Das Lied vom Hornberg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Textdaten
<<< >>>
Autor: Johann Karl David Paul Reimold
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Das Lied vom Hornberg
Untertitel:
aus: Badisches Sagen-Buch II, S. 598–599
Herausgeber: August Schnezler
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Creuzbauer und Kasper
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Karlsruhe
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[598]
Das Lied vom Hornberg.

Hier wohnte Götz![1] Auf! singts im frohen Kreise!
Der edle teutsche Mann,
Der seiner Zeit des Heldensinnes Preise
Zu Haufen abgewann.

5
Hier schlug sein Herz für Recht und schlichte Sitte

In freier Brust empor;
Hier lieh der Held des Unterdrückten Bitte,
Der Wahrheit auch sein Ohr.

Hier zog er siegreich aus mit seinem Herzen

10
Und seiner Eisenhand;

Hier war ein Freund, – der stand in Lust und Schmerzen,
Gleich dieser Felsenwand.

Hier war’s, wo seine kühnen Löwen ruhten
Zu neuem Siegesgang!

15
Hier wälzte sich mit unsers Neckars Fluthen

Triumph und Hochgesang.

Hier war’s, wo Götz in wildumstürmten Tagen
Sich und die Treuen wog,
Dann aus der Nacht, drin schwache Seelen zogen,

20
Auf, wie der Falke, flog.


Hier trank der Knecht, der an des Führers Seite
Das Schwert erklingen ließ;
Hier hob den Feind die Großmuth und die Freude
Tief aus dem Burgverließ. –

25
So laßt denn hoch den goldnen Becher wandeln,

Gefüllt mit Neckarwein!
Es gilt, wie Götz als Biedermann zu handeln,
Und treu und wahr zu seyn;

Gleich ihm der Welt die große Schuld zu zahlen

30
Der alten Redlichkeit;

In Stürmen fest zu stehn, wie in den Strahlen
Der holden Frühlingszeit.

[599]

Es gilt, ein unvergänglich Maal den Ahnen
Im Herzen zu erbau’n,

35
Es gilt, es gilt, der Vorzeit ernste Manen

In Herrlichkeit zu schau’n.

Nichts soll den Glanz, in dem sie leuchten, mindern;
Erlöschen soll er nie.
Und glühend ruf’ der Vater seinen Kindern:

40
Schaut hin, und seyd wie sie!
D. P. Reimold.

Im Jahr 1516 kaufte Götz von Berlichingen die Burg Hornberg von dem Ritter Conz Schott von Schottenstein. Dort schrieb er am Abend seines Lebens seine Selbstbiographie und legte dann sein müdes Haupt zur ewigen Ruhe nieder. Noch wird sein Harnisch auf der Burg aufbewahrt.

(S. Gottschalk’s „Ritterburgen etc.“ S. 74 u 75.)

  1. von Berlichingen.