Des alten gemüthlichen Dorfbabiers letztes und schönstes Büchlein

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Titel: Des alten gemüthlichen Dorfbabiers letztes und schönstes Büchlein
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aus: Die Gartenlaube, Heft 22, S. 352
Herausgeber: Ernst Keil
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1865
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[352] Des alten gemüthlichen Dorfbarbiers letztes und schönstes Büchlein ist unbestritten sein Erinnerungsbüchlein, das er in Folge seines Rücktritts als Dorfbarbier, unter dem Titel: „Die Familie des Generals von Pulverrauch oder ein Flüchtling auf dem Lande, herausgegeben von Ferdinand Stolle,“ seiner neunzehnjärigen getreuen Kundschaft übergeben hat. Dr. Feodor Wehl in der sächsichen constitutionellen Zeitung sagt darüber: „Der Verfasser schreibt wie mit dem Pinsel des Malers. Das Grün der Birken, der Wiesen, das Blau des Himmels, die lachende Buntheit der Baumblüthe, der blitzende Sonnenschein, der dämmernde Mondstrahl, die tausend Blümchen im Gras – das Alles hat Stolle reizend über seine Erzählung auszubreiten verstanden. Sie ist wirklich wie ein Frühlingsgedicht, wie ein blühendes Eden, in welches das deutsche Gemüth und der deutsche Humor eine köstliche Landpartie unternehmen. – Wahrlich es muß Jedem wohl werden um’s Herz, der dieses Buch liest. Es ist ein echt deutsches Buch, ein Buch, das alle Mißklänge des Lebens harmonisch austönen macht. Wenn man es liest, ist es einem, als läge man draußen im Freien im Grase und höre die Bienen summen, die Lerchen jubeln, die Blätter wehen, die Quellen rauschen, kurz als läse man den Frühling selbst.“

Das Dresdner Journal äußert sich unter Anderm: „Zu besonderem Danke ist aber der Lehrerstand dem Verfasser verpflichtet, denn in dem Lehrer Reinhold ist das Leben und Wirken eines berufsfreudigen Schulmannes so würdig und anziehend geschildert, daß gewiß in den Kreisen, die sich sonst um die fortgeschrittene Pädagogik nicht kümmern, geläuterte Ansichten über die Bedeutung der Volksschule Raum gewinnen werden. Ungemein ergreifend ist ein Lehrergreis geschildert. An ihm kann man wahrnehmen, daß der Umgang mit Kindern dem Leben noch Frühlingsduft im Alter und dem Sinne eine kindliche Einfalt giebt. Der gesunde und kernhafte Humor erhöht den Werth des Buches gar wesentlich, und eine Figur wie z. B. die des Schneidermeisters Wetz darf man sicher zu den Prachtexemplaren deutscher Novellistik auf komischem Gebiete zählen. In Summa führt Stolle’s Dichtung von Neuem den Beweis, wie über allem poetischen Leben zugleich ein sittliches stehen soll, und so möge denn dieses Erinnerungsbüchlein, in dem Ernst und Scherz erquicklich Hand in Hand gehen, allseitig verdiente Beachtung finden.“