Die Kammgarn- und Vigognespinnerei, sowie Manufaktur wollener und halbwoll. Modewaaren der Gebrüder Tröltzsch im Göltzschthal bei Mylau

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Titel: Die Kammgarn- und Vigognespinnerei, sowie Manufaktur wollener und halbwoll. Modewaaren der Gebrüder Tröltzsch im Göltzschthal bei Mylau
Untertitel:
aus: Album der Sächsischen Industrie Band 2, in: Album der Sächsischen Industrie. Band 2, Seite 23
Herausgeber: Louis Oeser
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Louis Oeser
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Erscheinungsort: Neusalza
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Etablissement von Gebrüder Tröltzsch im Göltzschthal bei Mylau.

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Die Kammgarn- und Vigognespinnerei, sowie Manufaktur wollener und halbwoll. Modewaaren der Gebrüder Tröltzsch im Göltzschthal bei Mylau.


In einem der romantischsten Theile des Göltzschthales, dicht an der berühmten Göltzschthalbrücke, eine Viertelstunde von dem Städtchen Mylau, eine kleine halbe Stunde von Netzschkau und drei Viertelstunden von Reichenbach entfernt, liegen an dem Ufer der hier sich zwischen waldigen und felsigen Bergen hinwindenden Göltzsch die freundlichen Gebäude des Etablissements von Gebrüder Tröltzsch in anmuthiger, romantischer Umgebung.

Der Gebäudecomplex besteht aus

einem großen Fabrikgebäude, enthaltend die Kammgarn- und Vigognespinnerei;
einem Wohngebäude, in welchem gleichzeitig ein Modewaarenfabrikgeschäft unter der Firma C. Tröltzsch junior betrieben wird;
einem zweiten Wohngebäude, zur Wohnung für die Werkmeister;
einem Färbereigebäude, zum Färben der Baum- und Schaafwolle;
einem Trockenhaus und
zwei Schuppen.

Ein Garten, ein Wiesengrundstück u.s.w. gehören noch dazu.

Als Branchen umfaßt das Etablissement

die Fabrikation von Kammgarnen, von denen namentlich die feineren als die Haupterzeugnisse zu betrachten sind;
die Fabrikation von Vigognegarnen, und
das Manufakturfabrikgeschäft von wollenen und halbwollenen Modestoffen, welches jedoch nicht im geschlossenen Etablissement betrieben wird.

Die hier gesponnenen Garne finden ihren Absatz sämmtlich in der Umgegend; die Modewaaren jedoch in den verschiedenen Zollvereinsstaaten und zwar zum Theil auf den Leipziger Messen.

Das Etablissement besitzt fünfzehn Feinspinnmaschinen, wovon eilf Kammgarn- und vier Streichgarnmaschinen, zusammen mit 3100 Spindeln, sämmtlich durch Wasserkraft betrieben.

In dem geschlossenen Etablissement sind fortwährend sechzig bis fünfundsechzig Leute beschäftigt, wovon zwei Comptoiristen, zwei Werkmeister und sechzig Fabrikarbeiter. Das Manufacturwaarenfabrikgeschäft beschäftigt noch eine Anzahl Hände in der Umgegend.

In Reichenbach unterhält die Firma ein Verkaufsetablissement.

Der gegenwärtige Besitzer des Etablissements ist Herr Carl Gottlob Tröltzsch.

Das Etablissement wurde von den Herren Carl Gottlob Tröltzsch und Christian Gottlieb Tröltzsch unter der Firma Gebrüder Tröltzsch gegründet, welche Firma auch dann von dem jetzigen Besitzer beibehalten wurde, als sein Associe ausschied. Das Grundstück, auf welchem sich gegenwärtig die Gebäude des Etablissements befinden, wurde mit der sich damals darauf befindenden Cementmühle von dem jetzigen Inhaber im Jahre 1852 von der königlichen Eisenbahndirektion erkauft und zur Anlegung der Kammgarnspinnerei benutzt; später wurde jedoch der Parterresaal des Spinnereigebäudes an den Herrn C. F. Eckhardt in Reichenbach verpachtet, der statt der zeitherigen Streichgarnspinnerei Vigognespinnerei daselbst einrichtete, wodurch es nöthig wurde, auch ein Färbereigebäude, sowie Trockenhaus zu erbauen.