Die Tropfsteinhöhlen zu Wolmsdorf

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Titel: Die Tropfsteinhöhlen zu Wolmsdorf
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 37, S. 664
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1886
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
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[664] Die Tropfsteinhöhlen zu Wolmsdorf. In der zu Schlesien gehörigen, an Naturschönheiten reichen Grafschaft Glatz liegt in der Nähe des Badeortes Landeck das kleine Dörfchen Wolmsdorf. Noch vor Jahresfrist war der Ort nicht weit über seine Nachbargrenzen hinaus bekannt. Da wurden vorigen Herbst dort ausgedehnte Tropfsteinhöhlen entdeckt, welche während des Winters dem Publikum durch Herstellung eines neuen Einganges, durch Ebnung des Bodens, Anlegung von Treppen über entgegenstarrende Felsen bequem zugänglich gemacht wurden, und nun wird Wolmsdorf bereits von Touristen aus Nah und Fern besucht. Die Höhlen befinden sich in dem dortigen sogenannten Kalkberge und wurden bei Anlegung eines Marmorbruches entdeckt. Durch einen 15 Meter langen Gang gelangt man in die erste 47 Meter lange, 6 bis 8 Meter breite und gegen 2 Meter hohe Höhle, worin sich zur Seite ein Wasserbehälter von beträchtlicher Tiefe und mehreren Metern Ausdehnung befindet. Decke und Wände erscheinen mit Tropfsteingebilden, die bald schneeigem Flaum, bald Lämmerfellen oder Fichtenzapfen gleichen, überkleidet. Die anstoßende zweite und zugleich schönste Höhle, genannt der Kaisersaal, ist 27 Meter lang, 6 Meter breit und 7 Meter hoch. Tropfsteine von der Gestalt eines Elefanten- und Schweinsohres, einer Kuhwamme etc, sowie zahlreiche oft fußstarke Stalagmiten finden sich hier vor. Die sich anschließende dritte große Höhle, der Dom, hat eine Lauge von 15 Meter, eine Breite von 10 Meter und eine Höhe von 5 Meter. Hier befinden sich Tropfsteine in der Form meterhoher mächtiger Pilze. Die letzte Abtheilung hat eine Ausdehnung von 80 Meter Länge, bei 3 Meter Breite und 2 Meter Höhe. Zahlreiche interessante Tropfsteingebilde, Stalaktiten und Stalagmiten, oft von bedeutender Größe, sind hier zu sehen. Im Ganzen sind vier große und vier kleine Höhlen vorhanden, welche eine Ausdehnung von ungefähr 200 Meter haben und durch 40 Lampen erleuchtet werden. n.