Die sociale und politische Stellung der Deutschen in den Vereinigten Staaten:Seite 28

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wie auf dem Kapitol zu Washington, auf der Börse wie im gewöhnlichen Verkehr betrieben wurde. Grant, welcher seine Erwählung mehr auf Grund seiner Kriegsthaten als durch die republikanische Partei erlangt zu haben glaubte und dazu ein gewisses Recht hatte, war in seiner Amtsfüh­rung nahezu unabhängig von seiner Partei, und das Regi­ment im Weissen Hause artete zuletzt zu einem rein persön­lichen aus, dem um so schwieriger Widerstand zu leisten war, als durch die vollständige Neuschaffung eines Bundessteuer­systems, sowie durch den gefährlichen Einfluss, welchen der Finanzminister auf den Geld- und Goldmarkt ausübte, die Macht des „Königs im Frack“ (wie der auf Abschaffung des Präsidentenamts dringende Heinzen den ersten Beamten der Vereinigten Staaten nennt) über alle früheren Verhältnisse hinausgewachsen war. Dazu kam noch ein Zweites: Die re­publikanische Partei, d. h. die aus der Politik jetzt ein reines Geschäft machenden Führer derselben, brauchten Grant, um sich selbst im Sattel zu behaupten, und um eventuell sich die Nachfolge im Weissen Hause zu sichern. Wer also gegen Grant und seine bösen Partner auftrat, musste sich gefasst machen, als Feind oder Verräther an der republika­nischen Partei denuncirt und in die äusserste Finsterniss hinausgestossen zu werden. Dies passirte denn auch bald genug den beiden hervorragenden Bundessenatoren Charles Sumner und Carl Schurz, als sie im Dezember 1870 ihre wuchtigen Angriffe wegen des schmählichen Dominica-handels gegen den Präsidenten schleuderten. Sumner wurde im März 1871 auf Veranlassung Grant’s von der servilen republikanischen Mehrheit des Senats seines Vorsitzes im Ausschuss der auswärtigen Angelegenheiten beraubt und der