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BLKÖ:Weidenheim, die Freiherren Korb von, Genealogie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Weidenmayer
Band: 53 (1886), ab Seite: 256. (Quelle)
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Zur Genealogie der Freiherren Korb von Weidenheim. Die Weidenheim oder richtiger Korb von Weidenheim sind eine böhmische Adelsfamilie, in welcher der Magistratsrath und Gerichtsassessor zu Falkenau im Egerer Kreise Böhmens Franz Conrad [257] Korb von dem Kurfürsten Karl Theodor von Pfalzbayern als Reichsvicar für seine im siebenjährigen Kriege geleisteten vorzüglichen Militärdienste derart den erblichen Ritterstand des heiligen römischen Reiches und des Kurfürstenthums Bayern erhielt, als wäre ihm dieser Adel von seinen vier Ahnen väterlicher- und mütterlicherseits überkommen. In dem darüber ddo. München 8. Juni 1792 ausgefertigten Diplom wurde ihm das unten beschriebene Wappen mit Ausnahme der Freiherrenkrone, des zweiten Helms, der Schildhalter und der Devise verliehen. Franz Conrad war der Vater der nachher mit Diplom ddo. Wien 15. September 1814 in den österreichischen Ritterstand mit dem Prädicate von Weidenheim erhobenen Brüder: Anton Joseph Korb, Besitzers der Güter Stocknitz und Kundrotitz in Böhmen, und Johann Gottfried, Besitzers der Herrschaft Waltsch im Elbogener Kreise dieses Landes. Das ältere freiherrliche Haus bildet die jüngere und das jüngere die ältere Geschlechtslinie. Der Freiherrenstand gelangte in zwei Verleihungen in die Familie. Zuerst erhielt ihn Franz Ritter Korb von Weidenheim in Würdigung seiner vieljährigen gemeinnützigen Thätigkeit mit ah. Entschließung Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph ddo. Wien 24. Mai 1860, worüber am 18. October 1860 die Ausfertigung des Freiherrendiploms erfolgte. Dann wurden des Freiherrn Franz Vettern, die Brüder Karl Ritter Korb von Weidenheim auf Zabeltitz und Ludwig mit Diplom ddo. Wien 20. Juli 1867 in den österreichischen Freiherrenstand erhoben. Der heutige Familienstand theilt sich nach dem älteren und jüngeren freiherrlichen Hause. Der Stifter des ersteren ist Freiherr Franz (geb. 28. Februar 1805, gest. 1. October 1876), vermält mit Emilie geborenen Korb von Weidenheim (geb. 1. März 1812), Besitzerin des Gutes Stecknitz in Böhmen. Aus dieser Ehe stammen: 1) Gabriele (geb. 31. October 1832), vermält am 11. October 1852 mit dem k. k. Kämmerer und Hauptmann a. D. Alois Freiherrn Helversen von Helversseim; – 2) Karl (geb. 7. April 1836), jetziger Chef des älteren freiherrlichen Hauses. Derselbe [siehe die Lebensskizze S. 255] ist seit 1. Juni 1864 vermält mit Elisabeth geborenen Gräfin Deym-Střitež (geb. 18. März 1840); dieser Ehe entstammen: Gottfried (geb. 20. September 1865), Victor Hugo (geb. 25. December 1866), Maximilian (geb. 23. Jänner 1869), Theodor (geb. 10. October 1873), Franz (geb. 9. März 1877); – 3) Hugo Johann (geb. 12. Mai 1837, gest. 26. September 1876), k. k. Rittmeister a. D. und Besitzer der Herrschaft Wernsdorf mit Schönbach im Saazer Kreise Böhmens. Freiherr Hugo vermälte sich am 2. Juli 1868 mit Anna geborenen Pirot de Peccaduc Freiin von Herzogenberg (geb. 12. Juli 1845), und stammen aus dieser Ehe: Francisca (geb. 4 Mai 1870), Ferdinand (geb. 4. September 1873) und Leonhardine (geb. 13. September 1873); – 4) Adelgunde (geb. 28. August 1838), vermält seit 24. April 1856 mit Wilhelm Freiherrn Gemmrich von Neuberg, Besitzer der Herrschaft Werschatitz (gest. 5. Mai 1872); – 5) Victor (geb. 5. März 1842), k. k. Oberlieutenant im 12. Uhlanen-Regimente König Franz II. von Sicilien, erlag seinen auf dem Felde der Ehre bei Verona empfangenen Wunden am 2. August 1866; – 6) Francisca (geb. 21. Februar 1843), vermält seit 8. April 1872 mit Lothar Freiherrn Hennel, k. k. Kämmerer und Obersten a. D. – Der Chef des jüngeren freiherrlichen Hauses ist Freiherr Karl (geb. 15. October 1812), Herr auf Kundratitz, Besitzer der Herrschaften Zabehlitz, Kostel und Chodow; er blieb ledig. Dagegen vermälte sich sein Bruder Ludwig (geb. 26. August 1820), Besitzer der Herrschaften Kundratitz und Slap mit Dawle und Czim in Böhmen, mit Karoline geborenen Fiedler, und stammen aus dieser Ehe Helene (geb. 23. Februar 1850), vermält am 15. Mai 1872 mit Wladimir Grafen von Aichelburg, dann Ludwig und Karl. – Der obengenannte Chef des jüngeren freiherrlichen Hauses Freiherr Karl sen., zum Unterschied des ehemaligen Handelsministers Karl Korb von Weidenheim, wurde 1873 gleichfalls in das Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichsrathes gewählt.

Wappen der Freiherren Korb von Weidenheim. In Blau ein schrägrechts gelegtes blankes Schwert, dessen Mitte ein länglich runder aufgerichteter goldener Nabelschild, auf dessen rechter Seite die blauen Sterne pfahlweise untereinander gestellt erscheinen, derart bedeckt, daß rechts oben nur die Spitze des Schwertes, links unten der goldene Schwertgriff sichtbar sind. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf welcher zwei Turnierhelme [258] sich erheben. Die Krone des rechten trägt einen goldgekrönten silbernen Adler, der mit seinem linksgekehrten Schnabel einen innen roth gefütterten aus dünnen blauen Ruthen geflochtenen kleinen runden Korb am Henkel erfaßt hält. Aus der Krone des linken Helmes wallen drei Straußfedern, eine goldene zwischen blauen, hervor. Die Helmdecken des rechten wie des linken Helms sind blau, die des erstern mit Silber, jene des letzteren mit Gold unterlegt. Schildhalter: zwei goldene Greife auf einem unter dem Schilde sich verbreitenden blauen Bande, auf welchem in Lapidarschrift die Devise: pro deo et patria. Das Wappen des jüngeren freiherrlichen Hauses ist dem vorbeschriebenen gleich, nur fehlt das Band mit der Devise, und die Greife stehen auf einer unter dem Schilde sich verbreitenden silbernen Arabeskenverzierung.