Zum Inhalt springen

Die Noth in Tirol

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Noth in Tirol
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 43, S. 720
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1878
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[720] Die Noth in Tirol! In Nr. 38 der „Gartenlaube“ brachten wir eine Schilderung des grausigen Unglücks, welches durch Bergstürze und Ueberschwemmungen über verschiedene Gegenden Tirols, vor Allem aber über das schöne Tauferer Thal, hereingebrochen ist. Wir knüpften an jenen Aufsatz die Bitte um milde Gaben für die so plötzlich verarmten Opfer jener Naturereignisse. Die Nachrichten, die uns seitdem aus dem Tauferer Thal zugegangen sind, bestätigen nur, wie unmittelbar dringend der dortigen, ohnehin überaus armen Bevölkerung die Hülfe guter wohlthätiger Menschen Noth thut. Rührend sind die Berichte, welche wir durch Herrn Dr. Deimer, den Arzt in Taufers-Sand, empfingen. Die übermenschlichsten Anstrengungen gehörten dazu, um die ganz oder theilweise verschütteten Häuser wieder zugänglich zu machen. „Krankheiten und Hungersnoth stehen zu erwarten und vermehren noch unsere Sorgen. Wie dies Alles enden wird, ist gar nicht abzusehen“ – so schließt einer jener Berichte.

Wo vielleicht Industrie oder ergiebiger Ackerbau Gelegenheit bieten, erlittene Verluste im Laufe der Zeit wieder auszugleichen, da wird die Noth weit weniger schwer empfunden, als in jenen Gegenden, deren Bewohner auch in sogenannten guten Jahren die Lebensbedürfnisse nur mit Anstrengung aller Kräfte zu erringen vermögen. Jetzt aber, wo Jahre lang alle Kräfte aufgeboten werden müssen, um nur erst wieder dem kargen Boden seinen ehemaligen bescheidenen Ertrag abzugewinnen, bedürfen jene Armen dringend der Unterstützung wohlthätiger Menschen, und aus diesem Grunde bitten wir unsere freundlichen Leser in der Nähe und der Ferne wiederholt recht herzlich, ihr Scherflein zur Linderung der Noth der Verunglückten uns zukommen zu lassen.

D. Red.