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Die Livingstons Abkommen eines mecklenburgischen Adelsgeschlechts

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Textdaten
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Autor: C. Sp.
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Titel: Die Livingstons Abkommen eines mecklenburgischen Adelsgeschlechts
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 30, S. 480
Herausgeber: Ernst Keil
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1869
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[480] Die Livingstons, Abkommen eines mecklenburgischen Adelsgeschlechts. Jeder Gebildete kennt die berühmten englischen Afrika-Reisenden David und Charles Livingston. Dem Geschichtskundigen und Nationalökonomen sind die amerikanischen Staatsmänner Robert und Eduard Livingston nicht minder bekannt, die nachweislich aus dem alten schottischen Geschlecht dieses Namens stammen, von dem ein Zweig im siebenzehnten Jahrhundert auswanderte und sich am Hudson ansiedelte. Das gesammte Geschlecht der Livingston stammt nun aber aus obotritischem Adelsblut. Eginhard, der bekannte Geheimschreiber und Historiograph Karl’s des Großen, Gemahl seiner Tochter Emma, erzählt nämlich in seiner „Vita Caroli magni“ und nach Eginhard Albertus Krantz (1482 Rector der Universität Rostock) in: „Vandalia“ (Frankfurt 1575), daß unter den Obotriten und Mecklenburgern, die der Kaiser nach England, Frankreich und Italien entsendete, auch ein vornehmer Kriegsoberster, des Namens Linstow, gewesen sei, der sich mit seiner Legion habe nach England begeben müssen. Dieser Kriegsoberste Kaiser Karl’s, der obotritische Edle Linstow, nun ist der Stammvater des Geschlechts Livingston, das noch heute in England und Schottland zu den ältesten Adelsfamilien zählt und mit dem in Mecklenburg zur Stunde noch blühenden Adelsgeschlecht Linstow (das Stammgut Linstow liegt im ritterschaftlichen Amte Lübz in Mecklenburg-Schwerin) das gleiche Wappen führt.

Ein Livingston, der unter der Regierung Ferdinand’s des Dritten englischer Gesandter am Kaiserhofe zu Wien war, kam expreß nach Mecklenburg, die Linstows aufzusuchen und als seine Blutsfreunde zu begrüßen, indem er bei dieser Gelegenheit ausdrücklich erklärte, und zwar nach einer vorliegenden handschriftlichen Nachricht aus jener Zeit, daß alle Livingstons, die englischen sowohl wie die schottischen, jenen obotritischen Edlen, Linstow, Kriegsobersten Kaiser Karl’s des Großen, als ihren Ahnherrn erkennten und ihren Stammbaum diplomatisch nachweisbar auf diesen zurückzuführen vermöchten. Die schottischen Livingstons sollen ihrer Titel verlustig geworden sein wegen ihrer Anhänglichkeit an die Stuarts, doch existirte noch zu Anfang dieses Jahrhunderts ein Livingston als Carl von Newburgh, Lord von Kenmare.

C. Sp.