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Der Ex-Lebendige

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Heinrich Heine
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Titel: Der Ex-Lebendige
Untertitel:
aus: Romanzero. Zweites Buch. Lamentationen.
Seite 142–143
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1851
Verlag: Hoffmann und Campe
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Hamburg
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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[142]

 Der Ex-Lebendige.

Brutus, wo ist dein Cassius,
Der Wächter, der nächtliche Rufer,
Der einst mit dir, im Seelenerguß
Gewandelt am Seine-Ufer?

5
Ihr schautet manchmal in die Höh’,

Wo die dunklen Wolken jagen –
Viel dunklere Wolke war die Idee,
Die Ihr im Herzen getragen.

Brutus, wo ist dein Cassius?

10
Er denkt nicht mehr an’s Morden!

Es heißt er sei am Neckarfluß
Tyrannenvorleser geworden.

Doch Brutus erwiedert: du bist ein Thor,
Kurzsichtig wie alle Poeten –

15
Mein Cassius liest dem Tyrannen vor,

Jedoch um ihn zu tödten.

[143]
Er liest ihm Gedichte von Matzerath –

Ein Dolch ist jede Zeile!
Der arme Tyrann, früh oder spat,

20
Stirbt er vor Langeweile.