiecki (Edw.), Dykcyonarz polskich malarzów, d. i. Lexikon der polnischen Maler, Bd. I, S. 255. – Raczyński, Histoire de l’art moderne, tome II, p. 563. – Kunst-Blatt (Stuttgart, Cotta, 4°.) Jahrg. 1837, Nr. 104. – Tirolisches Künstler-Lexikon (Innsbruck 1830, Fel. Rauch, 8°.) S. 138.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: [Bd. VI, S. 1].