Das Mädchen aus der Fremde

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Friedrich Schiller
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Das Mädchen aus der Fremde
Untertitel:
aus: Friedrich Schiller:
Musen-Almanach für das Jahr 1797, S. 17–18
Herausgeber: Friedrich Schiller
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1797
Verlag: J. G. Cotta
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Tübingen
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: HAAB Weimar = Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[17]
Das Mädchen

aus der Fremde.


In einem Thal bey armen Hirten
     Erschien mit jedem jungen Jahr,
Sobald die ersten Lerchen schwirrten,
     Ein Mädchen, schön und wunderbar.

5
Sie war nicht in dem Thal gebohren,

     Man wußte nicht, woher sie kam,
Und schnell war ihre Spur verloren,
     Sobald das Mädchen Abschied nahm.

[18]

Beseligend war ihre Nähe

10
     Und alle Herzen wurden weit,

Doch eine Würde, eine Höhe
     Entfernte die Vertraulichkeit.

Sie brachte Blumen mit und Früchte,
     Gereift auf einer andern Flur,

15
In einem andern Sonnenlichte,

     In einer glücklichern Natur.

Und theilte jedem eine Gabe,
     Dem Früchte, jenem Blumen aus,
Der Jüngling und der Greis am Stabe,

20
     Ein jeder gieng beschenkt nach Haus.


Willkommen waren alle Gäste,
     Doch nahte sich ein liebend Paar,
Dem reichte sie der Gaben beste,
     Der Blumen allerschönste dar.

Schiller.