Der Schatz in der Mönchskirche zu Budissin (Gräve)

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Autor: Heinrich Gottlob Gräve
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Titel: Der Schatz in der Mönchskirche zu Budissin
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aus: Volkssagen und volksthümliche Denkmale der Lausitz, S. 112–113
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: F. A. Reichel
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Erscheinungsort: Bautzen
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Quelle: MDZ München, Commons
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XLIV. Der Schatz in der Mönchskirche zu Budissin.

In der am 1. August 1401 durch Flammen zerstörten Mönchs- (Franziskaner-) kirche; soll man zu gewissen Zeiten einen Schatz – welcher nicht unbedeutend seyn kann und den sich noch irgend ein Glücklicher einmal aneignen wird – erblicken.

Abends in der Mitternachtsstunde des St. Michaelistages soll – jedoch nicht alle Jahre – auf den Fensterbrüstungen dieser Kirche, welche auf die große Brüdergasse [113] die Aussicht haben, jener Schatz sichtbar werden. Es besteht selbiger in zwei goldenen Kelchen, einer goldenen Patene, sechs silbernen Leuchtern, zwei goldenen Ciborien und einem zwei Ellen hohen, silbernen, stark vergoldeten Kruzifix. Nur derjenige, welcher sich in seinem Leben keiner Sünde theilhaftig gemacht hat, soll ihn zu heben vermögen, dem Tolldreusten aber, welcher sich, wie jener Pharisäer, rein von Fehlern wähnt und seine frevelnde Hand darnach ausstreckt, soll dieses Wagniß den Untergang bereiten. Man will dieser Kostbarkeiten Ausstellung nur dreimal bemerkt haben, zum Erstenmale bei der Geburt August II., Königs von Polen und Kurfürsts zu Sachsen, das Anderemal am Tage seines Todes und zum Letztenmale vor Ausbruch des siebenjährigen Krieges; allein Niemanden soll – weil die Bedingung zu schwer ist, darnach gelüstet haben.