Zum Inhalt springen

BLKÖ:Vinkler, Franz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Vinkler
Band: 51 (1885), ab Seite: 27. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Franz Vinkler in Wikidata
GND-Eintrag: 1036792854, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Vinkler, Franz|51|27|}}

Vinkler, Franz[WS 1] (čechischer Schriftsteller, geb. zu Bílovice bei Prostějov in Mähren am 18. Februar 1839). Nachdem er das Gymnasium in Olmütz beendet hatte, bezog er die Hochschule zu Wien, später jene zu Prag. Hierauf widmete er sich sofort der schriftstellerischen Laufbahn, und zwar vornehmlich der Journalistik. Noch während seiner Studien in Olmütz veröffentlichte er in der Zeitschrift „Hvězda“, d. i. Der Stern, und dann zu Wien im Almanach „Dunaj“, d. i. Die Donau, einige kleinere Arbeiten poetischen Inhalts und wurde dann Mitarbeiter an verschiedenen slavischen Zeitschriften. In Prag trat er als solcher bei dem von Štulc redigirten politischen Blatte „Pozor“ ein, darauf begann er selbst 1863 in letzterer Stadt die Herausgabe des politischen Blattes „Pravda“, d. i. Die Wahrheit, welches aber bald zu erscheinen aufhörte. Nun gab er noch im nämlichen Jahre zu Jungbunzlau das Wochenblatt „Boleslavan“, d. i. Der Bunzlauer, heraus, das unter seiner Redaction im Folge seiner demokratischen Haltung in Kurzem sehr große Verbreitung fand. Als aber der „Boleslavan“ wegen seiner Uebergriffe verboten ward, gründete Vinkler zu Prag im Jahre 1864 die Zeitschrift „Svoboda“, d. i. Die Freiheit, mit der nämlichen Tendenz wie das unterdrückte Blatt. Für verschiedene Preßvergehen, welche er sich in seinen Journalen hatte zu Schulden kommen lassen, wurde er, zur gerichtlichen Verantwortung gezogen, mit neun Monaten Kerkerhaft bestraft und sein Blatt auf vier Monate suspendirt. Nach seiner Haft im Jahre 1865 als Stellvertreter des Kreissecretärs von Melnik berufen, redigirte er in dieser Dienstleistung längere Zeit die Beilage „Samospráv“, d. i. Der Autonomist, der Zeitung „Hlas“, d. i. Die Stimme, und war sonst noch Mitarbeiter verschiedener čechischer Journale. Außerdem gab er die Anregung zu der ersten großen Volksversammlung (tábor) der Čechen, dann zu einer anderen bei Georgenberg im Jahre 1868 und bot bei der bekannten Resolution seinen ganzen politischen Einfluß, den er als Märtyrer für seine suspendirten Blätter als reichlichen Ersatz eingeheimst, dazu auf, die Ziele, welche seine Partei anstrebte, zu erreichen. Hand in Hand mit seiner politischen Thätigkeit geht seine dramatische, da er die besseren deutschen und französischen Zugstücke für die čechische Bühne bearbeitet, wie: „Der Hut“, „Die Helden“, „Graf Essex“, „Doctor Finke“ (Dalibor Čermak), „Der schwarze Peter“, „Ich speise bei meiner Mutter“ u. a., welche zum Theile schon in den Sammelwerken „Čechische Theaterbibliothek“ (Biblioteka divadelná) und „Neue dramatische Spiele“ (Nové divadelní hry) abgedruckt sind. Vinkler bediente sich auch das Pseudonyms Venkryl.

Knihopisný Slovník česko-slovenský, d. i. Čecho-slavisches Bücher-Lexikon. herausgegeben von Franz Doucha mit Untersuchung von Jos. Al. Dunder und Franz Aug. Urbánek (Prag 1865, schm. 4°.) S. 288.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Zu dieser Person gibt es Band 56, S. 285 f., einen 2. Artikel.