BLKÖ:Wolf, Franz (Lithograph)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wolf, Friedrich
Band: 58 (1889), ab Seite: 13. (Quelle)
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15. Franz Wolf, ein Lithograph, der in der ersten Hälfte des laufenden Jahrhunderts in Wien lebte und mehrere große Blätter vollendet hat. Nagler führt ihn unter F. Wolf an und fügt bei: „Vielleicht ein Sohn des Franz Wolf“, unter dem er aber keinen Anderen als den Prager Radirer und Landschaftszeichner Franz Karl Wolf, [s. d. Bd. LVII, S. 284] gemeint haben kann, da er einen anderen Künstler mit dem Taufnamen Franz gar nicht verzeichnet. Von dem Lithographen Franz Wolf sind nachstehende größere lithographirte Blätter bekannt: „Die Zusammenkunft des Kaisers Franz I. mit dem Kaiser von Rußland den 10. September 1833“ (qu. Fol.); – „Die Aufwartung der ungarischen Stände bei dem Kaiser“ (qu. Fol.); – „Der Besuch des Kaisers bei den Arbeitern des neuen Canalbaues in Wien“ (qu. Fol.), die bisher genannten Blätter gehören alle zu dem Werke des Weihbischofs Jordanszky „Denkwürdigkeiten des Lebens des Kaisers und Königs Franz I., wozu der geniale Historienmaler Höchle eine Menge Blätter gezeichnet hat, welche dann Wolf lithographirte; – „Die trauernden Unterthanen am Sterbebette des [14] Kaisers Franz I.“ (qu. Fol.); – „Das Lager bei Turas nächst Brünn“, nach A. Hübner (qu. Fol.); – „Ein Moment von der Krönung des Kaisers Ferdinand in Preßburg“ (Fol.); – „Andreas Hofer, Statue nach Höchle“ (Fol.); – „Regatta“, nach Höchle (Fol.). In den Jahren 1841 bis 1843 waren mehrere Aquarelle unseres Künstlers mit Ansichten Wiens zu sehen, so: „Das fürstlich Dietrichstein’sche Palais in der Währingerstraße zu Wien, von der Ostseite“; – „Ansicht des Hauses Nr. 278 in der Alservorstadt“; – „Aussicht gegen die Fürst Liechtenstein’sche Galerie in der Rossau“; – „Partie an der Bründlmühle nach der Hernalser Linie“; – „Aussicht von der Thurmgasse in der Alservorstadt“; – „Partie aus dem Prater“. Der Künstler lebte in Wien und hatte viele Jahre sein Atelier in der Stadt, Schottengasse Nr. 103. Er scheint für den Fürsten Franz Dietrichstein gearbeitet zu haben und gehörte demnach wohl zur Zahl jener vormärzlichen Künstler, welche im Dienste reicher Privatmänner aus dem hohen Adel standen und nur für diese arbeiteten. Alexander Patuzzi in seinen mehrerwähnten, seiner „Geschichte Oesterreichs“ (Wien 183., Wenedikt, schm. 4°.) angehängten Künstler- und Schriftstellerregistern gedenkt eines Porträt- und Landschaftsmalers Franz Wolf, berichtend, daß derselbe 1795 geboren und in Wien 15. October 1859 gestorben sei. Diese Daten könnten immerhin auf unseren Künstler passen. [Kataloge der Jahresausstellungen in der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien (8°.) 1832, 1841 bis 1843.]. –