Ein Prophet (Fischer)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Johann Georg Fischer
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Ein Prophet
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 11, S. 184
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1882
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[184]
Ein Prophet.

Ihr könnt mir glauben, er hat’s geseh’n,
Ganz wie es kommt und ist und wird.

Im Hornungsspätroth ist’s gescheh’n:
Vom Zweig’ ein Fink’ ist abgeschwirrt;

5
Der spürt’ ein Saften zuerst im Baum,

Spürte, spürte und nickte kaum,
Schwirrt ab und sagt: Auf Ehrenwort,
Schon rieselt’s innen im Ast und kriecht
Wie Füße herauf an einer Wand;

10
Mir war’s, wie wenn man Thauwind riecht,

Daß mir das Haar zu Berge stand.
Ich hab’s gespürt, es rückt so fort
Und muß noch stärker und muß uns bald
Herüberlauten vom hohen Wald:

15
Es treibt und steigt und ist im Lauf,

Und unser keiner hält es auf;
Es kommt,
Es kommt!

So sagt er, und wie Lebensduft

20
Ging heimliches Schüttern durch die Luft.


  J. G. Fischer.