Die neuen Denkmäler auf den Schlachtfeldern des Reichslands
[867] Die neuen Denkmäler auf den Schlachtfeldern des Reichslands. (Mit Abbildungen.) Ziemlich kurz hintereinander sind in diesem Sommer auf den berühmten Schlachtfeldern bei Metz und bei Wörth neue Kriegerdenkmäler enthüllt worden, die an hervorragende deutsche Waffenthaten gemahnen. Das eine ist dem Andenken an die Tapferen gewidmet worden, welche vom preußischen 1. Garderegiment z. F. bei St. Privat-la-Montagne in der gewaltigen Entscheidungsschlacht am 18. August 1870 fielen. Auf einem Unterbau von hellbraunen Sandsteinblöcken, der ziemlich 7 m hoch ist, erhebt sich die 5 m messende Bronzestatue des Erzengels Michael, der, wie nach vollendetem Tagewerk, die Hände auf den Knauf des Schwertes stützt, während der Blick friedlich ins Weite sich richtet. Die Vorderseite des Sockels zeigt zwischen Eichen- und Lorbeerranken die Inschrift: „Den braven unvergeßlichen Kameraden – Wilhelm II und sein 1. Garderegiment z. F.“ Die Rückseite meldet: „Das Regiment verlor seinen Kommandeur, 35 Offiziere, 104 Unteroffiziere, 982 Grenadiere und Füsiliere.“ Das Denkmal ist nach einem Entwurf Kaiser Wilhelms II, der auch bei der Enthüllungsfeier am 18. August die Weiherede hielt, von Walter Schott in Berlin modelliert worden. Zwölf Tage vorher hatte das Schlachtfeld von Wörth einen neuen bedeutsamen künstlerischen Schmuck erhalten. Das hier bei dem Dorfe Morsbronn errichtete Denkmal gilt dem Gedächtnis der Braven vom 2. Thüringischen Infanterieregiment Nr. 32, die hier vor 29 Jahren, am 6. August, den furchtbaren Angriff überlegener französischer Reitermassen aushielten und abwiesen. Hier sind sechzehn gewaltige Granitblöcke nach einem Entwurf des Herzogs Georg II von Sachsen-Meiningen, des Chefs des Regiments, in künstlicher Wildheit zu dem Unterbau zusammengetürmt; jeder einzelne trägt als Inschrift den Namen einer der von dem Regimente siegreich geschlagenen Schlachten. Auf der felsigen Höhe thront ein riesiger Adler mit ausgebreiteten Schwingen in kampfbereiter Stellung. Das schöne Denkmal ist von Professor Eberlein in Berlin geschaffen.