Beschwerdebrief des reformierten Pfarrers zu Marburg über das überhandnehmende Studium der reformierten Schullehrer
betr[eff] Das Studiren der Schullehrer in Marburg
Ad acta
Schulwesen in Marburg.[2]
- Herr Staatsrath[3]!
Es sind schon mehrere Lehrer an der hiesigen reformierten Schule angestellt gewesen, die, wie sich bald ergab, blos in der Absicht, die Kollegien besuchen und studieren zu können, diese Stelle annahmen. Die Gemeinde hatte Ursache unzufrieden damit zu seyn, da der Unterricht der Kinder als Nebensache angesehen wurde. Der gegenwärtige Schullehrer Zeiß hat es ebenso gehalten, hat sich seit seinem Hiersein häufig gegnedigt und ist nun im Begriff, sich zum Prediger Gehülfen, dessen es so gar nicht bedarff, ordinieren zu lassen.
Da dieser sein Schritt von dem Konsistorium genehmigt ward, so kommt es mir nicht zu, Etwas dagegen zu erinnern; allein hinzufügen darff ich doch, im Namen der Gemeinde, die Bitte, einen Lehrer anzustellen, der sich ganz seiner Schule widmet. Hochachtungsvoll
Marburg, den 2ten Jan[uar] 1812.
Pfarrer.
[3]
betr[eff] Das Studiren der Schullehrer in Marburg
Anmerkungen (Wikisource)[Bearbeiten]
- ↑ Unsichere Lesung. Beamter, der die Vorlage gezeichnet hat.
- ↑ Interner Ablagevermerk von anderer Hand mit vorangestelltem Haken als Erledigunsgzeichen.
- ↑ Baron Justus Christoph von Leist, Generaldirektor des öffentlichen Unterrichts. Vgl. Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Westphalen, 1811 - 1812, hier: S. 56.