Beschreibung des Oberamts Crailsheim/Kapitel B 11

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11. Lustenau (Markt-Lustenau),
Gem. II. Kl. mit 1117 Einw., ev. und kath. Pfarrei; 1. Lustenau, Pfarrdorf, 472 Einw., wor. 205 Kath.; 2. Bräunersberg, Weiler, 43 Einw.; 3. Gaisbühl, Weiler, 86 Einw.; 4. Halden, Weiler, 24 Einw.; 5. Kresberg, Weiler, 12 Einw., wor. 4 Kath.; 6. Ober-Stelzhausen, Weiler, 43 Einw., wor. 26 Kath.; 7. Riegelbach, Weiler, 101 Einw., wor. 13 Kath.; 8. Rothmühle, Haus, 12 Einw.; 9. Schönbronn, Weiler, 70 Einw.; 10. Schönmühle, Haus, 9 Kath,; 11. Tempelhof, Weiler, 144 Einw.; 12. Unter-Stelzhausen, Weiler, 101 Einw., wor. 34 Kath.


Der Marktflecken Lustenau liegt am Fuße des Kreßbergs an der äußersten Ostgrenze des Bezirks. In einer langen Häuserreihe zieht er sich vom Schönmühlbachthal eine kleine Anhöhe hinan. Die beiden wiesengrünen Thäler des Schönmühlbachs und der von Westen und Nordwesten kommenden Bächlein mit dem Blick auf den Tempelhof zeigen sich sehr freundlich. Lustenau selbst macht vom Sandgrubenberg bei Waldthann aus gesehen einen stadtähnlichen Eindruck, wie denn der Ort früher 3 Thore hatte, deren letztes 1850 abgebrochen wurde. Die oberen Theile des Ortes heißen Kornmarkt und Lerchenfeld. Die Häuser sind meist freundlich getüncht, theilweise mit Inschriften versehen, z. B. am Hause eines Bäckers steht:

Viele, die mich neiden,
Wenig, die mich kleiden.
Sind der Neider noch so viel,
So geschieht doch, was Gott haben will.

Die Kirche, dem heil. Georg geweiht und dem evangelischen und katholischen Kultus gemeinsam, steht auf einer leichten Anhöhe, umgeben von dem ehemaligen Gottesacker. Der hohe Chor mit seinem Gurtengewölbe, dessen Rippen theilweise sich durchschneiden, und zwei Fenstern mit Maßwerk und gekehltem Triumphbogen sammt der Thüre in die Sakristei sind im spätgothischen Stil gehalten. Der Hochaltar im Zopfstil, Kanzel und Taufstein sind beiden Konfessionen gemeinsam. Die beiden Seitenaltäre im Schiff, mit Tonnengewölbe und schönem Stuckaturwerk, werden von den Katholiken gebraucht. Der Westgiebel hat 5 kleine runde Fenster, die Hauptthüre von Westen die Inschrift renovatum 1749. Auf der oberen der beiden kleinen Emporbühnen steht die alte Orgel. Neben dem Marienaltar befindet sich das Grabdenkmal der Anna Christina v. Knöringen, | geb. v. Buchholz, mit den Wappen derer v. Buchholz (2 Felder durch einen Querbalken getheilt, oben 2 Ringe, getrennt durch einen Vogel, unten ein Ring) und derer von Wittstadt (erhabener Querbalken mit 2 Feldern), † 1618 Septbr. Vor den Chorstufen ist die Grabplatte des kath. Pfarrers Geisler mit der Inschrift: Hic jacet pi. m. rever. ac doctiss. Franc. Thomas Geisler ss. theologiae et ss. c. cand. parochus loci per annos XIII, presbyter XVII, vixit XLI annos, obiit anno domini MDCCLXIX 23. Oct. dignus ob zelum suum praesertim in excolendo loco thaumaturgo in Cresberg, ut ei aeternam preceris requiem. Zwischen Chor und Schiff sitzt massig und schwer der achtseitige, spätgothische, niedrige Thurm, auf dem 2 ältere und eine neuere Glocke hangen. Die kleine birnförmige Glocke hat die aus theils römischen, theils gothischen Majuskeln gemischte Inschrift: O Jesu Christe veni cum pace, die zweite: † zu gottes dienst gehor ich, hans glockengiser zu nurnberg gos mich amenn. (Hans Glockeng. um 1545). Die dritte: Domine Jesu Christe, a fulgure et tempestate libera nos. Sumptibus parochianorum Lustnaviensium me fusit Dinkelsbuhlae 1747 A.

Auf den Außenwänden der Kirche finden sich noch da und dort Reste der ursprünglich romanischen Kirche, Stücke eines Frieses und eines alten Löwen eingemauert. Auch das Schiff läßt noch romanischen Ursprung an seiner Nordthüre mit Rundbogen und zwei kleinen, jetzt vergrößerten Rundbogenfenstern erkennen. In einer Nische auf der Südseite des Chors, die ursprünglich eine Pieta enthielt, sieht man das Grabdenkmal eines Kindes von Hans Ludwig v. Knöringen und Anna Christina v. Buchholz.

Auf dem alten Gottesacker ist das Grabdenkmal des letzten Besitzers der Herrschaft Kreßberg, Philipp Anton v. Knöringen, geb. 11. Juni 1762, † 2. Okt. 1817, mit der Inschrift:

Die Welt verfolgt’ mich ohn’ Erbarmen,
Verleumdung war mein trübes Los,
Glück fand ich nur in meiner Gattin Armen
Und Ruhe in der Erde Schoß.
Der Neid war immer wach, mir Dornen hinzustreuen.
Die Liebe ließ mir Rosen blüh’n;
Mir wolle Gott und Welt verzeihen, –
Ich hab’ der Welt verzieh’n.

Gewidmet von seiner Gattin Christine (geb. v. Redwiz) und den Kindern Pauline, Clemens, Karl und Egolf.

| Die Kirche war bis 1868 vom Staat, seit der Ablösung von der Kirchengemeinde zu unterhalten.

Das evangel. Pfarrhaus, 1698 neu erbaut, 1854 gründlich reparirt, liegt freundlich an der Hauptstraße und ist eines der wohnlichsten Pfarrhäuser des Frankenlands. Das katholische Pfarrhaus, unmittelbar an die Hintergebäude des evangelischen anstoßend, liegt von der Straße etwas zurück und ist 1773 von den Herren v. Knöringen solide erbaut. Beide sind vom Staate zu unterhalten. An der Stelle des früheren Amthauses auf dem Kapellbuck steht das 1852–53 vom Staat erbaute Schul- und Rathhaus, dessen Unterstock die Gelasse für die Gemeindebehörden enthält, im Mittelstock ist die Wohnung des evangel. Lehrers und dessen Lehrzimmer, der Oberstock dient in gleicher Weise dem katholischen Lehrer. Armenhäuser sind je eines in Lustenau, Riegelbach und Stelzhausen.

Genügend Wasser liefern 60 Pumpbrunnen und ein laufender. Das Wasser ist in den meisten Brunnen gut, hat aber in einzelnen einen moorigen Beigeschmack. Auf dem Kreßberg wird das Trinkwasser durch Luftdruck auf die Höhe des Berges getrieben. Eine Wette ist im Ort. Staatsstraßen berühren keine den Ort, Vizinalstraßen gehen nach Waldthann, Leukershausen, Weidelbach und Hinterhof (bayr.), 6 steinerne Brücken und 4 Stege über den Ruppesbach und Schönmühlbach sind von der Realgemeinde zu unterhalten.

Von der ländlichen Volkstracht ist außer den Bändelhauben wenig mehr erhalten. Die Vermögensverhältnisse der Einwohner im Hauptort sind kaum mittel, in den Parzellen auf der Höhe besser. Der größte Grundbesitzer hat 40 ha, der Mittelmann 15 ha, die ärmere Klasse 50 ar. Manche aber sind ohne Grundbesitz und auf öffentliche Unterstützung angewiesen.

Bei Lustenau sind 2 Mühlen je mit 2 Mahl- und einem Gerbgang, sowie eine Sägmühle. Auch eine Ziegelei ist im Betrieb. Auf die Gesammtgemeinde kommen 5 Schildwirthschaften und 2 Bierbrauereien mit Ausschank. Früher gab es ein evangel. und ein katholisches Wirthshaus, sowie ein von Knöringisches Bräuhaus (hinter der Kirche mit der Jahrzahl 1768). 2 Krämer sind im Orte. Die nothwendigen Gewerbe sind sämmtlich vertreten.

Die von Nord nach Süd langgedehnte Markung fällt großentheils in die Thalmulden des Schönmühl-, Schön- oder Kesselbachs und des Ruppesbachs. Auf den Höhen von Kreßberg, Bräunersberg, | Gaisbühl und Schönbronn herrscht Sandboden vor, die übrigen Orte haben neben Kiesboden vorwiegend Lehm. Der Boden ist wenig tiefgründig, größtentheils nur mittelfruchtbar, strichweise auch unergiebig. Sumpfige Wiesen mit saurem Futter finden sich in Stelzhausen, Schönbronn und Gaisbühl. Eine Lehmgrube ist bei Stelzhausen. Von Weihern sind nur noch 2, ein Feuersee bei Lustenau und der sogen. Ruhweiher auf Stelzhauser Gebiet vorhanden. Dagegen sind 10 solche, 7 auf Stelzhauser, 3 auf Lustenauer Markung zu Wiesen trocken gelegt.

Das Klima ist ziemlich rauh, kalte Nebel und schädliche Fröste kommen nicht selten vor, ebenso starke Winde, dagegen Hagelschlag selten. Wetterscheide ist die Winterhalde bei Waldthann. Roggen, Dinkel, Haber, auch Weizen gedeihen gut. Der Wiesenbau ist ausgedehnt, das Futter mittelmäßig. Die Wiesen sind zweimähdig, einige wässerbar. Die Obstzucht nimmt stetig zu. Man zieht besonders spätere Sorten von Mostobst. Die Gemeinde hat eine Baumschule und einen Baumwart.

Wald besitzt die Realgemeinde 16 Morgen Nadelholz, bis jetzt ohne nennenswerthen Ertrag, weil junger Bestand. Die 16 Morgen Allmanden werden neben Brach- und Stoppelweide für die Schafhaltung benützt. Die Realgemeinde hat das Weiderecht. Die Pferchnutzung erträgt jährlich ca. 340 M. Die sonstigen Güterstücke der Realgemeinde sind den Farrenhaltern überlassen.

Die Rindviehzucht ist in gutem Stand. Die Viehmastung ist unbedeutend. Dagegen bringt der Absatz von Jungvieh auf den benachbarten Märkten in Crailsheim und Dinkelsbühl Geld in die Gemeinde. Die Realgemeinderechtsbesitzer halten ca. 600 Stück Lammschafe deutscher Race Sommer und Winter. Wolle und Schafe werden ins Unterland und ins benachbarte Bayern abgestoßen. Das Fischrecht in den Bächen ist vom Kameralamt zu 10 M. verpachtet.

Armen- und Schulstiftungen neben der ansbachischen Stiftung mit 213 M. sind ca. 257 M. an Geld und 1/2 Morgen Wiese vorhanden. Stifter Joh. Mart. Horlacher, Jak. Schoger, Ad. Sindel, Göringer, Pf. Feuchter.


Lustenau, nach Brandenburg-Ansbacher Sitte wegen seines Marktrechts auch Markt-Lustenau genannt, alt Lustenawe, die lustige, anmuthige Au, hieß früher Lustenau bei Kreßberg im Unterschied von L. bei Wördlin d. h. Bösen-Lustenau, OA. Ellwangen | (z. B. Gültb. des Spit. Dink. 1391). Es hatte früher auf dem Kappelbuck und den Kappeläckern eine Kapelle.

Ein Ort Bartsweiler stand 2 km nordöstl. vom Ort. Am Ruppesbach war (Waldthann) der Ort Ruckebaz, zu dem wohl auch die Ruh und der Ruhweiher gehörte. Bei Riegelbach ist die Flur Guckenhörle. Auf dem Galgenfeld war der Galgen für das Fraischgericht der Herrschaft Kreßberg. Von Münzen wurden schon Schlüsselkreuzer gefunden. Von Flurnamen sind zu nennen Schifflachenfeld (ob alter Besitz der Herren von Scheffach? – auch Schifflau genannt), bei Ober-Stelzhausen Preußenfeld, Kohlrangen; Gaisbühl, Geisselfeld, Geißelholz, Jockenfeld, Veitsfeld; bei Schönbrunn Luppen, Kroppher.

Lustenau gehörte von Anfang zur Herrschaft Kreßberg und erscheint urkundlich zum erstenmal sicher ca. 1303, da Konrad und Herbrand v. Krepsberg von Bischof Andreas v. Würzburg mit dem halben Zehnten in Lustenawe und Stetzelshusen, sowie mit dem Zehnten in Bartswiler belehnt werden, A. f. Uf. 24, 142. Sehr zweifelhaft ist, ob unser L. gemeint ist, wenn Alexander IV. 1254 dem Kloster Lichtenstern decimas, domos, terras, vineas, possessiones, prata et pascua in villa – Lustenowe bestätigt. Besold virg. sacr. monim. S. 425 ff. W. F. 8, 137. Besonders waren Dinkelsbühler Bürger und Korporationen hier neben der Grundherrschaft berechtigt. 1353 erwarb der Spital dort 1/2 Gut von den Gebrüdern v. Krebsberg. Die Klause zu den 3 Königen zu D. erhielt 1439 von Engelhard Rot 10 Pfd. und 15 Schill. auf Ulrich Fechsenhofers Gut zu L., 1445 von demselben die Kerze der Schuster und Lederer 1 fl. Zins. Die St. Veitspfründe hatte eine wahrscheinlich von den Berlin gestiftete Gült auf dem Schönweiher, welche H. L. v. Knöringen 1604 ablöste, Dink. A. St.A.

Von Dinkelsbühler Bürgern sind zu nennen: 1. Arnold. 1391 verkaufen Endris Arnold und seine Schwester Brida die Betzlinswiese zu L. an Reinbolt v. Wolmershausen, St.A. 2. Die Berlin. Ulrich Berlin verkauft an den gen. Reinbolt 1396 einen Hof zu L. und Güter Rihtelbach. 1547 verkauft Hans Scheitel zu D. 2 von Hans Berlin ererbte Güter zu L. an Hans Locher des Raths zu D. 3. Die Doner. 1384 verkauft Göz Doner 2 Gütlein zu L. an Fritz Smid in Crailsheim. 1485 Ottilie Doner W. des Schenk Wilhelm v. Lochhof einen Hof an Burkhard v. Wolmershausen, Vogt zu Ellwangen, und dieser 1486 an Hans v. Seckendorf, St.A. 1548 trat der Rath zu D. 3 Güter zu L. an Ulrich v. Knöringen gegen je ein Gut zu Thann, zu Richelbach und Weidelbach ab. Dagegen verkauften die Knöringenschen | Vormünder 1638 2 Höfe zu L. an Hans Heiligenstein, Stadthauptmann zu D., St.A.

Wegen des Weiderechts hatte Hans Seckendorf 1496 und 1518 zu streiten. 1496 werden ihm für seine Schäferei zu Larrieden 2 Tage Weiderecht wöchentlich zu Lustenau und Kreßberg zugestanden. 1518 gab ihm Dinkelsbühl für Verzicht auf sein Weiderecht ein Gut zu Stelzhausen. Ein Halsgericht für Kreßberg und Lustenau erwarb Hans v. Seckendorf, mußte sich aber 1511 vom Markgrafen von Brandenburg damit belehnen lassen. L. hatte ein Ehehaften- und Marktgericht mit 12 Richtern, seit der Gegenreformation hälftig evang., hälftig katholisch, und 2 Amtsbürgermeister.

Das ehemalige Rathhaus mußte Ende des 17. oder Anfang des 18. Jahrhunderts einem katholischen Schulhaus weichen. Zum Steiner- oder Siebenergericht stellte L. 4, Stelzhausen 2, Riegelbach 1 Richter. Gemeindeversammlungen waren 2, am Andreasfeiertag zur Abhör der Gemeinderechnung und im März zur „Verbeutung“ der Gemeindegüter (Verpachtung).

Weideschaden durfte die Gemeinde selbst strafen kraft Privilegiums von Ulrich v. Knöringen. Steuer gaben die Unterthanen von 1 fl. 1 guten Kreuzer, Nachsteuer vom 100 fl. 10. Handlohn gab man den 10ten Pfennig, einzelne in Todesfällen nur den 20sten und das beste Haupt. Die Müller, Vollbauern und Wirthe mußten der Herrschaft Jagdhunde halten. Die sämmtlichen Unterthanen hatten schwere Dienste und Frohnen zu leisten. Judenschulden mußten kraft Privilegiums der Kaiser Rudolf II., Matthias, Ferdinand, wenn sie giltig sein sollten, von dem Knöringenschen Vogt protokollirt werden. Auf den 3 Märkten wie sonst im Verkehr galt der Feuchtwanger Malter, Aufkircher Eich, Weiltinger Elle, Nürnberger Pfund (Akten des Kam. Cr.). Von besondern Ereignissen heben wir hervor: 1562 ist eine Wahrsagerin und Zauberin zu L. Der Amtmann von Crailsheim erhielt den Befehl, ihrer „Truterei“ heimlich nachzuforschen, Akt. des OA. Cr. 1573 13. März wurde der Vogt mit dem Schwert hingerichtet. Vor dem 30jährigen Krieg hatte L. 104 Häuser, nach demselben, ja noch 1780 nur 46. Ein Drittel des Marktfleckens war mit dem (evang.) Pfarrhof im Krieg durch Nachlässigkeit eines Einwohners verbrannt.

Lustenau gehörte mit der Herrschaft Kreßberg zum Ritterkanton Altmühl und kam 1806 unter Bayern, 1810 unter Württemberg.


Kirchliches. Zur Pfarrei L. gehörte bis 1457 die ganze Pfarrei Waldthann s. d. und bis 1810 Reuenthal und Veitswind, jetzt der bayrischen Pfarrei Weidelbach zugewiesen, sowie der Sixenhof. Der Pfarrer mußte auf Grund eines zur Zeit Reinbots v. Wolmershausen gemachten und 1418 erneuerten Vertrags einen Helfer für Waldthann halten. Das Urbarbuch von 1544 nennt aber auch ein Frühmeßgut, wie auch Hans von Seckendorf in seinem Testament eines Frühmessers gedenkt s. Kreßb. Eine Klause scheint nach dem Urbarbuch ebenfalls bestanden zu haben („3 Weiher in der Klausen“ | St.A.). Die Reformation hat ohne Zweifel schon Hans von Seckendorf-Aberdar um 1530 eingeführt. Nach der Beschreibung des Ritterguts Kreßberg (Akten des Kameralamts) soll Lustenau einer der ersten Orte der Gegend gewesen sein, in welchen reformirt wurde. Ulrich von Knöringen, ein energischer Verehrer des Interims, der 1552 einen katholischen Priester nach Waldthann setzte, durfte es nicht einmal wagen, einen katholischen Priester im Schloß zu halten. 1562 stellte seine Witwe, Anna v. Westerstetten, einen solchen an, aber mußte sich alsbald von Markgraf Georg Friedrich beschränkende Maßregeln gefallen lassen. Der katholische Priester, der meist zugleich als Schreiber des gnädigen Herrn auf dem Schloß oder als Präzeptor seiner Kinder fungirte, (nur private Religionsübung auf dem Schloß wurde gestattet) durfte weder als Zuschauer noch als Zuhörer die Kirche betreten, die Heiligenpfleger mußten alljährlich persönlich in Ansbach berichten, ob der Priester nicht das Dorf betrete. Bei der Beerdigung der Anna Regina v. Knöringen 1601 durfte der Pfarrer von Jagstzell die Messe im Schloß lesen, aber die Leiche nur bis zum Bild vor dem Schloß besingen, dann trat der evangelische Pfarrer von Lustenau in Funktion. Um den evangelischen Pfarrer mehr beherrschen zu können, riß man ihn vom Kapitelsverband Crailsheim los.

Nach dem Tode Hans Ludwigs von Knöringen 1626 16. Febr., s. u., wurden erst seine beiden Söhne der evangel. Mutter entrissen und mit List nach Dillingen entführt, um katholisch erzogen zu werden. Dies der erste Schritt zur Gegenreformation.

Am 15. Juli 1628 erklärten die beiden Bischöfe Johann Christoph von Westerstetten zu Eichstädt und Heinrich von Knöringen zu Augsburg als oberste Inspektion der Knöringenschen Vormundschaft dem Vogt Martin Mümpfer zu Kreßberg, sie wollen kraft des Restitutionsedikts die katholische Religion wieder einführen. Die Vormünder v. Buchholz und v. Stein protestirten vergeblich. Dem Pfarrer Math. Röttinger wurde der Dienst binnen 4 Wochen gekündigt. Der erste katholische Pfarrer war Georg Müller von Ehingen an der Donau, der sich seine bisherige Pfarrei Beersbach OA. Ellwangen vorbehielt, da er seine Wirksamkeit für aussichtslos hielt; die Filialisten leisteten energischen Widerstand. Müller flüchtete Ende Februar oder Anfang März 1632, als die Schweden in Franken die Oberhand gewannen. Pfarrer Beurlin v. Waldthann versah einstweilen | die Pfarrei. Jetzt bat die Gemeinde den lutherischen Mitvormund G. Christian v. Buchholz, der schon 1629 den Bauern von Schönbrunn und Bräunersberg gestattet hatte, sich zur Pfarrei Waldthann zu halten, und den Markgrafen von Ansbach um einen evangelischen Pfarrer. 1633 im März wurde nun wirklich Joh. Math. Röschius von Brandenburg zum Pfarrer ernannt, allein die Nördlinger Schlacht machte seine Stellung unhaltbar. Zunächst übernahm der katholische Pfarrer Agricola v. Weidelbach die Pfarrei. Am 19. Nov. 1634 wurde ein kath. Pfarrer Joh. Vögelin eingesetzt, der nicht lange blieb, später versahen sie Mönche von Dinkelsbühl ein Jahr lang. Die Herrschaft benützte die Zeit, 7 katholische Unterthanen in den verwüsteten Ort zu ziehen, das Brandenburgische Wappen, das neben dem Seckendorfischen über dem Hochaltar gewesen, wurde verschmiert und das Jahr 1634 darauf gemalt. 1649 baten die Unterthanen auf Grund des unbestreitbaren Rechtes, das ihnen der westfälische Friede gab, um einen evangel. Pfarrer. Hans Heinrich von Knöringen erklärte ihnen, wer nicht katholisch werden wolle, solle binnen Jahresfrist verkaufen und anderswo seine Wohlfahrt suchen. Aber 1651, als Hans Heinrich von Knöringen auch andere Differenzen mit dem Markgrafen hatte, suchte er im Bewußtsein, daß seine Sache Angesichts des westfälischen Friedens unhaltbar war, den Pfarrer Beurlin v. Marienkappel und Waldthann zu bewegen, auch Lustenau zu versehen. Dagegen legte Markgraf Albrecht Widerspruch ein und verlangte unterm 11. März 1651 Restitution des Standes vom 1. Jan. 1624, somit einen eigenen lutherischen Pfarrer, aus Gnade wolle er Knöringen ein Simultaneum gestatten. Um Knöringen willig zu machen, behielt man ihm den Zehnten vor. Die Bauern auf den Wäldern protestirten gegen das Simultaneum (23. Juni 1651), weswegen der Vogt von Kreßberg sie strafte. Jetzt wandte sich Knöringen an Pfarrer Öttinger von Leukershausen, der auch Weidelbach versah. Man bot ihm für die Predigt erst 1/2 Thaler und den kleinen Zehnten („worüber ich gelacht, denn eine Dienstmagd habe mehr“), dann einen Reichsthaler, die Pfarrwiese und die Accidenzien, aber er dürfe das Kapitel nicht besuchen. Nach Öttingers Tod sprach Ansbach die Konfirmation des evangel. Pfarrers an. Knöringen beeilte sich, den Pfarrer Beurlin zu gewinnen, doch übernahm sie Pfarrer Jäger von Weidelbach, dann Pfarrer Prielmajer von Waldthann. Da diese nur alle 14 Tage | Gottesdienst hielten, begnügte sich der katholische Geistliche nicht mit dem Kirchlein auf dem Kreßberg, sondern benützte an den andern Sonntagen die Kirche. Bald wurde dem evangelischen Pfarrer erklärt, er habe an Werktagen in der Kirche nichts zu schaffen; während sonst die Evangelischen ihren Gottesdienst zuerst hielten, nahm jetzt der katholische Priester die Zeit von 7–9 Uhr für sich in Anspruch. Bald hatte Knöringen über den unzeitigen Religionseifer des katholischen Pfarrers zu klagen, der es noch dahin bringen werde, daß das katholische Religionsexercitium ganz aufgehoben werde. Vor dem Ende des Jahrhunderts ruhte nun die Gemeinde nicht mehr, bis sie einen eigenen Pfarrer bekam. Trotz schwerer Gefängnißstrafen giengen die Bürger zum Markgrafen, baten ihn fußfällig um Unterstützung. Um nicht alles bisher gewonnene zu verlieren, mußte Knöringen, der erst trotzig erklärt hatte, er sei Bischof und habe alle hohe und niedere Obrigkeit in Lustenau wie ein Reichsstand, ein Pfarrhaus bauen, einen Pfarrer anstellen und aus der Kirche die den Evangelischen ärgerlichen Dinge entfernen. Aber mit der Errichtung einer Wallfahrt nach der Kirche in Kreßberg durch den Pfarrer Nik. Müller begannen neue Widerwärtigkeiten. Man suchte die evangel. Bevölkerung auf allen Wegen durch kathol. Unterthanen zu ersetzen. Die Gemeinde wandte sich an den Ritterhauptmann Hanibal von Crailsheim. Von Brandenburg wurde der Dekan zu Crailsheim beauftragt, alle Jahre Kirchenvisitation in Lustenau zu halten. Allmählich legten sich die Wogen der Erregung, das Verhältniß der Konfessionen ist ein friedliches geworden.

Für die Fundirung der katholischen Pfarrei fehlte es Knöringen als einem „verbrannten Edelmann“, wie er sich nennt, an den Mitteln. Die Familie trat daher das Ehrenrecht der Nomination eines Bibliothekars an der Universität Ingolstadt an den Bischof von Würzburg ab, der nun aus den Einkünften des Klosters Wechterswinkel 125 fl. zur Pfarrei gab.

1595 wurde eine Schule an der Stelle des Beinhäuschens auf dem Kirchhof gebaut, jeder Unterthan gab dazu 1/2 fl., die Herrschaft das Holz. Der erste Lehrer war Mich. Grönagel. Als Katholiken in den Ort zogen, besuchten die Kinder erst die evangel. Schule. Bald trafen auch den evangel. Lehrer mancherlei Beschwerden, er sollte „katholisch läuten und die Uhr richten“. Eines Tags wurde der sonst untadelige Schulmeister Melchior Propst deswegen mit gewaffneter Hand nach Riegelbach geführt und des Landes verwiesen. Später baute | man an der Stelle des alten Rathhauses eine katholische Schule. Über die Lustenauer Religionsstreitigkeiten s. Religionsgravamina XXXIV. Staatskanzlei Theil 39, 84.

Pfarrer: Hans v. Schwelbrunn 1418. Georg Beurlbach c. 1423. Hans Schwertfurb. 1430. Joh. Pistoris 1458. Hein. Ottnolt 1477 ff. Johann Steller 1518–28. Hans Ruob 1547 (hat 7 Kinder, Dk.Arch.) ... Joh Weiler 1574–78 kommt nach Greiselbach. Abraham Burkhardt von Dinkelsbühl 1582, Haller K.Bücher. Mich. Schimel 1589. M. Ge. Christ. Grönagel 1589. M. Matth. Röttinger 1620–28, lat. Lehrer in Nördl. 1590–94. Diak. in Donauwerth 1594 bis 1603, Pf. in Dischingen 1603–20, Pf. in Klein-Nördlingen 1628 bis 34. 19. Aug. Johann Math. Röschius 1633 März – 1634 Sept. Amtsverweser: Joh. Öttinger von Leukershausen 1651–53. G. Peter Jäger, Pf. in Weidelbach 1663–64. Prielmajer v. Waldthann 1664 bis 95. Andr. Jakobi aus Neunkirchen im Voigtland 1695–1739. Joh. Chr. Bened. Klett 1739–53. Joh. Sal. Stephani v. Herrenthierbach 1753–57. Osw. Trautvetter 1758–87. Chr. Benj. Wucherer 1789–1808. And. Abr. W. Österlein 1808–15. Bühler 1816–20. G. Eb. Aug. Benkher 1820–31. Ed. Süskind 1831–40. G. Wilh. Beck 1840–49. C. F. Feuchter 1850–59. F. Alb. Jüngling 1859–69. J. H. Donner 1869. H. Sayler 1882.

Kathol. Pfarrer: Georg Müller von Ehingen, vorher und nachher Pf. in Beersbach, OA. Ellwangen, 10. Sept. 1628, gab die Stelle bald wieder auf. Paul Agricola, Pf. in Weidelbach Septbr. 1634. Joh. Vögelin 1634 19. Nov. Joh. Seb. Birst 1652–55. Karmeliter aus Dinkelsbühl 1655–64. Virg. Baumgärtner 1663. Joh. Sim. Binkheg 1664 68. S. J. Marius von Wolfurt 1666–68. El. Bertsch 1668–72. J. Al. Kachler 1672–76. Joh. Chr. Spindler 1676–77. Gottfr. Sartorius, ord. Cist. 1677. Joh. Al. Lyk 1677. Joh. Wirth, gewes. Pf. zu Kemleth. G. Hofmann 1678–83. Peter Scherpf 1683–84. Kaspar Boevink 1684–92. Jos. G. Beck 1693 bis 1703. Joh. Val. Scheuring 1704. Joh. Hausknecht, Dekan, 1706. N. Metz 1716. Nik. Lang 1717. G. Rasch 1719. Fr. A. Wolf 1725. Wilh. Schmid 1731–54. Fr. Th. Geisler 1756–69. Fr. Borg. Ruef 1770–1806, 1796 Dekan. Kas. Straubenmiller 1806–07. Christ. Giebel, Karmel. von Dinkelsbühl, 1807–36. Vac. Meyer 1845–53. Roßnagel 1855–61. Mohr 1862–70. Zipfehli 1872 bis 79. Schurer 1879.

Zur Gemeinde Lustenau gehören:

1. Bräunersberg, ein kleiner, hoch gelegener Weiler mit 4 Häusern südwestlich von Lustenau.

B. alt Brunoltsberg (vergl. Braunoldswiese OA. Hall und Bronnholzheim OA. Crailsheim) war eine Zugehör des Rittergutes Bernhardsweiler s. d. Der Zehnte aber gehörte der Herrschaft Kreßberg und war zur Hälfte würzburgisches Lehen. 1542 streiten die von Schönbrünnlin und Breunoltsberg mit Weidelbach wegen Hut und Trieb, Akt. des OA. Cr.

| 2. Gaisbühl, ein weitläufig gebauter, hochgelegener Weiler mit 14 Häusern, wird durch einen kleinen Bach in 2 Theile getheilt. Das Bächlein bildet ein kleines stilles Wald- und Wiesenthälchen und mündet bei Weidelbach in die Zwerchwörnitz. Gaisbühl, der Hügel eines Giso oder Gisilo (vgl. Gaisdorf OA. Hall = Gissendorf und die Flurn. Geißelfeld und Geißelholz bei Gaisbühl) hieß früher auch Sunkenrod d. h. Rodung eines Sunicho. Steichele 3, 312. Es erscheint zuerst 1330 urkundlich. Ulrich Taube (v. Crailsheim) verkauft 1330 16. April sein Gut zu G. an den Spital zu Dinkelsbühl. Dk.A. Der Spital verlieh ein Gut 1350 an Konz Bonz. 1396 eignete er Konz Hofmann und Else Bonzin das Gut gegen Abtretung des Hofackers, des Lindackers und des Hofs darauf sammt 1 Pfd. Hellergült. 1441 verkaufte der Spital ein Gut an Seitz Meyerlutz, wohl derselbe Seitz Meyer, der im Städtekrieg 1450 von Lupold v. Bebenburg, Mich. v. Bickenbach, Hans v. Frankenstein, Hamann Echter, Adam Hund gefangen genommen wurde und statt des Schatzgeldes seinen Hof versetzen mußte. Dk.A. Der Deutschorden erwarb 1386 von Konz Pysser ein Gut zu G. Reg. boic. 10, 190, verkaufte es aber 1429 um 100 fl. an Hans Dietrich v. G. Dk.A. Auch die Berlin hatten Rechte und Güter in G. 1445 kauft Seitz Berlin Gült und Vorzins von Hans App zu Dk. auf einem Gut. 1516 verkauft Hieron. Berlin zu Liebeneck seinen Hof und Gütlein an Hans v. Seckendorf-Aberdar auf Kreßberg. 1545 an Ulrich v. Knöringen gekommen, erbte Hans Egenolf und von ihm sein Schwiegersohn Joh. Phil. v. Weingarten auf Lautenbach und Bernhardsweiler das Gut. 1614 verkaufte dieser 2 Güter zu G. an Joh. Mich. Hipler des äußern Raths zu Rothenburg, dessen Tochter Regine Hipler mit ihrem Mann Joh. Jak. Tannemann v. Hechingen dieselben an den Rath zu Crailsheim 1644 verkauften. Von Flurnamen sind zu beachten: das Eselsbrünnlein, die Brunzlache und Leutzenbühl, (1570 verkaufen Marg. Welz und Balth. Hofmann zu G. Wiesen in der Br. und am L. St.A.) der Gigart (1511 verkauft Brigitta Keusch We. an Mich. Scholle des Raths zu Dk. ihr Gut zu G., Buschholz und Acker im Gigart und einen Weiher. Dk.A.) Ein Burgstall muß in der Nähe abgegangen sein. Vgl. Birkach Reg. boic. 10, 190.

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1538 verkauft Hans Dorsch v. Botzenweiler an Gilg Nunnenmacher von Oberreuenthal ein Bauholz von 7 M. bei | Gaisbühl im Hegnach zwischen Hans Bunz und Wolf Kepners v. Burgstall, Jörg Duzen v. Veitswind, und Kasp. Scheffers Hölzern v. Bergbronn. Dk.A. Ca. 1780 hatte Dinkelsbühl 8, der Deutschorden 1, Brandenburg 2 Unterthanen zu G.

3. Halden, ein kleiner im Wiesenthal des Haugen- und Ruppesbachs gelegener Weiler mit 4 Häusern gerade dem Tempelhof gegenüber. H. (der Abhang) gehörte ganz zur Herrschaft Kreßberg. 1531 erwarb H. v. Seckendorf das Gut Luc. Berlins zu H. St.A. 1521 vertrug sich die Gem. Halden mit Waldthann über Hut und Trieb, s. Waldth. Zur Zeit der Gegenreformation hielt H. streng am evang. Glauben fest. 1643 wurde ein Bürger zu H. um 10 Thaler gestraft, weil er sein Kind vom Pfarrer zu Waldthann statt vom „Sacrificulus“ zu Lustenau taufen ließ. Kb. Den kleinen Zehnten gaben die Knöringer dem kath. Pfarrer zu L.

Zu beachtende Flurnamen gibt eine Urkunde: 1446 verkauft Hans Diemer v. Rötendorf (bayr.) an Heinz Huber v. H. 1/4 Holz am Haubenberg zwischen Tann und Lustenau, 1/4 an der Vogelhai bei Halden etc. St.A. 1472 verkauft Leonh. Diemer v. Gaisbühl 1 Tagw. Wiesen am „Ruppesbach“ zu Halden an H. Eberhart v. Horschhausen.

4. Kreßberg. Über dem Schönmühlbach erhebt sich zwischen Lustenau und Stelzhausen der Kreßberg, die höchste Bodenerhebung der Umgegend mit 526 m. Er fällt nach Westen steil, nach Süden gegen Lustenau allmählich ab, während er nach Osten durch einen schmalen Höhenrücken mit den Bergzügen an der Wörnitz zusammenhängt. Die Aussicht von hier gehört zu den schönsten des Bezirks. Auf der Area der alten Burg im Schatten hoher Bäume zeigen sich erst recht die kleinen Thäler und munteren Bächlein mit den Thürmen von Lustenau, Tempelhof, Waldthann und Bergertshofen und all den kleinen Weilern, die überallhin zerstreut liegen wie auf dem Schwarzwald. Ein zweiter Kreis von Ortschaften, beginnend mit Schopfloch, Zwerenberg und Weidelbach, führt das Auge an dem herrlichen Gotteshaus und den Thürmen von Dinkelsbühl und dem alten Segringen vorbei zu dem hochgelegenen Schloß und der Kirche von Wildenstein. Daran schließt sich ein ganzer Kranz von fernen Höhen, im Nordosten Schillingsfürst, im Südosten der mächtige Hesselberg, im Süden Schloß Baldern, Ipf und Kapfenburg und weiterhin am Horizont die bläulich herüberschimmernde | Albkette und vor derselben die tannengrünen Ellwanger Berge. Es liegt feierliche Stille, ein heiliger Friede über diesen Thälern und Auen und Wäldern.

Bis zum Jahr 1648 stand hier eine Ritterburg, von der nur noch die Burggräben, die Reste eines starken Eckthurms und einzelnes Gemäuer erhalten sind. Die alte Schloßkapelle, die beim Brand 1648 verschont geblieben war, wurde 1723 im Zopfstil neu aufgeführt, indem eine 1718 installirte Wallfahrt zu dem angeblich aus Schutt und Asche unversehrt hervorgegangenen Bild der Dreifaltigkeit mit reichem Ablaß die Mittel zum Bau gewährte.

Alljährlich findet an Trinitatis eine aus weiter Ferne besuchte Wallfahrt statt. Die Kapelle hat 3 Altäre. Auf dem Hochaltar, der Dreieinigkeit geweiht, ist das Bild der Krönung Mariä mit der Inschrift: DEO VNI AC TRINO HONOR IN SAECVLA AMEN. (1758). Die Kapelle enthält das Grabdenkmal Karl Josephs v. Knöringen, kurmainz. und kurtrier. Geheimraths, ellwang. Oberjägermeisters und Oberamtmanns zu Tannenburg, würzb. Kammerherrn, geb. 6. Febr. 1723, † 3. März 1797.

Hinter der Kapelle ist das ehemalige herrschaftliche Maiereigebäude. An einem Backhaus ist ein Stein eingemauert: Als man Jahr nach unseres Erlösers Geburt 1566 (sc. zählt), hat der Edelmann und Ritter Eytel Hans v. Knöringen zu Kreßberg diese Scheuer gebauen. Ein patriotisch gesinnter Bauer hat zum Andenken des Krieges von 1870 auf einem freien Platz ein hübsches Siegesdenkmal zum Lob des deutschen Volkes errichtet.

Kreßberg, alt Chrebesberg, war der Sitz eines ritterlichen Geschlechtes, das wahrscheinlich ursprünglich im Dienst der Edelfreien von Lare stand. Später (jedenf. 1364) ist die Burg Lehen der Grafen von Oettingen. Die Herrn von Krebsberg führten einen Krebs im Schild. Wir kennen 1. Herbrand, der 1252 (?) in den Deutschorden tritt und die Güter seines Sohnes und seiner Tochter zu Kalwenberg und Moshart (wo?) dem Deutschorden schenkt. W. F. 7, 141. 2. Herbrand und Konrad belehnt v. Würzburg mit dem halben Zehnten zu Lustenau, Stelzhausen, dem Zehnten zu Bartsweiler, Ruckebaz, Stegen und Asbach. Arch. f. U.F. 24, 142. 3. Hiltebrand gen. Koppecht oder Koppe und Elisabeth von Hertenstein verkaufen 1353 u. 57 Rüdiger v. Bechlingen Güter zu Billingsbach. 4. Reimar, | Raban, Ulrich, Herbrand, Hermann 1353 (s. Stelzhausen.) Herbrand und Agnes ux. geben 1362 den Zehnten zu Lerchenbühl zwischen Husingen und Megersheim an Kraft v. Hohenlohe zu Lehen statt des geeigneten Hofs Ruppaz. W. F. 7, 144. Hoh. Arch. 1, 345. 1378 verkauft Hermann ein Gut zu Seibottenberg und ein Gut unter Werdeck O.A. Gerabr. an Kraft und Gottfr. v. Hohenlohe. W. F. 7, 144. 5. Ein anderer Herbrand, wahrscheinlich v. Kreßberg ist 1349 Domvikar zu Eichstädt. Necr. Eichst. 6. Hiltprand v. Kr. Probst zu Rebdorf 1361–78.

Seit 1360 erscheinen die Herren von Saunsheim als Besitzer von Kreßberg 1360 Konrad v. S. v. Kreßberg zu Aholfing, Reg. b. 9, 7. Durch die Erbtochter Anna v. S. kam die Burg an deren ersten Gatten Wilhelm v. Stetten, der sie an seinen Bruder Simon 1377 verpfändete, dann an ihren zweiten Gatten Reinbot v. Wolmershausen, jedenfalls schon 1385, s. Stelzhausen. Ihre Tochter Katharina von Wolmershausen, verehlicht an Raban von Helmstadt (belehnt 1401), vererbte den Besitz an ihren Sohn Reinbot v. Helmstadt, belehnt 1419, und Anna v. Dürwangen, seine Hausfrau, die noch 1429 im Besitz waren. Ihre Rechtsnachfolger waren die Herren v. Seckendorf-Aberdar auf Sugenheim (Cr. Urk.). Friedrich v. Seckendorf hatte nemlich (nach Biedermann) Ottilie, die Tochter R. v. Helmstadt, zur Gattin und wurde 1446 mit Kreßberg belehnt, Biederm. Steigerw. 116. 1462 wurde Hans und Ruprecht v. S. belehnt. 1478 verkauften Apel, Karl, Wolf Wilhelm v. S. Kreßberg an Raban v. S. 1487 wurde Hans v. Seckendorf-Aberdar belehnt. Hans v. S.-Aberdar trat Kreßberg 1502 an seinen gleichnamigen Vetter, den später berühmten brandenburgischen Hofmeister, ab, † 1535, Jung, Misc. 1, 183. Von den Erben seines frühverstorbenen Sohnes Kasimir, dem der Vater Kreßberg 1531 abgetreten hatte, kauft 1545 Ulrich von Knöringen zu Emersacker, Amtmann zu Crailsheim, die Herrschaft. Die Herren von Knöringen, welche zeitweilig auch die Rittergüter Bernhardsweiler, Lautenbach und Wildenstein besaßen, kamen allmählich in zerrüttete Verhältnisse. Der letzte Rittergutsbesitzer Phil. Anton † 1817 konnte mühsam seinen Besitz noch erhalten. 1838/39 erkaufte die Krone Württemberg das Rittergut mit 19 Morgen Gütern und 583 M. Wald, W. Jahrb. 1839, 86.

1502 hatte Hans v. Seckendorf ein Drittel seines Eigenthums mit Ausnahme des Oettingen lehenbaren Schlosses Kreßberg, an dem aber vor dem Brande an den Thoren neben dem Seckendorf’schen das Brandenburgische Wappen gewesen sein soll, den Markgrafen von Brandenburg zu Lehen gegeben, ebenso nahm er 1511 das von ihm erworbene Halsgericht als Brandenburgisches Afterlehen und erhielt dagegen 1512 den Wildbann in den Wäldern um Kreßberg.

Der Fraischbezirk von Kreßberg umfaßte nur Lustenau, Stelzhausen, Schönemühle, Riegelbach, Rothmühle, Tempelhof.

1531 war noch ein Frühmesser auf K., der 24 fl. Besoldung hatte, Falkenstein l. c. 4, 534. 1553 aber ist er in Lustenau, ob. S. 551.

| Im 18. Jahrhundert hatten Ludwig und Franz von Knöringen auch die weitern 2/3 ihres Besitzes Brandenburg zu Lehen gemacht. Bei etwaigem Lehensanfall sollte der Wittwe des letzten Knöringen 10.000 fl. bezahlt werden, auch wurde ihnen volle Freiheit für den katholischen Kult zugestanden.

1648 Ende Febr. oder Anfang März war Schloß Kreßberg von dem Türenne’schen (?) Kriegsvolk (Crailsh. K.Buch, Ruranisches K.) in Brand gesteckt und mit den wichtigsten Urkunden verbrannt worden. Eine Frau von Bergertshofen, welche sich aus dem Schloß flüchten wollte und auf die Stacketen fiel, starb an den Wunden zu Crailsheim 10. März, Kb. Fortan wohnten die Knöringen auf dem Tempelhof.

5. Riegelbach liegt freundlich im Thal der Zwerchwörnitz hart an der bayrischen Grenze und hat 15 Wohnhäuser. Der Ort war bis 1806 ein Ganerbenort, dessen Dorfherren die Herren von Knöringen, der Deutschorden und Dinkelsbühl waren.

R., 1148 Rihiltbach, der Bach einer Richilt. Die edle Adelheid v. Rihiltbach begibt sich mit ihrem Sohn Berenger und dessen Frau Richeida, ihren Enkeln Berenger, Adelhoh, Egisbert, Adelbero, Konrad und ihren 3 Töchtern Adelheid, Adelburga, Richeida in die Lehenspflicht des Bisthums Würzburg. Mon. boic. 37, 64. (Ist sie identisch mit Adelheid von Wartperch von 1144, Gattin Graf Konrads, Reg. boic. 1, 177? Gehört zu ihrer Familie juvencula Richeida 1182, eine Verwandte Graf Eckehards, Billungs Sohn, und Wichmanns, Mon. boic. 37, 120?)

Später finden sich verschiedene Herren in R. begütert: 1350 Heinrich von Kemenaten, der einen Hof zu Richtelbach an Elsbeth die Kesselring verkauft, Dk.A. Ihre Erben Anna Kesselring, die Gattin Anselm Veldners, und ihr Bruder Jörg verkaufen 1406 ihren Hof zu R. an den Priester Konr. Künsing, Dk.A. 1396 verkauft Ulrich Berlin Güter zu R. an Reinbot v. Wolmershausen auf Kreßberg, St.A. 1393 besaß die Kirche zu Weidelbach ein Gut zu R., das Reinbot v. Wolmershausen dem Deutschorden verkaufte, Bauer. Steichele 3, 525. Der Spital zu Dinkelsbühl erkaufte 1430 von Ulrich Hofmann seinen Hof, Dk.A. Von Ulrich v. Knöringen ertauschte der Rath zu D. ein Gut zu R. zu Thann und Weidelbach gegen 3 Güter zu Lustenau, St.A. 1561 wurde von den 3 Dorfherren eine Dorfordnung erlassen, Dk.A.

6. Rothmühle an der Zwerchwörnitz hart bei Riegelbach gehörte zur Herrschaft Kreßberg. Um 1720 versprach der Vogt zu Lustenau der Müllerin, wenn sie katholisch werde, brauche sie ihren Stiefkindern wenig oder nichts zu geben.

7. Schönbronn, ein Weiler in einem kleinen Waldthälchen gelegen mit 10 Häusern, gehörte zum Rittergut Bernhardsweiler | und kam mit dem Altschellischen Besitz unter württembergische Hoheit. Im Unterschied von Schönbrunn OA. Ellwangen heißt der Weiler Schönbrünnlein.

1542 s. Bräunersberg.

8. Schönmühle am Schönmühlbach oberhalb Lustenau wurde 1617 durch Hans Ludwig v. Knöringen von Wendel Kuttner um 3000 fl. erkauft, St.A.

9. Stelzhausen, Ober- und Unter-, zwei nur 0,85 km von einander entfernte Weiler im Schönmühlbachthale. Ober-Stelzhausen hat 8, Unter-Stelzhausen unmittelbar unter Kreßberg gelegen, 18 Häuser. Die Einwohner, die vor 100 Jahren in Ober-Stelzhausen ganz, in Unter-Stelzhausen bis auf 2 Familien katholisch waren, sind jetzt zu 2/3 evangelisch.

Stelzhausen, 1303 Stetzelshausen, (von einer Koseform Stellizo vgl. Stellino in dem Namen Stellinunried?) gehörte zur Herrschaft Kreßberg. 1303 empfingen die Gebrüder Konrad und Herbrand v. Krebsberg den halben Zehnten zu Stetzelshusen als würzburgisches Lehen, A. f. U.Fr. 24, 142. 1353 verkauften Raymar, Raban, Ulrich, Herbrand und Hermann v. Krebsberg ein ganzes Gut und ein Drittel eines andern an den Spital zu Dinkelsbühl, der auch 1430 von Sebolt Berlin zu D. ein halbes Gut zu St. erwarb. Die Berlin finden sich früher und später besitzberechtigt. 1386 verkauft Agnes, We. Sifried Berlins, ein Gütlein zu Nieder-Stelzhausen, 1393 Hans Berlin eins zu Ober-Stelzhausen, beide an Reinbolt v. Wolmershausen, und noch 1526 verkauft Hieron. Berlin jur. lic. zu Wien 60 M. Wald bei Bergertshofen-Stelzhausen an Hans v. Seckendorf, Dink. Arch., St.A. Auch die St. Lienhartskapelle zu D. hatte Güter hier. 1385 vertauschte sie 1/2 Hube zu Nieder-Stelzhausen gegen eine Wiese unterhalb Lustenau im „Zupfel“, St.A. Für Verzicht auf Weiderechte seiner Schäferei in Kreßberg auf den Markungen Lustenau und Larrieden gab Dinkelsbühl 1518 Hans v. Seckendorf ein Gut zu Stelzhausen, Dink. Arch. – Die Gegenreformation hatte hier verhältnismäßig den günstigsten Boden in der ganzen Herrschaft gefunden. 1720 waren 15 Familien katholisch.

10. Tempelhof, ehmaliges Schloß der Herren von Knöringen, jetzt Kinderrettungs- und Schullehrer-Bildungsanstalt, und ein Bauernhof, liegt am Fuß des bewaldeten Vogelbucks, | wo die zwei Bächlein, der Hangenbach und Rothbach sich vereinigen, mitten zwischen Waldthann und Lustenau.

Die wald- und wiesengrüne Umgebung, welche auf dem Vogelbuck eine Aussicht auf die Waldberge wie auf Baldern und Ipf gewährt, im Verein mit der ländlichen Stille und Abgeschiedenheit, sind für die Zwecke der Anstalt sehr günstig. Das Schloß ist ein dreistockiges Gebäude, von 4 Eckthürmen flankirt, mit hohen Wohnräumen und einem schönen Treppenhaus. Die Wappen auf der Ostseite des Schlosses (Knöringen-Buchholz) weisen darauf hin, daß das Schloß nach dem Brand auf dem Kreßberg von Johann Heinrich v. Knöringen vor seiner Verheiratung mit Mar. Fr. v. Welden gebaut worden, also nach 1648. Aber 1651 ist Heinr. v. Knöringen noch auf dem Kreßberg. Weniger wahrscheinlich ist, daß es schon von Hans Ludwig v. Knöringen und dessen Gattin Anna Christina v. Buchholz ca. 1618, also vor dem Beginn des dreißigjährigen Kriegs, gebaut worden ist. Im Schloß sind die Mädchen und ein Theil der Knaben der Rettungsanstalt untergebracht, dem Schloß gegenüber steht das Seminar mit einer kleinen Kapelle und die Ökonomiegebäude, nach Osten die 1874 neuerbaute Turnhalle und das Knabenhaus (erbaut 1879), hinter dem Hause ein prächtiger Garten, worin die alten Freiherren ein Gewächshaus, Springbrunnen und Alleen angelegt hatten. Neben der Anstalt außerhalb der alten Schloßmauer steht der selbständige Bauernhof des Tempelbauern. Daß der Tempelhof einst den Tempelherren angehörte und von denselben den Namen habe, ist blose Sage. Im Urbarbuch der Herrschaft Kreßberg von 1544 erscheint der Hof als Tempelhof, der Eigengut war und nicht in das Lehensdrittel gehörte. Das Kirchenbuch von Waldthann nennt 1636 Ad. Keeser, Bauern auf dem Dempelhof. (Dempel fränkisch = Tümpel?)

Das Gut war brandenburgisches Lehen. 1695 verkauft Joh. Heinrich v. Knöringen den Tempelhof an die Hofer v. Lobenstein auf Wildenstein, aber Karl Friedrich Hofer verkaufte das Schloß schon 1699 an Brandenburg, das es schon 1701 wieder an Joh. Franz v. Knöringen um 4000 fl. abgab, St.A. Der finanzielle Ruin der Familie brachte nach Phil. Antons Tod 1817 das Gut in fremde Hände. 1838/39 erwarb es die Krone Württemberg, das Schloß mit dem Garten war im traurigsten Zustand. 1843 wurde das Anwesen mit 10 Mrg. Land von einem Komite unter Leitung des Oberjustizrath Klett

(Fortsetzung S. 371.)
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Ulrich von Knöringen
ux. Susanna v. Schwendi.
   
  Ulrich v. Knöringen
auf Emersacker,
Amtmann zu Crailsheim,
† vor 1562.
ux. Anna v. Westerstetten,
kath.
Hans Wolf, Amtmann
zu Wassertrüdingen,
† 1562 27. Aug., evgl.
begraben zu Weiltingen.
Marg. v. Heßberg,
† 1545 17. Apr., kath.
 
  3. Eitel Hans
v. Knöringen,
† 1588.
ux. Anna
Regina,
† 1601.
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2. Hans
Egenolf,
Bischof
zu Augsburg
1573–75.
3. Sibylla,
ux. Erkinger
v. Rechenberg.
4. Wolfgang
Ulrich
auf Weiltingen
ux. Dorothea
Steinhauser
v. Neidenfels.

Wolfgang
Wilhelm
gibt Weiltingen
an Württemberg
zu Lehen,
† 1616.
Hans Ludwig,
geb. 1577,
† 1626,
h. 1. Anna
Sibylla,
ux. Jos. Jak.
v. Seckendorf,
† 1618.
Christoph Ulrich,
geb. 1566.
ux. Agnes v. d. Thun.
Hans Egenolf,
geb. 1574,
† um 1603.
ux. Emilie
Christina
v. Buchholz
auf Helfenberg
†  1618,
evgl.
2. Anna Maria
v. Jarsdorf.
  Anna Marg.
m. G. Diepold
v. Gemmingen.
Sus. Regina,
ux. Joh. Dietrich
v. Rosenbach.

Joh. Hartmann
v. Rosenbach
B. in Würzburg.
v. Ellrichs-
hausen.

Anna
Dorothea
ux. Joh. Phil.
v. Weingarten,
† um 1629.
Joh. Heinrich,
kathol.
h. 1. Maria
Franziska
v. Welden.
2. Mar. Kath.
Schertel
v. Burtenbach,
We. Chr. Alb.
Hofers.
Joh. Franz,
† 1733.
ux. Benigna
v. Hallweil.
Franz Johann. Friedrich Wilhelm.

Philipp Anton,
† 1817.
Christ. Maria
v. Redwitz, † 1825.
   
  Hedwig,
† 1834.
Clemens. Karl.          Egolf.
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(Fortsetzung von S. 369.)

zur Gründung der wohlthätigen Anstalt angekauft und die Kinderrettungsanstalt 1843 13. Dez., die Schullehrerbildungsanstalt 1845 eröffnet, aber 10. Mai 1855 von Brand heimgesucht. Inspektoren: Gust. Schmoller 1845. H. G. Baumgärtner 1847–49. P. Fr. Th. Wurm 1849–54. Fr. Völter 1854–63. Dav. Greiner 1863–75. R. Remppis 1875.

Obwohl nicht Württemberg entstammend, verdient die Familie v. Knöringen bei ihrer Wichtigkeit für die Geschichte des Bezirks eine kurze genealogische Darstellung (s. S. 370). Ihre Stammburg und Erbbegräbnis ist in Unter-Knöringen bei Günzburg.


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