BLKÖ:Keeß, Bernhard Ritter von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Keck, Peter |
Nächster>>>
Keeß, das Rittergeschlecht der | ||
Band: 11 (1864), ab Seite: 116. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
Bernhard von Keeß in der Wikipedia | |||
Bernhard von Keeß in Wikidata | |||
GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Franz Georg Ritter von K. [s. d. S. 118] aus dessen Ehe mit Ernestine von Albrechtsburg, und Bruder des Georg [S. 118 in den Qu.] und Stephan [S. 120]. K. wurde aus der Neustädter Militärakademie als Stabscadet ausgemustert und im Infanterie-Regimente Nr. 29, damals Loudon, eingetheilt. Nach übereinstimmender Angabe verschiedener Quellen wäre er am 18. August 1788 bereits Lieutenant im Dragoner-Regimente Erzherzog Joseph gewesen, und noch im nämlichen Jahre, am 4. October, in einem Gefechte gegen die Türken bei Orlowa verwundet worden. Indem einige Jahre hindurch nichts über ihn verlautet, taucht in den französischen Kriegen sein Name zu öfteren Malen und immer in ausgezeichneter Weise auf, und zwar in den Niederlanden im Jahre 1793 im Treffen bei dem Mormaler Walde (14. September), wenige Wochen später bei Bouchin (15. October), bei welcher Gelegenheit er bereits Oberlieutenant und zugleich Adjutant des Generals Bellegarde war. Im Jänner 1795 rückte er zum Hauptmann im Generalstabe vor und gerieth als Courier bei Texel in Gefangenschaft, aus der er sich selbst, jedoch mit Lebensgefahr befreite, da er sich über die Eisfluthen der Zuyder See retten mußte. Im folgenden Jahre that er sich wieder bei Wetzlar an der Lahn (18. Juli 1796) besonders hervor. Das amtliche Blatt vom 27. Juni 1796 (Nr. 51) meldet ausdrücklich: „Der Hauptmann von Keeß vom Generalstabe führte eine Division Chevaux-legers unter Begünstigung eines Ravin gegen die Fronte einer feindlichen Batterie; die Anhöhen wurden erstiegen, 3 Kanonen mit ihren Munitionskarren erobert und solchergestalt durch dieses mit ebensovieler Klugheit als Muth ausgeführte Manöver das Schicksal dieses Tages entschieden“. Im April 1797 rückte K. zum Major und Flügel-Adjutanten vor und kam beim [117] Friedensschlusse in das Chevaux-legers-, später Dragoner-Regiment Kaiser. Im Jahre 1799 stand K. bei der Armee in Italien. Nach der Capitulation der Cittadelle Alessandria wurde er mit dem Geniehauptmann Grafen Alberti als Geißel dahin geschickt. Bei Novi (15. August) beunruhigte er mit 2 Schwadronen die Arrièregarde des Feindes, übernahm nach Verwundung des Majors Dobai von Erzherzog Joseph-Huszaren dessen Commando, und hatte an der Eroberung von 20 Kanonen und der Gefangennahme des französischen Generals Colli mit einem Theile der Arrièregarde nicht unwesentlichen Antheil. Mit der Siegesnachricht nach Wien gesendet, erhielt er außer Capitel (21. November 1799) für seine Waffenthaten das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens. Nun kehrte er zur Armee zurück. Bei Marengo wurde er gefangen; und in der Schlacht am Mincio (26. December 1800), als Nachmittags das französische Heer den Mincio überschritt, erhielt er auf der Anhöhe von Valeggio, obgleich schon zweimal verwundet, eine dritte und tödtliche Wunde, welcher er 2 Tage später in dem von den Franzosen am 27. December Abends besetzten Villafranca erlag.
Keeß, Bernhard Ritter von (Oberstlieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Wien 11. October 1770, gest. an einer tödtlichen Wunde zu Villafranca 28. December 1800). Sohn des Hofrathes- Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, gr. 8°.) S. 560 und 1741 [nach diesem wäre K. 1776 geboren und somit, da er schon 1788 Lieutenant war, mit 12 Jahren Officier gewesen. Die Angaben über das Geburtsjahr Bernhard’s sind nicht zu vereinbaren. Es geben das Militär-Conversations-Lexikon den 11. October 1770, das Werk über den Maria Theresien-Orden den 11. October 1776 als Geburtsdatum an, und die „Zeitgenossen“ melden, er sei 1800 im Alter von 31 Jahren gestorben, welchem zufolge er im Jahre 1769 geboren wäre. Nach Leitner von Leitnertreu ward er aber im J. 1778 als Stabscadet aus der Neustädter Akademie ausgemustert; nimmt man das Jahr 1770 als sein Geburtsjahr an, so zählte er als Stabscadet 8 Jahre, nimmt man das Jahr 1776 als Geburtsjahr an, so war er als Cadet gar erst 2 Jahre alt. Alles Widersinnigkeiten]. – Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon von J. Hirtenfeld (Wien 1850 u. f., gr. 8°.) Bd. III, S 501 [nach diesem geb. 11. October 1770]. – Leitner von Leitnertreu (Th. Ig.). Ausführliche Geschichte der Wiener-Neustädter Militär-Akademie (Hermannstadt 1852, Steinhausser, 8°.) S. 448. – Zeitgenossen. Ein Biographisches Magazin für die Geschichte unserer Zeit (Leipzig, Brockhaus, gr. 8°.) Dritte Reihe, II. Bd. S. 45. [erscheint daselbst als Bernhard von Kreß und wäre nach diesem 1769 geboren, welches Jahr wohl der Wahrheit zunächst kommen dürfte]. – Wißgrill (Franz Karl), Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande (Wien 1804, 4°.) Bd. V, S. 63 [nach diesem geb. 11. October 1770]. –Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1833, 8°.) Bd. III, S. 169. –