Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878 (Sozialistengesetz). Vom 29. Dezember 1878
Erscheinungsbild
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auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.
Auf Grund des § 11 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdemokratie vom 21. Oktober 1878 wurden verboten
I. nicht periodische Druckschriften:
[Bearbeiten]- 1) durch das k. preußische Polizeipräsidium in Berlin unterm 14. Dezember 1878
- das in der Allgemeinen Deutschen Associations-Buchdruckerei (E.-G.) zu Berlin gedruckte Flugblatt, enthaltend zwei „F. W. Fritzsche“ unterzeichnete Gedichte mit den Überschriften: „Der Bergmann“ und „Kapuzinerpredigt des Herrn Harkort“,
- 2) durch die nämliche Behörde unter demselben Tage
- das photographische Gruppenbild, auf welchem sich die Medaillon-Porträts von 9 socialdemokratischen Reichstags-Abgeordneten mit Beifügung ihrer Namen und oben zu beiden Seiten sowie in dem Mittelfelde die Inschriften finden: „Haltet fest an der Organisation. Sie wird Euch zum Siege führen! F. Lassalle. – Die Gewählten des nach Freiheit ringenden Volkes, welche im Kampf für dasselbe von der Tribüne des Deutschen Reichstags dessen Willen heldenmüthig bekundeten. Reichstagskampf vom 9./9.–19./10. 1878“, [554]
- 3) durch die nämliche Behörde unter demselben Tage
- „Aus dem Social-Demokrat.“ Leitartikel und Aufsätze aus dem Organ der socialdemokratischen Partei. 1868. Selbstverlag von W. Grüwel in Berlin, Druck von R. Bergmann,
- 4) durch die nämliche Behörde unter demselben Tage
- „W. Grüwels Deutscher Arbeiter-Kalender auf das Gemeinjahr 1873.“ 2. Auflage. Selbstverlag von W. Grüwel in Berlin, Druck von C. Ihring dortselbst,
- 5) durch den großh. badischen Landeskommissär für die Kreise Mannheim, Heidelberg und Moibach unterm 15. Dezember 1878
- „Die freien religiösen Gemeinden und die Social-Demokratie. Ein Wort zum Frieden“, von Carl Scholl. Heidelberg 1877, im Selbstverlag des Verfassers,
- 6) durch das k. preußische Polizeipräsidium zu Berlin unterm 17. Dezember 1878
- „Weiße Sklaven oder ein Opfer der Kirche. Socialpolitischer Roman“ von J. F. Wartenberg. 3. Bände. Verlag von Otto Freitag zu Berlin,
- 7) durch die k. preußische Regierung, Abtheilung des Innern, zu Cassel unterm 16. Dezember 1878
- „Appell an das Gewissen der Reichstagswähler des Kreises Hanau-Gelnhausen-Orb“. Selbstverlag von Matthias Daßbach in Hanau, Druck von Rupert Baumbach in Frankfurt a/M.,
- 8) durch das k. preußische Polizeipräsidium zu Berlin unterm 17. Dezember 1878
- „A. Eichhoff's Deutscher Arbeiter-Kalender auf das Gemeinjahr 1869“. Verlag von Albert Eichhoff in Berlin;
II. periodische Druckschriften:
[Bearbeiten]- 1) durch das k. preußische Polizeipräsidium zu Berlin unterm 16. Dezember 1878
- die Nummer 1 vom 15. Dezember 1878 der im Verlag von H. Kistemäckers in Brüssel erschienenen periodischen Druckschrift „Die Laterne“ von Carl Hirsch, [555]
- 2) durch die nämliche Behörde unter demselben Tage
- der in der Zeit vom Oktober 1877 bis September 1878 in 24 Heften erschienene erste Jahrgang der in der Allgemeinen Deutschen Associations-Buchdruckerei (E. G.) zu Berlin verlegten und gedruckten periodischen Druckschrift „Die Zukunft, socialistische Revue, herausgegeben unter Mitwirkung der namhaftesten socialistischen Schriftsteller.“