Die Entstehung des Jagdschlosses Grillenburg

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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Die Entstehung des Jagdschlosses Grillenburg
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. S. 266-267
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Quelle: Google-USA* und Commons
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[266]
292) Die Entstehung des Jagdschlosses Grillenburg.

Im Tharander Walde liegt das alte Jagdschloß Grillenburg, welches vom Churfürsten August im Jahre 1558 erbaut ward. Im Tafelzimmer desselben standen folgende Reime, welche über diesen demselben vom Churfürsten beigelegten Namen Aufschluß geben, und hier vollständig – gewöhnlich liest man sie nur im Auszuge – also lauten:

Meines lieben Bruders kläglich End’,
Der schwere Eingang zum Regiment,
Groß Widerwärtigkeit und Gefahr
Mir schwere Sorg und Müh gebahr.
Zu vertreiben die Phantasey
Fing ich an dies neu Gebäu,
Die Grillenburg ich’s davon nennt’,
In einem Jahr ward’s gar vollend’t.

Ich bin genannt die Grillenburg,
Darauf geschieht gar mancher Schlurg,
Gedanken und schwere Phantasey
Legt man auf diesem Hause bei.

[267]

Mit Jagen, Fahen, Hirsch und Schwein
Vertreibt man hier die Zeit allein,
Wer nun hat Grillen und Mucke,
Der laß sie hinter sich zurucke.[1]

Zuvor ist hier nur Holz gewachsen,
Da baut’ Herzog August zu Sachsen
In einem Jahr dies Jagdhaus behend,
Welches er selbst die Grillenburg nennt’.
Von wegen schwerer Sorg und Gedanken.
Die ihm oblagen und bedrangten,
Und richtet’s an zur Lust und Freud’
D’rum wird man hier der Grillen queit.


  1. Bis hierher scheint das Sprüchlein von Churfürst August selbst zu sein, die folgenden Verse sind offenbar von einem spätern Verfasser.