Zum Inhalt springen

Chinesische Infanterie aus der südlichen Mandschurei

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Chinesische Infanterie aus der südlichen Mandschurei
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 37, S. 628
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1894
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: Ausrüstung und Zustand der chinesischen Armee
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[628] Chinesische Infanterie aus der südlichen Mandschurei. Von der einheitlichen Durchbildung der japanischen Armee ist die chinesische weit entfernt. In China bilden die Streitkräfte jeder Provinz je einen selbständigen Heeres[k]örper, so daß deren im ganzen 23 bestehen, je unter dem Befehl des betreffenden Gouverneurs. Den Gouverneuren stehen jedoch die Kommandeure der Mandschu-Truppen, die sogenannten „Bannergenerale“ selbständig gegenüber. Die „Mandschu“ oder die Soldaten „der acht Fahnen“ bilden den alten vielfach begünstigten Kriegerstand des Reiches in der Stärke von etwa 288000 Mann; hiervon kommen jedoch für einen Feldkrieg nur 90000 nach europäischem Muster, unter Mitwirkung europäischer, besonders auch deutscher Offiziere ausgebildete Mannschaften in Betracht. Alles in allem mag die chinesische Heeresmacht etwa auf 1 Million Soldaten sich belaufen, wovon jedoch nur etwa 387000 für einen Feldkrieg verwendbar erscheinen. Unsere Abbildung zeigt eine Abteilung chinesischer Infanterie aus der südlichen Mandschurei, und zwar von solchen Truppen, die zu den „gutausgebildeten“ gehören sollen. Eine Uniform im eigentlichen Sinne besitzen sie nicht, höchstens tragen sie gleichgefärbte Oberkleider. Nur für die Offiziere ist in neuerer Zeit eine Uniform vorgeschrieben worden, die, wie die der japanischen Offiziere, Aehnlichkeit mit der französischen hat. Die Bewaffnung ist keineswegs einheitlich, die verschiedensten Gewehrsysteme finden sich in den Händen dieser Krieger beieinander. Daß es unter diesen Umständen auch mit dem Munitionsersatz im Gefecht seinen gewaltigen Haken hat, läßt sich leicht begreifen. Alles in allem betrachtet, wird die chinesische Armee, trotz ihrer zahlenmäßigen Uebermacht, im freien Felde der japanischen gegenüber stets einen äußerst schweren Stand haben.

Chinesische Infanterie aus der südlichen Mandschurei.
Nach einer Photographie gezeichnet von A. Wald.