C. H. Weisbach, Chemnitz, Maschinen-Fabrik, speziell für die Branchen der Appretur, Färberei, Bleicherei und Druckerei, ferner für Buchbinder-Kaliko- sowie für Wachstuch- und Ledertuch-Fabrikation

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Titel: C. H. Weisbach, Chemnitz, Maschinen-Fabrik, speziell für die Branchen der Appretur, Färberei, Bleicherei und Druckerei, ferner für Buchbinder-Kaliko- sowie für Wachstuch- und Ledertuch-Fabrikation
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aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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C. H. Weisbach, Chemnitz
Maschinen-Fabrik
speziell für die Branchen der Appretur, Färberei, Bleicherei und Druckerei, ferner für Buchbinder-Kaliko-, sowie für Wachstuch- und Ledertuch-Fabrikation.


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C. H. Weisbach, Chemnitz
Maschinen-Fabrik
speziell für die Branchen der Appretur, Färberei, Bleicherei und Druckerei
ferner für Buchbinder-Kaliko- sowie für Wachstuch- und Ledertuch-Fabrikation.

Zu den alten, unter bescheidensten Verhältnissen begründeten und aus sehr kleinen Anfängen zu einer gesunden, auf streng solider Basis beruhenden Blüte herangewachsenen Spezial­-Maschinenfabriken Sachsens und der Industriestadt Chemnitz gehört die bekannte Firma C. H. Weisbach.

Der noch heute, während diese Biographie im Druck erscheint, im hohen Greisenalter lebende Begründer des Hauses war Herr Carl Heinrich Weisbach, welcher nach harter Jugend, mit ersparten wenigen Hundert Thalern Betriebskapital im Jahre 1842 sich als Kupferschmiede-Meister etablierte.

Die aus diesem Handwerk sich ergebenden Berührungen mit der Chemnitzer Textil­-Industrie wurden die Veranlassung, mit dem Betriebe der Kupferschmiederei den Maschinenbau zu verbinden, zu welchem Zweck Herr Weisbach 1855 ein Grundstück an den damaligen Grenzen der Stadt erwarb und auf demselben den Anfang der jetzigen Fabrik erbaute.

Obgleich zu jener Zeit die meisten Maschinen für Appreturen, Bleichereien, Färbereien etc. aus England bezogen wurden und für diese Fabrikate noch eine besondere, schwer zu bekämpfende Vorliebe bestand, so gelang es Herrn Weisbach doch, seinen Erzeugnissen für diese Branchen durch praktische, zweckentsprechende Konstruktion und äußerst solide, gewissenhafte Ausführung in Material und Arbeit nach und nach Eingang zu verschaffen und die Fabrikation immer mehr auszudehnen, so daß bei seinem Rücktritt vom Geschäft gegen Ende des Jahres 1871 die Zahl seiner Arbeiter sich auf 30 Mann erhöht hatte.

Am 1. Januar 1872 übernahm der langjährige Mitarbeiter, Herr Ernst Römer, das Etablissement unter Beibehaltung der bisherigen Firma, während gleichzeitig Herr Paul Meißner, vorerst als Beamter, von Anfang April 1876 an aber als Teilhaber eintrat. –

Leider entriß ein zu früher Tod schon im Jahre 1885 Herrn Ernst Römer seiner nur dem Geschäft gewidmeten Thätigkeit, so daß nun die Oberleitung des ganzen Etablissements auf den Schultern des Herrn Meißner ruht.

Die jetzige Arbeiterzahl der Fabrik, welche sich einzig und allein mit dem eigentlichen Maschinenbau ihrer Spezial-Branchen, ohne Neben-Abteilungen für Gießerei, Kupfer- und [Ξ] Kesselschmiede etc. beschäftigt, beträgt durchschnittlich 150 Mann, also mindestens das Fünffache mehr als bei dem Ausscheiden Herrn Weisbachs 1871/72. –

Der Betrieb des Etablissements ist von jeher in streng durchgeführter Konsequenz auf die Konstruktion und den Bau der erfaßten und in Nachstehendem genannten Spezialitäten beschränkt worden, in richtiger Würdigung des Prinzips, daß zur Erzielung der höchstmöglichen Leistungsfähigkeit in erster Linie die Konzentration aller Kräfte und gesammelten Erfahrungen erforderlich ist.

Es befaßt sich die Fabrik nur mit der Herstellung sowohl einzelner Maschinen als auch kompletter Einrichtungen für folgende Veredelungs-Branchen der Webwaaren-Industrie.

„Appretur, Färberei, Bleicherei und Druckerei“,

außerdem aber auch noch für die verwandten Zweige der „Buchbinder-Kaliko-, sowie Wachstuch- und Ledertuch-Fabrikation.“

Als ganz besonders bevorzugte Spezialitäten, deren Pflege wohl zumeist den weit über die Grenzen Deutschlands hinaus sich erstreckenden guten Ruf des Etablissements mit begründet hat, sind hervorzuheben:

Rahm- (Spann-) und Trocken-Maschinen mit Luftheizung – und zwar: Ein-, Zwei-, Drei- und Vier-Etagen-System, mit Nadel- oder Kluppen-Kette, – mit Appretier- (Stärk-) Maschine kombiniert oder ohne die letztere; – Cylinder-Trocken-Maschinen, mit oder ohne Appretier- (Stärk-) Maschine; Appretier- (Stärk-) Maschinen, mit oder ohne Friktion; – Waaren-Kalander und zwar: Roll-Kalander; Kombinierte Roll- und Matt-Kalander; Kombinierte, Roll-Matt- und Friktions-Kalander; Roll- und Finish-Kalander; Naß- oder Wasser-Kalander; Gauffrier- oder Nerb-Kalander etc.

Die Maschinen der Firma C. H. Weisbach in Chemnitz sind über ganz Deutschland und Österreich, sowie über alle europäischen Industrie-Staaten verbreitet und ebenso in zahlreichen Exemplaren nach überseeischen Ländern exportiert worden; – die Fabrik ist stets ausreichend mit Aufträgen versehen. –

Die räumliche Ausdehnung des jetzigen Etablissements, obgleich im Laufe der Jahre durch Zukauf von Nachbargrundstücken und Vergrößerungs-Bauten fortwährend erweitert, dürfte bei dem stetigen Anwachsen der Produktion und des Umsatzes wohl in nicht ferner Zeit sich als unzureichend erweisen, so daß ein bedeutend größerer Neubau bereits projektiert ist. –

Die Firma hat alle Schwankungen des Geschäftsganges während der letzten 50 Jahre an sich vorüber gehen sehen und überdauert, in stetigem, rastlosem Vorwärtsstreben ihre Ehre darin suchend, in den von ihr gepflegten Spezialitäten das möglichst Vollkommene zu erreichen und ihrem Kundenkreise darzubieten; anerkannt wurden diese Bestrebungen der Leitung des Etablissements durch Verleihung ehrendster Auszeichnungen auf folgenden Ausstellungen:

Industrie-Ausstellung in Leipzig 1850, Industrie-Ausstellung in Chemnitz 1867, Welt-Ausstellung in Wien 1873, Wollen-Industrie-Ausstellung in Leipzig 1880, Industrie-Ausstellung in Barcelona 1887.

Die Firma C. H. Weisbach wird auch ferner mit dem Aufgebot aller ihr zur Verfügung stehenden Mittel und Kräfte bemüht bleiben, das erworbene, wohlverdiente Renommee zu erhalten, zu befestigen und immer weiter auszudehnen und den Wünschen und Anforderungen ihres aus­gedehnten Abnehmerkreises in jeder Beziehung gerecht zu werden.