Der Ameisenkalender ist da!

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Textdaten
Autor: Rudolf Lavant
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Titel: Der Ameisenkalender ist da!
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Herausgeber: Königlich Sächsischer Ameisen-Kalender
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Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Friedrich Geissler (E. Trachbrodt)
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Erscheinungsort: Leipzig
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Der Kalender besaß keine Paginierung
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Der Ameisenkalender ist da!

     Wemmer zu Johanne jetzd,
— Selwer schon forher, uff Ehre! —
Sich in eene Gneibe setzt,
Gomm' nadirlich Golbordehre.

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     Un was reichense der dar,

De beredten Bildungsschbender?
Eegal schon uffs nächste Jahr
So ä Schdicker zwelf Galender!

     Nee, weeß Gnebbchen, 's is zu blau!

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Wie ich mer ämal een globbe

Meende nachens meine Frau:
„Biste denn verrickd in Gobbe?

     Draußen hastes Gorn noch schdehn . . .
Un das genndste selwer wissen,

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Wemmer uff Mardini gehn,

Hamm'n de Ginder halb zerrissen."

     Beinah worde Mahle schlecht,
Lose Reden gab's de Fille.
Awwer haddese nich Rechd?

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Darum schwieg ich liewer schdille.


     So was gab's doch friher nich,
Un mer warden bis Weihnachden,
Bis de Schnee lag, sicherlich,
Ehr mer een mid heeme brachten.

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     Gehds so fort, denn werd's noch so,

Daß an erschten Januare
Eener gommd un sagd: „Ach wo?!
Hier is der fon nächsten Jahre!"

     Na, ich denke, mid der Zeid

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Werd ooch das sich wieder legen;

Wer am mehrschden drahscht und schreid,
Wärd zuerschd ooch lahm dergegen.

     Wir fon alden Schrod un Gorn,
Lassen uns nich erre machen;

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Ernstes wie fon jeher forn

Un hernachens was zu lachen!

     Nich zu dief un nich zu hoch
Hat der „Griene"[1] schdehds geschrieben,
Un drum, denk ich, werd ihm ooch

40
Unverbrichlich drei[2] geblieben.


     Mahle hat das ooch erfaßt
Un so schbrichd se denn zuweilen:
„Andohn, halde was de hast!
Laß der nich den Gobb vergeilen!"

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     Wie ä frischen Blumenschdrauß

Mer begrießd mid froher Miene,
Gommd gee andrer mer ins Haus
Als der alde gude „Griene“.

                                                       R.L.


  1. Die Titelseite des Kalenders war Grün
  2. Unverbrüchliche Treue