BLKÖ:Losonczi, Ladislaus

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Losonczi, Stephan
Band: 16 (1867), ab Seite: 56. (Quelle)
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Losonczi, Ladislaus (ungarischer Dichter, geb. zu Kecskemet 25. Mai 1818). Aus einer alten adeligen Familie. Begann die Studien in seiner Geburtsstadt und setzte sie daselbst bis zur Beendigung des philosophischen Curses [57] fort; die Rechte und Theologie hörte er zu Debreczin, wo er auch, nachdem er sich dem Lehramte gewidmet, nach Beendigung derselben, an des früh verstorbenen Emerich Nagy Stelle zum Professor der Poesie ernannt wurde. Mit Eifer las er lateinische, griechische und deutsche Schriftsteller; unter jenen besonders Horaz und Anakreon, unter diesen Schiller und Goethe. Schon als Student schrieb er Gedichte. Zuerst trat er mit seinen Arbeiten im „Tarsalkodó“ auf und erweckte mit denselben Aufmerksamkeit. Als aber einer der Professoren dagegen eiferte, schrieb er fortan anonym und entging, die Freude sich gedruckt zu sehen, genießend allen ferneren Angriffen von dieser Seite. Als er, gelegenheitlich eines Ausfluges die reizende Gegend von Er-Szalacs kennen gelernt, fand er an derselben und der dortigen Bevölkerung solches Wohlgefallen, daß er im Jahre 1841 sein Lehramt in Debreczin mit jenem in Er-Szalacs vertauschte. Im Jahre 1843 ging er mit Georg Komaromy [Bd. XII, S. 399, Nr. 2] Deputaten des Debrecziner Comitates als Copist auf den Reichstag nach Preßburg. Im Jahre 1844 wurde er Humanitäts-Professor am Gymnasium zu Gyönk im Tolnaer Comitate; im Jahre 1849 Professor der lateinischen und ungarischen Literatur zu Kecskemet. In gleicher Eigenschaft versetzte ihn im Jahre 1853 der Kirchensenat an das Obergymnasium zu Groß-Körös, auf welchem Posten er noch zur Stunde thätig ist. Im Jahre 1853 hat L. den ersten Band seiner Gedichte unter dem einfachen Titel: „Költeményei“ (Pesth, 8°.) herausgegeben, welchem in einigen Jahren der zweite Band folgte. Im Jahre 1862 erschien bei Müller in Pesth eine neue Sammlung unter dem Titel: „Újabb Költeményei“, d. i. Neuere Gedichte. Vieles, wie z. B. seine Anakreontischen Lieder, Epigramme u. dgl. m. ist noch ungedruckt. Losonczy’s Lieder sind einfach, gemüthvoll, durch und durch lyrisch, so daß sie von den ungarischen Componisten gern componirt werden und gesungen leicht in den Volksmund übergehen. Auch im Drama hat L. sich versucht. Seine Stücke „Aljuratus“ und „Legatus“ geriethen bei der Censur in Verlust. Sein Lustspiel „Követség“ wurde im Jahre 1847 von einer Wandertruppe zu Gyönk bei Gelegenheit des Maifestes mit großem Beifall gegeben. Toldy, als er den I. Band von L.’s Gedichten beurtheilt, schreibt: L.’s Dichtungen sind Aeußerungen eines ruhigen Gemüthes, das mit sich selbst und mit der Welt im Reinen ist. Wo er didaktische Saiten anschlägt, spricht aus dem Dichter immer auch der Mensch. Seine Lieder sind heiter, oft sogar lustig. Oft trifft er den Volkston mit Glück.

Danielik (József), Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Második, az elsőt kiegészitő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Theil (Pesth 1858, Gyurian, 8°.) S. 408. – Album hundert ungrischer Dichter. Von C. M. Kertbeny (Dresden, Pesth, Wien 1854, 12°.) S. 270 u. 509. – Ungarns Männer der Zeit. Biografien und Karakteristiken hervorragendster Persönlichkeiten. Aus der Feder eines Unabhängigen (Prag 1862, A. G. Steinhauser, kl. 8°.) S. 320.