BLKÖ:Rosenberg, Wolfgang Andreas Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 27 (1874), ab Seite: 8. (Quelle)
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15. Wolfgang Andreas Graf R. (geb. 2. Februar 1626, gest. zu Wien 21. October 1695), ein Sohn des Johann Andreas [Nr. 7], ersten Freiherrn, dann Grafen von Rosenberg aus seiner ersten Ehe mit Johanna Freiin Kulmer von Rosenbichl. Er trat frühzeitig in Hofdienste und wurde Kämmerer bei Erzherzog Leopold, der damals in den Niederlanden sich befand; darauf trat er zur Armee über und war im Jahre 1647 – im Alter von 21 Jahren – Oberstwachtmeister im Regiments des Infanten Don Felix. Nun verließ er diese Laufbahn, begab sich in sein Vaterland Kärnthen, wo er im Jahre 1654 ständischer Verordneter, im Jahre 1666 Landesverweser und nach seines Vaters im Jahre 1667 erfolgten Tode Burghauptmann von Kärnthen war. Mehrere in der Zwischenzeit ihm angebotene Gesandtschaftsposten lehnte er ab. Im Jahre 1681 ernannte ihn Kaiser Leopold I. zum geheimen Rathe und sendete ihn auch im nämlichen Jahre als Generalbevollmächtigten nach Frankfurt am Main, behufs der Erneuerung des Nymweger Friedens. Am 25. März 1683 wurde er k. k. Kammerpräsident und am 31. Jänner 1688 Ritter des goldenen Vließes. Im Jahre 1693 legte er alle seine Würden nieder. Kaiser Leopold beschenkte ihn in Anerkennung seiner dem Staate geleisteten Dienste mit einer Summe von 100.000 fl. und dem Freihause in der Herrengasse in Wien. Graf Wolfgang Andreas kaufte die Herrschaften Sonnegg und dann Brunnhof in Mähren; erbaute die prächtige Xavericapelle in der Jesuitenkirche zu Klagenfurt nebst der dortigen Familiengruft und erlangte mit Diplom vom 23. Jänner 1695 für seine Familie das Incolat von Böhmen und Mähren. Ueber seinen Bruder Georg Nikolaus siehe den besonderen Artikel [S. 6, Nr. 6]. Ueber seine drei Frauen und seine zahlreiche Familie vergleiche die Stammtafel und über seine SöhneJoseph Paris, Franz Andreas und Philipp Joseph die besonderen Lebensskizzen [Nr. 8, Nr. 3 u. S. 18].