BLKÖ:Starkel, auch Starkiel, Julius

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Starkel, Julian
Band: 37 (1878), ab Seite: 225. (Quelle)
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Starkel, auch Starkiel, Julius (polnischer Schriftsteller, geb. zu Tarnow in Galizien im Jahre 1834). Die unteren Schulen und das Gymnasium besuchte er in seiner Vaterstadt Tarnow, dann bezog er die Universität in Heidelberg und widmete sich daselbst vorzugsweise dem Studium der Naturwissenschaften. Zugleich aber zu poetischem Schaffen sich angeregt fühlend, veröffentlichte er zunächst in dem zu Lemberg erscheinenden literarischen Tagblatt (Dziennik literacki) eine Dichtung, betitelt „Czarna skała“, d. i. Der schwarze Felsen, auch besonders herausgegeben (Lemberg 1862, Wild), deren Ton und Haltung zunächst an Julius Słowacki [Bd. XXXV, S. 162 im Texte] erinnern. Nach dem Tode des Redacteurs Bruno Bielawski, welcher das Volksblatt „Dzwonek“, d. i. Das Glöckchen, herausgegeben hatte, übernahm Starkel die Redaction desselben und nun legte er darin einen großen Theil seiner Arbeiten, theils Dichtungen, theils Erzählungen, nieder. Im vorgenannten literarischen Tagblatt erschien auch damals seine Erzählung „Na rozdrożu. Powieść z niedalekiéj przeszłości“, d. i. Auf dem Scheidewege. Erzählung aus der jüngsten Vergangenheit, welche auch als Buch (Lemberg 1861, Wild) ausgegeben wurde. Im J. 1865 übernahm er nach dem Austritte Dobrzanski’s zugleich mit Karl Cieszewski die Redaction des „Dziennik [226] literacki“, in welchem nun eine Reihe literarhistorischer Artikel aus seiner Feder erschien, welche als wahre Zierden dieses Blattes bezeichnet werden. Die im genannten Blatte unter dem Pseudonym Nie-Dante abgedruckten Poesien sind gleichfalls Erzeugnisse seiner Feder. Das in Warschau herausgegebene Blatt „Opiekun domowy“, d. i. Der häusliche Beschützer, enthält Starkel’s größere Erzählung „Życie v puszczy“, d. i. Das Leben in der Wüste. Auch sei bemerkt, daß unter S.’s Redaction der Lemberger „Dziennik literacki“ sich so gehoben hat, daß Rycharski in seiner „Geschichte der polnischen Literatur“ denselben als das beste zur Zeit vorhandene polnische Literatur-Blatt bezeichnet. Von dem Jahre 1867 ab hat S. auch Politik, die bis dahin darin nicht vertreten war, in das Blatt aufgenommen. Später versuchte sich Starkel auch auf dramatischem Gebiete und sind von ihm im Druck erschienen: „Teresia w kłopocie. Paproć. Próby dramatyczne“, d. i. Therese in der Klemme. Das Zauberkraut. Dramatische Versuche (Lemberg 1868, Wild).

Encyklopedyja powszechna, d. i. Allgemeine Encyklopädie (Warschau 1866, S. Orgelbrand, gr. 8°.) Band XXIII, S. 978 [nennt ihn Starkiel]. – Ryckarski (Łucyan Tomasz), Literatura polska w historyczno-krytycznym zarysie, d. i. Polnische Literatur im historisch-kritischen Grundriß (Krakau 1868, J. M. Himmelblau, gr. 8°.) Bd. II, S. 371 [nennt ihn Starkel]. –