BLKÖ:Brühl, Bernhard Karl

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Brünek, Joseph
Band: 2 (1857), ab Seite: 170. (Quelle)
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Brühl, Bernhard Karl (Arzt und Anatom). Zeitgenosse. Lebt als praktischer Arzt in Wien, wo er auch die medicinischen Studien zurückgelegt und den medicinischen Doctorgrad erworben hat. Er hat sich vorzugsweise dem Studium der vergleichenden Anatomie zugewendet und über dieselbe seit dem Jahre 1845 mehrere Werke veröffentlicht. Diese sind: „Zur Kenntniss des Wirbelthier-Skelettes, als Hilfsschrift für die vergleichende Anatomie der Knochen“, auch unter dem Titel: „Die Methode des osteologischen Details, dargestellt am Karpfen-Skelette“ (Wien 1845, Kaulfuß W., gr. 8°. mit 3 Taf. u. 3 Uebersichtstabellen); – „Anfangsgründe der vergleichenden Anatomie. Lieferung 1–5. Die Skelettlehre brr Fische“ (Wien 1847, Greß, gr. 8°., mit 19 Taf. in qu. 4°.); – „Kleine Beiträge zur Anatomie der Haussäugethiere“ (Wien 1850, Gerold, gr. Fol., mit 4 Taf.); – „Osteologisches aus dem Pariser Pflanzengarten“ (Wien 1856, Selbstverlag, 4°., mit 11 Taf. in 4°.); diese Schrift behandelt das osteologische Detail über Knochenfische, wozu der Verfasser die Studien im vergleichend-anatomischen Museum des Jardin de Plantes zu Paris 1854/5 gemacht. Die Abbildungen sind vom Verfasser nach der Natur gezeichnet und auf Stein radirt; – „Zur Kenntniss des Orangkopfes und der Orangarten“ (Wien 1856, Selbstverlag, 4°., mit 2 Taf. in 4°.); dies sind Studien nach 11 Orangköpfen (Simia Satyrus) aus Borneo, welche ihm Hr. O. v. Kessel, vormals holländischer Ingenieur in Borneo, bei seinem Aufenthalte in Wien 1852 zur Benützung überließ. Auszüge dieser Studien veröffentlichte B. bereits in Dr. Wittelshöfers „Wiener medic. Wochenschrift“ 1852, Nr. 37, S. 592. Auch die Abbildungen dazu hat B. selbst gezeichnet. Außer diesen selbständigen Schriften enthält der XI. Bd. der „Sitzungsberichte der mathem.-naturwissenschaftlichen Classe der kais. Akademie der Wissenschaften“ S. 318 eine von ihm eingesendete Abhandlung: „Nachweis gegen Hyrtl und Stannius“, worin er die Priorität einer von Dr. Hyrtl gemachten, die „normale Quertheilung der Saurierwirbel“ betreffenden Entdeckung für Cuvier in Anspruch nimmt, der dieselbe bereits lange vor Hyrtl in seinem Werke „Ossemens fossiles“ genau beschrieben hat. Dasselbe gilt auch von den durch Professor Stannius in Rostock angeblich zuerst entdeckten „knorpeligen Fortsätzen der Krokodil-Rippen.“[BN 1]

Porträt lith. von Decker (Wien bei Joseph Bermann, gr. 4°.).[BN 2]

Berichtigungen und Nachträge

  1. E Brühl, Bernhard Karl [s. d. Bd. II, S. 170]. War einige Jahre Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie an der Hochschule zu Krakau, seit September 1858 an jener zu Pesth und, als im Juni 1861 die Errichtung einer Lehrkanzel für Zootomie an der philosophischen Facultät der Wiener Hochschule genehmigt wurde, ist B. zum ordentlichen Professor dieser Wissenschaft an der Wiener Hochschule ernannt worden. Seine neuesten im Drucke erschienenen wissenschaftlichen Arbeiten sind: „Einige Worte über die wissenschaftliche Stellung, Bedeutung und Tragweite der Zoologie“ (Pesth 1858, Ráth, 8°.); – Mitheilungen aus dem zoologischen Institute der Universität Pesth“ (Wien 1860, Braumüller, Imp. 4°.); davon sind bisher zwei Nummern erschienen, Nr. 1: „Lernacocera Gasterostei, ein Schmarotzerkrebs“ (mit 2 K. K.) und Nr. 2: „Phoca Holtischensis, der fossile Phocafuß“ (mit 2 K. K.); – [376] „Das Skelet der Krokodilinen, dargestellt in zwanzig Tafeln zur Erleichterung des Selbststudiums“ (ebd. 1862, Imp. 4°.).
    Wiener Zeitung 1858, Nr. 215. [Band 11, S. 375 f.]
  2. E Brühl, Bernhard Kar (Arzt und Anatom) [Bd. II, S. 170].
    Wiener Zeitung 1863, Nr. 85, S. 165. – Neue freie Presse 1865, Nr. 403: „Zootomisches Institut“. – Fremden-Blatt. Von Gust. Heine (Wien, 4°.) 1865, Nr. 105. – Grazer Volksblatt 1868, Nr. 98: „An die Adresse Rokitansky “ (!). [Band 23, S. 367]