E. Leinhaas, Inh. C. Röhrs, Freiberg, Maschinenfabrik, Gießerei, Kupfer- und Kesselschmiede

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Titel: E. Leinhaas, Inh. C. Röhrs, Freiberg, Maschinenfabrik, Gießerei, Kupfer- und Kesselschmiede
Untertitel:
aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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E. Leinhaas, Inh. C. Röhrs, Freiberg
Maschinenfabrik, Gießerei, Kupfer- und Kesselschmiede.


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E. Leinhaas, Inh. C. Röhrs, Freiberg
Maschinenfabrik, Gießerei, Kupfer- und Kesselschmiede.

Dieses Werk ist aus kleinen Anfängen entstanden. Anfang 1876 erwarb der Ingenieur Herr Eduard Leinhaas die bisher von Herrn G. C. Köhler betriebene Kupferschmiederei und Maschinenfabrik, in der Apparate und Maschinen für Kartoffelbrennereien hergestellt wurden. Unter der sachkundigen Leitung des Herrn Leinhaas erweiterte sich das Werk bald bedeutend, indem derselbe wesentlich verbesserte, den gesteigerten Anforderungen der Spiritusindustrie entsprechende Apparate und Spezialmaschinen nach neuer eigener Konstruktion in die Fabrikation seines Werkes einführte und sein Werk zu der ersten Fabrik, welche vollständige Brennerei-Einrichtungen lieferte, machte. Das Absatzgebiet derselben erweiterte sich infolgedessen sehr bald über die Grenzen des engeren Vaterlandes, zunächst nach den übrigen Teilen Deutschlands, im besonderen einerseits nach dem stark Kartoffelbau treibenden Osten, andererseits nach Bayern, wo die Spiritusindustrie erst im Entstehen war. Von bleibendem Einfluß auf die Entwicklung des Werkes wurde jedoch der Aufschwung, den die Spiritusindustrie Deutschlands in den siebziger Jahren durch Einführung der verbesserten Maschinen und Apparate nahm und damit die Aufmerksamkeit der übrigen Spiritus erzeugenden Länder als Österreich-Ungarn, Rußland, die Donauländer und Balkanstaaten, Italien, Spanien und endlich die südamerikanischen Staaten Chile, Argentinien etc. auf sich lenkte. – Waren bisher in dem Werke hauptsächlich nur Apparate für Verarbeitung der Kartoffeln hergestellt, so wurde demselben sehr bald die Aufgabe gestellt, auch Apparate zur Verarbeitung von Cerealien und hauptsächlich Mais herzustellen, welches für die südlicheren und überseeischen Staaten das hauptsächlichste Rohprodukt zur Erzeugung von Spiritus bildet. Während die deutsche Spiritusindustrie infolge ihres Zusammenhangs mit der Landwirtschaft hauptsächlich nur Kleinbetrieb kennt, waren für Ungarn, Rumänien, Italien und Argentinien fast nur Maschinen und Apparate für große industrielle Anlagen zu liefern, damit erweiterte sich dann die Fabrikation der Firma E. Leinhaas ganz bedeutend und nahm namentlich seit Mitte der achtziger Jahre der Export nach überseeischen Staaten von Jahr zu Jahr an Bedeutung zu. Heute findet man deren Apparate für Spiritusfabrikation, die im Laufe der Jahre immer weiter ausgebildet und zur Verarbeitung von Wein, Melasse, Zuckerrohr etc., sowie zur Herstellung von Kognak, Rum und anderen feineren Spirituosen und Likören [Ξ] zweckentsprechend konstruiert wurden, in Chile, Argentinien, Brasilien, Westindien, Spanien, Portugal, Italien, Bulgarien, Rußland, Rumänien, Ungarn, Österreich und allen Teilen Deutschlands. Dieselben erfreuen sich wegen ihrer zweckentsprechenden Konstruktion und soliden Ausführung allgemeiner Anerkennung.

Das Werk ist mit zahlreichen Werkzeugmaschinen neuesten Systems für die verschiedenen Fabrikationsabteilungen als: Maschinenfabrik, Kupferschmiede, Kesselschmiede und Eisengießerei ausgerüstet und erfreut sich eines guten Stammes in dem Spezialfach der Spiritusfabrikation tüchtig geschulter Kräfte an Ingenieuren, Monteuren und Arbeitern. Während in solcher Weise das Werk sich glücklich entwickelt hat, ist in der Leitung desselben eine Änderung eingetreten. Der von Anfang an schwächliche Körper des Herrn Leinhaas war den Anforderungen seines rastlos schaffenden Geistes und den Anstrengungen häufiger Reisen nicht gewachsen, so daß derselbe im Jahre 1883 den Ingenieur C. Röhrs, welcher in der Spiritus­-Branche ebenfalls bereits seit Anfang der siebziger Jahre ausschließlich arbeitete, in seine Firma als Teilhaber aufnahm. Seit dem 1885 erfolgten Tode des Herrn E. Leinhaas wird das Werk alsdann von Herrn C. Röhrs als alleiniger Inhaber unter derselben Firma weitergeführt. Unter demselben wurde im Jahre 1888, nachdem durch Einführung des neuen Spiritussteuergesetzes in Deutschland vom Jahre 1887 ein nahezu vollständiger Stillstand in der Errichtung von Spiritusbrennereien eingetreten war, die Herstellung von Maschinen zur Ziegelfabrikation, der bisherigen einzigsten Spezialfabrikation hinzugefügt, und erfreut sich das Werk heute auch auf diesem Gebiete bereits einer erfolgreichen Thätigkeit.

Die Fabrikate der Firma wurden ausgezeichnet 1883 auf der Internationalen Kolonial- und Export-Ausstellung in Amsterdam mit der goldenen Medaille, 1878 in Danzig und Frankfurt a. O. mit der silbernen Staatsmedaille, 1890 in Köln a. Rh. mit dem Ehrendiplom.