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Der Teufel auf dem Tanzboden

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Textdaten
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Autor: Jodocus Donatus Hubertus Temme
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Titel: Der Teufel auf dem Tanzboden
Untertitel:
aus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. S. 312-313
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1840
Verlag: Nicolaische Buchhandlung
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Erscheinungsort: Berlin
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[312]
265. Der Teufel auf dem Tanzboden[1].

Es hatte sich seit langen Zeiten der Teufel in leibhafter Gestalt auf der Erde nicht wieder sehen lassen; die Leute sagen, weil er desto mehr unter anderen Gestalten umhergehe. Vor einigen Tagen hat man ihn aber doch wieder einmal ordentlich als Teufel erblickt. Es war nämlich vor einigen Wochen, im März des Jahres 1839, als ein Bauernmädchen, die des Morgens zum heiligen Abendmahle gewesen war, desselbigen Abends auf einen Tanzboden in der Nähe von Stralsund ging, und dort anfing zu tanzen, ohne der heiligen Handlung vom Morgen her noch eingedenk zu seyn. Da kam auf einmal ein Fremder zu ihr, der sie zum Tanz aufforderte, und wie [313] sie dem zusagte und mit ihm tanzte, da konnte sie nicht wieder zum Aufhören kommen; denn der Fremde riß sie mit sich herum, daß ihr das Hören und Sehen verging, und ihr zuletzt das Blut aus Mund und Nase stürzte. Die Musikanten am Spieltische hatten schon lange bemerkt, daß es mit dem unheimlichen Tänzer nicht richtig sey, denn sie sahen deutlich den Pferdefuß, mit dem er herumsprang. Aber sie wagten vor Angst nichts zu sagen. Als jedoch das Mädchen am Ende todt hinfiel, und nun auf einmal der Tänzer ohne alle Spur verschwunden war, da erkannten Alle, daß sie den Teufel, der sich sein Opfer geholt, einmal wieder in seiner leibhaften Gestalt mit dem Pferdefuße gesehen hatten.

Vgl. Stralsunder Sundine v. 3. April 1839.

  1. Geschrieben im April 1839.