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Der Zwerg bei Hörnitz

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Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Der Zwerg bei Hörnitz
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. S. 250
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Erscheinungsort: Dresden
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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843) Der Zwerg bei Hörnitz[1].

Unweit der Stadt Zittau beim Dorfe Hörnitz liegt ein von Porphyrschieferstücken wild zusammengeworfener mittelmäßig hoher Berg, von welchem man sich folgende Sage erzählt. In der Geisterstunde vom 14. bis 15. Januar d. i. in der Nacht vor St. Vitus, entsteigt diesem bemoosten Felsen unter Donner und Blitz ein äußerst ungestalteter Zwerg mit dickem Kopfe, rothen Triefaugen, Säbelbeinen und zwei gewaltigen Höckern auf dem Rücken, welcher in der linken Hand einen mit Edelsteinen reich besetzten goldenen Becher, in der rechten aber einen großen Erdmolch hält, und wo denn, im Falle er ihn in den Kelch taucht und aus demselben eine blaue Flamme entsteigt, die Umgegend Brandunglück trifft; wenn hingegen selbigem Blut entquillt, so ereignet sich in der Gegend eine Mordthat. Der Zwerg dreht übrigens den Kopf bald auf diese, bald auf jene Seite, öffnet den Mund, als wenn er sprechen wolle, stampft mehrere Male mit dem Fuße auf einen gewissen Fleck des Berges, und verschwindet mit einem Seufzer unter Donner und Blitz beim ersten Hahnenrufe. Er kann, da er warnt und Niemandem je geschadet hat, nicht bösartig sein, scheint jedoch wohl etwas geiziger Natur zu sein, indem noch nie bekannt geworden ist, daß er Jemandem etwas geschenkt habe.


  1. Willkomm, Sagen a. d. Oberlausitz Bd. I. S. 27 sq. erzählt die Sage ganz anders.