Diskussion:Adolf Bekk

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Nachrufe[Bearbeiten]

„Bekk, Adolf, Dr. phil., k. k. Schulrat, * 16. Juni 1830 in Baden bei Wien, + 13. September 1906 in Bad Gastein. — B., seit seinem zweiten Lebensjahre des Vaters beraubt, verlebte eine trübe Jugendzeit. In einer geistlichen Erziehungsanstalt in Wien untergebracht, mußte er freudlos die Jahre des Gymnasialstudiums hinbringen. Die Universität besuchte er zuerst in Leipzig, um Medizin zu studieren. Er ging aber bald zum Studium der Philosophie und Literatur über, das er in Wien, München, Jena und Graz fortsetzte. Eine akademische Professur war ihm in Aussicht gestellt worden, aber seine darauf gerichteten Hoffnungen erwiesen sich als eitel. Da beschloß er 1864 das Lehrfach zu ergreifen. Er holte die nötigen Examina nach, wurde an verschiedenen Realschulen und Gymnasien verwendet und kam 1870 als Hauptlehrer an die Lehrerbildungsanstalt nach Salzburg. 1871 wurde er bereits deren Direktor. 1879 erhielt er den Titel eines k. k. Schulrates. Größeren Kreisen hat sich B. durch seine schriftstellerische Tätigkeit bekannt gemacht. Vor allem trat er als Literarhistoriker hervor. Über Shakespeare schrieb er drei selbständig veröffentlichte Arbeiten, darunter eine kleine Biographie (1864). Auch als Shakespeare-Übersetzer versuchte er sich. Unter dem Titel »Die Griechen vor Troja« gab er eine sehr anerkennenswerte metrische Übertragung von »Troilus und Cressida« heraus (1860). Selbständige Dichtungen bot er in dem Gedichtband »Ranken« (1863. 3. Aufl. 1904). Die Gedichte, in der Form meist glücklich, zeichnen sich durch Gemütstiefe, schwungvolle Begeisterung und gesunde, edle Männlichkeit aus. Einen zweiten Band mit dem Titel »Wohin« ließ er 1882 folgen; verschiedene Gelegenheitsdichtungen gingen neben her. Eine Sammlung vaterländischer Dichtungen gab er im Jahre 1898 heraus; er benannte sie »Das ist mein Österreich«. Einige Veröffentlichungen zeigen ihn auch auf dem Gebiete des Historikers bewandert. Aufsätze in Zeitschriften schrieb B. in reicher Zahl. Die gebildeten Kreise Salzburgs, den Hof des dort residierenden Großherzogs von Toskana mit eingeschlossen, verdankten dem Wissen B.s viel. Ein Führer des geistigen Lebens in Salzburg ist mit B. dahingegangen.“

Arnulf Sonntag (24. August 1879-1918[1]), München: Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog, Volume 11, G. Reimer, 1908, S. 152 Google-USA*

„Am 13. September 1906 starb in Wildbad-Gastein Schulrat Dr. Adolf Bekk, em. Direktor der Staats-Lehrerbildungsanstalt in Salzburg. Adolf Bekk wurde 1831 als der einzige Sohn des Sanitätsrats Dr. I. N. Bell in Baden bei Wien geboren, studierte am Piaristen-Gymnasium und an den Universitäten in Wien, Leipzig und Graz. Im Jahre 1862 veröffentlichte er seine erste Sammlung von Gedichten, „Ranken", die eine günstige Aufnahme fand; bald nachher erschien die biographische Studie „Wiliam Shakespeare" und „Shakespeare und Homer", ein Beitrag zur Literatur und Bühne des englischen Dichters. Mit diesen Werken hatte sich Bekk einen geachteten Namen als Shakespeare-Forscher erworben. Seit April 1872 wirkte Bekk als Direktor der Staats-Lehrerbildungsanstalt in Salzburg und erfreute sich der Liebe und Verehrung seiner Schüler. Im Jahre 1900 wurde Bekk über sein Ansuchen in den dauernden Ruhestand verseht. Die wenigen Jahre seines Ruhegenusses verwendete er zum Abschluß seiner wissenschaftlichen Arbeiten und zur Durchsicht seiner Gedichte; 1901 veröffentlichte er „Das Papsttum und sein Verhältnis zur Kultur und Wissenschaft"; 1902 erschien „Shakespeare. Des Dichters Bild nach dem Leben gezeichnet"; aus Anlaß der 8. Versammlung deutscher Historiker in Salzburg erschien 1904 „Bayern, Goten und Longobarden", Beitrag zur Lösung der Bajuvarenfrage.“

Unbekannt: Padagogischer Jahresbericht, Band 59, 1907, S. 139 Google-USA*, Google-USA*

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Deutsch-Österreichische Literatur-Gesellschaft (Hrsg.): Die Literatur: Monatsschrift für Literatur-freunde, Band 21, Deutsche Verlagsanstalt, 1919, S. 123