BLKÖ:Schuster, Michael Anton

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Schuster, Mathias
Band: 32 (1876), ab Seite: 259. (Quelle)
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13. Michael Anton Schuster (geb. zu Mehburg in Siebenbürgen am 21. December 1811). Sein Vater Martin (geb. zu Schäßburg 10. Jänner 1777, gest. 4. August 1848) war, nachdem er in Klausenburg und an den Universitäten Tübingen sich gebildet, anfänglich Lehrer, dann Rector zu Schäßburg, seit 1808 Pfarrsubstitut zu Mehburg, 1840 Pfarrer zu Aerkaden und seit dieser Zeit auch Capitel-Dechant zu Kißd. Er wird als tüchtiger Mathematiker gerühmt; im Drucke gab er nur eine längere Abhandlung über Kazinczy’s Schrift: „Az Erdélyi Szászok“, Beitrag zu einer Würdigung der sächsischen [260] Nation in Siebenbürgen, in den siebenbürgischen Provinzialblättern (Heft V, S. 117–173) im Drucke heraus, wovon die „Tudományos gyüjtemény“, d. i. Wissenschaftliche Sammlung, eine von Jos. Sófalvi ausgeführte Uebersetzung (1821, 6. Heft, S. 102; 7. Heft, S. 120) enthalten. – Sein Sohn Michael Anton besuchte die Schulen bis 1831 in Schäßburg, dann in Klausenburg und 1832 bis 1834 setzte er die Studien an der protestantisch-theologischen Facultät in Wien, von da ab bis 1836 an der Hochschule und dem polytechnischen Institute ebenda fort. Im Jahre 1836 trat er als Lector im Schäßburger Gymnasium ein, wurde 1844 Conrector, 1845 Rector desselben, Ende 1848 Pfarre, in Bodendorf, im Juli 1857 Pfarramts-Substitut in Deutsch-Kreuz und nach dem Tode des Pfarrers 1863 wirklicher Pfarrer daselbst. Seit dem Jahre 1857 war er zugleich Syndicus des Schäßburger Capitels und 1867 Kißder Capitel-Dechant. Von ihm sind im Drucke erschienen: ein „Lehrbuch der Rechenkunst“ (Kronstadt 1842, Joh. Gött. 8°.); – „Schematismus der evangelischen Landeskirche A. C. im Großfürstenthume Siebenbürgen für das Jahr 1856. Auf Grund amtl. Erhebungen“ (Kronstadt 1856, 8°.); – „Statistisches Jahrbuch der evang. Kirche A. B. im Großfürstenthume Siebenbürgen“, I. Jahrg. (Hermannstadt 1863, Steinhaussen, 8°.); II. Jahrg. (ebd. 1865); – „Statuta Capituli Kizdensis“, d. i. Uebersichtliche Zusammenstellung aller im Kißder Capitel geltenden besonderen Gesetze, Beschlüsse und Rechtsgewohnheiten“, bisher ungedruckt. Theils unmittelbar, theils mittelbar rühren von ihm her die seit dem Jahre 1850 regelmäßig in Kronstadt erschienenen Jahresberichte über die Wohlthätigkeits-Anstalten. überhaupt verdankt man ihm die wesentlichste Förderung und neue Begründung des Kißder Capitular-Witwen- und Waisen-Pensions-Institutes, dessen „Statuten“ (Kronstadt 18530, 8°.) und „Bericht über die 1867er General-Versammlung desselben“ (ebd. 1867) aus seiner Feder flossen. Auch wirkte er vornehmlich an der Gründung des Kißd-Koßder Neujahrgeschenk-Fondes mit. Auch sonst ist S. vielfach mit seiner Feder thätig und die Kronstädter Zeitung mit ihren Beiblättern, die Jahrgänge 1851 und 1852 der in Kronstadt herausgegebenen Schul- und Kirchenzeitung für die evangelischen Glaubensgenossen in Siebenbürgen, und die Jahrgange 1854–1858 der in Pesth von Victor Hornyanszky herausgegebenen „Protestantischen Jahrbücher für Oesterreich“ enthalten von S. zahlreiche Aufsätze. [Trausch (Jos.), Schriftsteller-Lexikon u. s. w. (Kronstadt 1871, Gött, 8°.) S. 276.] –